Bekannte

nemo

Mitglied
Bekannte

Ich kenne jemanden der Traurig ist.
Nicht weil er etwas verloren,
sondern weil er etwas gefunden hat.
Er hat seine Finger nach einem auf Erden
wandelnden Engel gestreckt.
Doch bei der Berührung erschreckte sie sich
und flog davon.
Er wollte Ihr folgen, mit Ihr fliegen,
aber er hatte keine Flügel und blieb zurück.
Seitdem versucht er das Fliegen zu lernen.
Doch solange sein Herz schwer wie Stein ist,
wird er es niemals schaffen.

Ich kenne jemanden der wartet.
Er wartet jetzt schon so lange,
daß er nicht mal mehr weiß worauf.
Sein Leben zieht an ihm vorbei,
wie eine Wüstenlandschaft aus einem Wagenfenster.
Er wünscht sich so sehr Berge, Flüsse und Wälder,
daß er niemals lernen wird die Wüste zu lieben.

Ich kenne jemanden der Glücklich ist.
Nicht weil er etwas gefunden,
sondern weil er die Hoffnung verloren hat.
Er ist jetzt wieder bereit zu Leben,
bereit sein Herz zu öffnen.
 
S

Sansibar

Gast
Hoffnung

Hallo Nemo,
ich habe mir deinen Text "zur Brust genommen", leger ausgedrückt.Du beschreibst gut das man mit schwerem Herzen nicht "fliegen" kann.der letzte Absatz bringt mich ins grübeln, denn wenn ich alle Hoffnung verloren habe oder es glaube, dann , ja dann frag ich mich,:Wie kann man da glücklich sein? Die Hoffnung, dieser ersehnte Stern lebt immer in uns und scheint nur manchesmal verborgen. Ein Leben ohne Hoffnung - was ist das für ein Leben?
fragt
Sansibar aus Sansibar
 

nemo

Mitglied
Hoffnung

Hallo Sansibar,

in dem letzten Absatz wollte ich zum Ausdruck bringen,
daß der Protagonist die Hoffnung verloren hat, diesen Engel
jemals wieder zu Gesicht zu bekommen, daß er aber dadurch
sein Herz für andere "himmlische Wesen" öffnen kann.

Gruß / Nemo
 



 
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