Autofahren

Autofahren

Beim Autofahren gibt es viele
völlig grundverschied'ne Stile.
Der eine sitzt ganz bang am Steuer,
die Strasse ist ihm nicht geheuer.
Ein and'rer hat da kein Problem,
das Fahren ist ihm angenehm.

Die einen rasen, hupen, schneiden,
das können and're gar nicht leiden.
Die bummeln fröhlich durch die Welt,
weil ihnen das viel mehr gefällt.

Doch eines, das ist allen klar:
"Es ist perfekt, so wie ich fahr'!"

Der Raser hasst die Bummler sehr,
sie machen ihm das Leben schwer.
Er denkt: "Es ist doch sonnenklar:
im Bremsen, da liegt die Gefahr!"

Der Bummler mag die Raser nicht,
denn die sind schliesslich nicht ganz dicht!
Man muss doch vorsichtiger fahren,
da heisst's Geschwindigkeit zu sparen.

So fährt ein jeder wie er kann,
es kommt ihm nicht auf and're an.
Ich fahr' gemütlich, nachts mit Licht,
und ärg're mich und and're nicht.

Hallo Andi,

lustig, witzig und locker, deine Zeilen... gefallen mir... (und gut gezählt )

In Strophe 1 und 2 kommt das Wort "and're" 3x vor... das hat mich etwas gestört.

Liebe Grüße
erbsenrot

Hehe, ja, die Zählerei klappt meistens ganz automatisch. Das mit "and're" ist mir auch vor dem Einstellen aufgefallen. Aber mir ist bisher noch keine Idee gekommen, wie ich das einsparen oder ändern könnte. Hast Du vielleicht einen Vorschlag?

LG Andi

[edit]
Eine Idee hatte ich und hab sie reingebaut.

Wie wär's mit:

"So mancher hat da kein Problem"

Grüssi
Erbse

Das würde aber dann mit dem "Der eine sitzt ganz bang am Steuer" nicht so gut harmonieren. Ich denke in der Strophe muss der and're drin bleiben. Das Dumme ist, das gleiche Problem gibts in der zweiten Strophe auch.

Hallo Andi

Durch die zwischenzeitlichen Änderungen hat das Gedicht gewonnen. Allerdings fehlt mir immer noch eine zündende Pointe und die Sprache wirkt immer noch etwas verbogen, in die Reime gezwungen.

LG

Jürgen

Hallo Jürgen,

danke für die Gewinnbenachrichtigung ^^. Freut mich, dass es besser geworden ist. Ist die Verbiegung der Sprache nur wegen der (zugegebenermassen) vielen Apostroph-Wörter oder ist Dir noch was anderes aufgefallen? Würde mich ehrlich interessieren.

Das mit den Wörtern mit den Apostrophen drin (and're & co) ist mir bewusst. Allerdings sehe ich das nicht als grosses Manko. Es ist nur unhübsch. Ich versuche das auch zu vermeiden. Ist mir hier leider nicht so gelungen, wie ich zugeben muss.

LG Andi

Hallo Andi

Nein, die Apostrophen sind hier keine Katastrophen. Mich stören vielmehr dies teils sehr konstruiert und auf Reim getrimmt wirkenden Formulierungen, die dem Text die gebührende Leichtigkeit rauben.

Beispiele:
Der Raser hasst die Bummler sehr, [blue]hasst + sehr = übertrieben und konstruiert, des Reimes willen[/blue]

da heisst's Geschwindigkeit zu sparen. [blue]noch so eine schräge Formulierung - Reim komm raus![/blue]

Ich fahr' gemütlich, nachts mit Licht,
und ärg're mich und and're nicht.
[blue]So geschrieben heisst das: ich fahre gemütlich und schalte das nachts das Licht ein, was aber, wie weiter oben im Text geschildert, andere nicht daran hindert sich zu ärgern.
Mit einem Komma mehr (,nachts, mit Licht) hiesse es, dass Du daher nur nächstens und selbstverständlich beleutet fährst, was natürlich ungeheuer glaubwürdig ist... [/blue]

Gruss

Jürgen

Hallo Jürgen,

leider kann ich Dir da nicht so ganz folgen.

da heisst's Geschwindigkeit zu sparen

Diese Formulierung ist mir irgendwann mal eingefallen und ich fand und finde die ganz witzig. Selbstverständlich achte ich darauf, dass es sich reimt, sonst wäre es ja kein Gedicht (für mich müssen sich Gedichte reimen, auch wenns da andere Meinungen gibt). Und es ist richtig, dass ich hin und wieder mal konstruiere, um zu einem Reim zu gelangen. Gehört meines Erachtens aber auch dazu.

Dass hasst + sehr zu übertrieben ist, finde ich nicht. Es gibt Typen, die mit hochrotem Kopf im Auto sitzen, wenn sie im Stau sind und nicht vorwärts kommen. Die sind dann kurz vorm explodieren. Ich bin mir sicher, dass die sehr grossen Hass in dem Augenblick empfinden. Ist aber auch nur meine Meinung, die ich natürlich in dem Gedicht von mir gebe.

Und das mit dem Licht ... da weiss ich gar nicht, was Du meinst. Wo habe ich im Text geschildert, dass das Licht einschalten andere nicht daran hindert, sich zu ärgern?

Das zusätzliche Komma (ich fahr' gemütlich, nachts, mit Licht) halte ich schlicht und ergreifend von der Zeichensetzung her für falsch. Ich kann keinen Sinn darin sehen, dort ein Komma einzufügen.

Der Satz sagt einfach aus, dass ich gemütlich fahre und nachts das Licht einschalte. Was absolut keinen Zusammenhang mit dem bisherigen Text hat. Das gibt dem ganzen meines Erachtens einen relativ lockeren Schluss. Darauf sollte das auch hinaus laufen. Man soll beim Autofahren nicht alles so verbissen sehen.

LG Andi

Lieber zreptil,

dein gedicht ist sehr lustig und gut!
hab noch eine paar ideen gehabt:

Autofahren

Beim Autofahren gibt es viele
völlig grundverschied'ne Stile.
Der eine sitzt ganz bang am Steuer,
die Strasse ist ihm nicht geheuer.
Ein and'rer hat da kein Problem,
das Fahren ist ihm angenehm.

Die einen rasen, hupen, schneiden,
das können and're gar nicht leiden.
Die bummeln fröhlich durch die Welt,
weil ihnen das viel mehr gefällt.

Doch eines, das ist allen klar:
"Es ist perfekt, so wie ich fahr'!"

Der Raser hasst die Bummler sehr,
sie machen ihm das Leben schwer.
[red]Er denkt:"Nun[/red] das ist sonnenklar:
im Bremsen da liegt die Gefahr."

Der Bummler mag die Raser nicht,
denn die sind schliesslich nicht ganz dicht!
Man muss doch vorsichtiger fahren,
[red]das heisst:[/red] Geschwindigkeit zu sparen.

So fährt ein jeder wie er kann,
es kommt ihm nicht auf and're an.
Ich fahr' gemütlich, nachts mit Licht,
und ärg're mich und and're nicht.

Zum Vergrößern anklicken....

So finde ich es noch runder,
denn ich finde die vielen: "Denn eines.../Doch eines.../Die einen... haben den Reim monoton gemacht, nicht das "hasst sehr"
Hoffe du kannst was damit anfangen.

lg,
Höldereden

Hallo Höldereden,

vielen Dank für die Anregungen. Das mit der wörtlichen Rede gefällt mir gut. Habe ich leicht abgeändert übernommen.

Die Passage mit "da heisst's Geschwindigkeit zu sparen" klingt in meinen Ohren etwas spritziger als "das heisst: Geschwindigkeit zu sparen". Letzteres klingt für mich zu ... analytisch. Weiss nicht ob das das richtige Wort ist. Aber es vermittelt mir so das Gefühl.

Aber vielen Dank für die Anregung.

LG Andi