Bedachtsamkeit

Feder

Mitglied
Ein Areal mit vielen Quellen.
Das Grün ist üppig, scheint bestellt.
Das Rauschen zeugt von Wasserfällen.
Nichts deutet auf ein Minenfeld.

Blassgelber Dampf auf manchen Wiesen.
Er steigt empor und tränkt die Luft.
Vom Gipfel wehen frische Brisen.
Das Tal durchstreift ein herber Duft.

Dazwischen Mandelbäume, Haine.
Den Hang schmückt ein Zitronenwald.
Dort karge Steppe, manchmal Steine.
Rayon aus Marmor und Basalt.

Ein langer Pfad voll Herbstzeitlosen.
Umsäumt von Dickicht, Dorngestrüpp.
Und zwischendrin – vereinzelt – Rosen.
Den Weg voraus – kein Licht zurück.

Der Himmelt wechselt seine Farben.
Die Tage gleiten durch die Nacht.
Ein blinder Streifzug führt zu Narben.
Erkunde viel, doch gib stets Acht.

Ein Gleitflug kann zwar aufwärts bringen.
Doch freier Fall führt oft zum Sturz.
Nur konzentriert kann „mehr“ gelingen.
Drum plan den Schritt. Bedacht und kurz.
 

Eberhard

Mitglied
traumhaft

Hallo liebste Feder,

auch wenn ich schon so lange keinen Beitrag von dir beantwortet habe ändert das nichts daran, dass deine Bilder die du malst wunderschön sind....
Sie sagen viel aus und haben eine wunderschöne Melodie, die ich mir immer wieder anhören kann...

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute :)

P.S.Ich würde dein Gedicht gerne auf meiner Homepage einbinden..doch nur wenn du nichts dagegen hast...;)
 

Brigitte

Mitglied
Ein kleiner Vogel fliegt ganz sachte,
es ist, als sei er ganz allein.
Doch dann, bevor ers recht bedachte,
lud man ihn zum verweilen ein.

Er war mit der Natur verbunden,
genoß die Schönheit dieser Welt.
Voll Neugier tat er alles erkunden,
nichts ahnend von einem Minenfeld.

Ganz unbedacht wandert er munter,
den Pfad entlang zum Dickicht hin.
Fliegt auf die Bäume, dann wieder runter,
nichts Böses hat er je im Sinn.

Kostet den Duft der süßen Rosen,
und labt sich an des Wassers Quell.
Doch über ihm des Windes Tosen
läßt ihn entschwinden von der Stell.

Auf einem Stein läßt er sich nieder,
wendet den Blick der Sonne zu.
Sie scheint hinab, wärmt sein Gefieder,
er findet was er sucht - die Ruh.

Läßt sich nicht aus dieser Ruhe bringen,
ist auch nicht mehr auf dem Sprung,
fängt leise an, ein Lied zu singen -
der Vogel - ich nenn ihn Hoffnung.



Liebes Federchen,
Dein Gedicht gefällt mir sehr gut, du triffst es immer so, dass man sich alles in der Fantasie vorstellen kann und glaubt, die Bilder "leben":)

Bis bald und
liebe Grüsse
deine Brigitte
 

Feder

Mitglied
Hallo Eberhard,

charmant und lieb und ... HACH ;-) ... einfach von Herzen ein ganz lieber Dank an dich :)!
Es ehrt mich, wenn du meine „Bedachtsamkeit“ auf deiner Page einbinden möchtest. Dann hätte ich nur eine Bitte: Hast du ein Gästebuch? Ich würde mich gerne eintragen .... :)!

Danke für deine lieben Wünsche. Auch für dich alles Liebe und Gute!

Herzlicher Gruß,
deine Feder


Liebe Brigitte!
Was lebt, will gefühlt sein, was gefühlt wird, will sich bewegen. Das ist es wohl, was dann zu Bildern wird, die ich so gerne beschreibe.

Des Vogels Hoffnung buntes Mieder
trägt Schillerfarben – groß an Zahl.
Doch wechselt er nie sein Gefieder.
Das „Bleibende“ ist seine Wahl.

Er wird sich stets zu sich bekennen.
Sein Grundziel ist die Zuversicht.
Er wird sich nie von Träumen trennen.
Im Optimismus fließt sein Licht.

Der Wärme fliegt er gern entgegen.
Mag auch die Richtung schwierig sein.
Sein Flügelschlag besänftigt Regen.
Erwartungsvoll – so fliegt er heim.

Ist er am Gipfel angekommen
ruht er kurz aus und gleitet sacht
zum Nest und lächelt – froh, versonnen.
Sein Lichtstrahl hat ihn hergebracht.

Lb. Gruß und „Gut’s Nächtle!“ ;)
Dein Federchen
 



 
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