Batman
Ich bin Batman. Seit gestern habe ich einen funkelnagelneuen Flugmantel, den will ich heute ausprobieren. Ich halte Ausschau nach Not und Gefahr, um rechtzeitig zu Hilfe eilen zu können. Vorgestern rettete ich ein Kleinkind, das aus dem Fenster fiel. Ich sprang im Sturzflug hinzu und packte es im letzten Moment an der Windelhose, die zum Glück keine Easy-up Pampers war, wie sie meine kleine Schwester trägt.
Nun stehe ich hier hinter meinem Fernrohr und suche nach einem neuen Abenteuer. Im Haus gegenüber ist nichts los. In der einen Wohnung sitzt ein Mädchen und liest, wie langweilig! In einer anderen Wohnung sitzt ein altes Ehepaar und sieht fern. Noch langweiliger. In einer Küche steht eine Frau am Herd und rührt in einem Topf. Da muss ich genau hinsehen, vielleicht kocht sie ja Gift. Ihr Mann kommt hinzu, sie lässt ihn kosten. Na, hoffentlich kommt meine Hilfe nicht zu spät, denn bei einem sehr starken Gift genügt ja oft ein Häppchen.
Der Mann nickt anerkennend und streichelt seine Frau. Keinerlei Anzeichen von einer Vergiftung.
Der Opa nebenan bekommt einen Hustenanfall. Werde ich ihn retten müssen? Nein, es ist nur sein Raucherhusten. Na, was qualmt der auch den ganzen Tag!
Der Mann, der das Essen gekostet hatte, liest jetzt die Zeitung. Nee, der wurde bestimmt nicht vergiftet. Vielleicht vergiftet sich das Mädchen an dem Buch, aber gegen geistige Schäden kann ich nichts machen. Da nützt mir mein herrlicher Flugmantel gar nichts.
Ah, im Dachstübchen ist der Künstler wieder beim Malen. Ein neues Aktbild soll es werden, ich sehe schon die nackten Schultern. Mann, sind die aber breit! Ach, schade, heute hat er einen Mann als Modell. Na ja, eine Frau hätte mich auch zu sehr davon abgelenkt, Hilfesuchende zu entdecken.
Auf der Straße ist auch nichts los. Keine Raser, alle beachten die Ampel, sogar die Fußgänger. Steht irgendwo ein Polizei-Auto und macht Fotos? Kann ich von hier aus nicht erkennen. Na gut, ist ja auch mal schön, wenn alle dis . . dis . . . also ordentlich und vorsichtig sind. Sogar die Hunde machen ihre Haufen brav an den Bäumen und nicht mitten auf dem Gehweg.
Doch was ist das? In dem Baum an der Straßenecke hat sich ein Drachen verfangen. Der etwa sechsjährige Herr des Drachens steht da und heult um sein papiernes Spielzeug. Dem Manne kann geholfen werden!, wie Großmutter Hulda immer sagt.
Und schon schwinge ich mich aus dem Fenster, fliege zu dem Baum . . . was hält mich denn da von hinten fest? He, nicht so doll!
Der Mantel reißt von meinen Schultern, scheiß Klettverschlüsse! Ich hatte gleich geahnt, dass damit was passiert!
In Wahrheit bin ich die Treppe hinuntergelaufen und habe die letzten Stufen im Sprung genommen. Der blöde Kerl, der im Parterre wohnt, regte sich schon immer auf über meine Springerei. Nun hat er meinen schönen neuen Umhang in der Hand. Das gibt Ärger! Papa hat gestern schon geschimpft, als Mama mir den Mantel gab. Er sagte was von Flausen, die man nicht noch unterstützen sollte. Hoffentlich verhaut er mich nicht. Ich bin doch Batman, der allen helfen möchte!
Ich bin Batman. Seit gestern habe ich einen funkelnagelneuen Flugmantel, den will ich heute ausprobieren. Ich halte Ausschau nach Not und Gefahr, um rechtzeitig zu Hilfe eilen zu können. Vorgestern rettete ich ein Kleinkind, das aus dem Fenster fiel. Ich sprang im Sturzflug hinzu und packte es im letzten Moment an der Windelhose, die zum Glück keine Easy-up Pampers war, wie sie meine kleine Schwester trägt.
Nun stehe ich hier hinter meinem Fernrohr und suche nach einem neuen Abenteuer. Im Haus gegenüber ist nichts los. In der einen Wohnung sitzt ein Mädchen und liest, wie langweilig! In einer anderen Wohnung sitzt ein altes Ehepaar und sieht fern. Noch langweiliger. In einer Küche steht eine Frau am Herd und rührt in einem Topf. Da muss ich genau hinsehen, vielleicht kocht sie ja Gift. Ihr Mann kommt hinzu, sie lässt ihn kosten. Na, hoffentlich kommt meine Hilfe nicht zu spät, denn bei einem sehr starken Gift genügt ja oft ein Häppchen.
Der Mann nickt anerkennend und streichelt seine Frau. Keinerlei Anzeichen von einer Vergiftung.
Der Opa nebenan bekommt einen Hustenanfall. Werde ich ihn retten müssen? Nein, es ist nur sein Raucherhusten. Na, was qualmt der auch den ganzen Tag!
Der Mann, der das Essen gekostet hatte, liest jetzt die Zeitung. Nee, der wurde bestimmt nicht vergiftet. Vielleicht vergiftet sich das Mädchen an dem Buch, aber gegen geistige Schäden kann ich nichts machen. Da nützt mir mein herrlicher Flugmantel gar nichts.
Ah, im Dachstübchen ist der Künstler wieder beim Malen. Ein neues Aktbild soll es werden, ich sehe schon die nackten Schultern. Mann, sind die aber breit! Ach, schade, heute hat er einen Mann als Modell. Na ja, eine Frau hätte mich auch zu sehr davon abgelenkt, Hilfesuchende zu entdecken.
Auf der Straße ist auch nichts los. Keine Raser, alle beachten die Ampel, sogar die Fußgänger. Steht irgendwo ein Polizei-Auto und macht Fotos? Kann ich von hier aus nicht erkennen. Na gut, ist ja auch mal schön, wenn alle dis . . dis . . . also ordentlich und vorsichtig sind. Sogar die Hunde machen ihre Haufen brav an den Bäumen und nicht mitten auf dem Gehweg.
Doch was ist das? In dem Baum an der Straßenecke hat sich ein Drachen verfangen. Der etwa sechsjährige Herr des Drachens steht da und heult um sein papiernes Spielzeug. Dem Manne kann geholfen werden!, wie Großmutter Hulda immer sagt.
Und schon schwinge ich mich aus dem Fenster, fliege zu dem Baum . . . was hält mich denn da von hinten fest? He, nicht so doll!
Der Mantel reißt von meinen Schultern, scheiß Klettverschlüsse! Ich hatte gleich geahnt, dass damit was passiert!
In Wahrheit bin ich die Treppe hinuntergelaufen und habe die letzten Stufen im Sprung genommen. Der blöde Kerl, der im Parterre wohnt, regte sich schon immer auf über meine Springerei. Nun hat er meinen schönen neuen Umhang in der Hand. Das gibt Ärger! Papa hat gestern schon geschimpft, als Mama mir den Mantel gab. Er sagte was von Flausen, die man nicht noch unterstützen sollte. Hoffentlich verhaut er mich nicht. Ich bin doch Batman, der allen helfen möchte!