Beckenknochen

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich hänge die Nase
unter die Sonne
und die Augenbrauen glühen.
Das Tier in mir
oder die Tür in mir
oder der Beckenknochen.
Und ich sitze
und schreibe
über den Traum
vom Anderssein
und das Tier
und die Beckenknochen knurren.
Und ich saufe das Wasser
aus dem Heiligen Brunnen
und wachse.
Meine Füße ragen in den Mond
und mein Herz umschließt die Sonne
und die Sterne.
Ich brenne
und lösche den unendlichen Durst
mit Wasser
aus der Elbe
und stecke die Diskette
sanft in die Hülle.
Ich hänge die Nase
unter die Sonne
und die Augenbrauen glühen
und zünden die Zündschnur
für den kosmischen Urknall.
Und zünden den Urknall
und schweben durch,
durch durch den Staub
zwischen den Sternen,
den Staub der Planeten,
den Staub der nahen,
stets explodierenden Welten.
Im ferngeheizten Auge
fährt die Straßenbahn
durch das Rund der Pupillen.
Im ferngeheizten Auge
fährt die Straßenbahn
durch das Rund der Pupillen.
Aber die Brauen
killen die Tränen und der Brunnen bleibt leer.
Im ferngeheizten Auge fährt die Straßenbahn,
doch die Zahlbox bleibt leer.
Im ferngeheizten Auge
runzelt die Zeit
die Pupillen
und die Flasche bleibt leer.
Über die Haare
weht der ungültige Fahrschein.
Im ferngeheizten Auge
bleibt die Straßenbahn leer.
Niemand sieht sie,
die Sonne,
leuchten im Auge.
Niemand sieht sie,
die Sonne,
brennen im Auge.
Niemand sieht sie,
die Sonne,
erröten im Auge.
Im ferngeheizten Auge
bleibt die Straßenbahn leer.
Niemand sieht
im Auge
den Spiegel
und die Zahlbox zerbricht.


(Übernommen aus der 'Alten Leselupe'.
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