Baum in mir

Baum in mir

Holzböden knarrten unter
leichten und schweren Füßen
Lachen warf Schatten
in Wände
aus Stroh und Lehm
1867
verstohlene Tanzschritte
allein vor dem Spiegel
damals - Johanna
geheiratet mit sechszehn

deine vergessenen Träume
werfen lichtlohe Fragen

aus alten Fenstern kriechen
Sommernächte
mit der Sehnsucht
nach dem Einen
der niemals kam

du bist
wieder gegangen
in einer Nacht,
als der Himmel leuchtete
hattest alles getan
was getan werden muss
ein Zaunkönig
hat dir sein Lied geschenkt
über schwerbrauner Erde

Johanna
deine raue Hand
liebt sich manchmal
wie scheu
über meine Wangen

dein Name schlingt sich in den Baum
mit meinem Namen
wurzelt fest in mir
ein Herz wie deines schlägt
in meiner Brust

Frau – wie ich
tief ist der Brunnen
aus dem du zu mir steigst
deine Zeichen filigran
meinem Fühlen schenkst
Himmel zu Himmel
und Erde zu Erde.

Berührt mich sehr -

- sehr schöne Bilder. Eine kraftvolle und dennoch ungemein zarte Sprache...

Hallo Herzog,

ich danke Dir;

so hatte ich es auch vermitteln wollen: die Kraft der "Wurzeln" in mir mit der Zärtlichkeit für diese Frau aus meinem "Clan" sprechen zu lassen.
Es freut mich, dass Du es so empfindest.

Liebe GRüße

Mara