Berenada hutschiniert

4,70 Stern(e) 3 Bewertungen

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
berenada hutschiniert

wäre frostiges wasser geschneet und die wälder überfärbt mit violett von aufsteigendem kaliumpermanganat, so kreuzte der schlitten quer und über die straße, ein wahres zeugma irrwitziger denkgänge im inneren des rednerpults.
so lasset uns nun fortlyren und dichten wie im wintergarten der schneekönigin. das wort ewigkeit entbehrt bitterlikör aus thüringen.
das werk ist ohne schlagsahne gemöbelt, vorsicht beim widerkäuen ...
fühlt sich das wetter überall so gespenstisch an?


nun ist es fast weg und den bach hinunter gebacht, dann die elbe fortgeelbt, doch es sammelt sich da draußen, weit im westen, im nordwesten gar, und die häuser werden wieder aquarien, das alles aber ist nichts gegen die sintflut, ich suche noch holz, dass geeignet ist, von jeder art ein paar zu tragen, ich werde wohl hierbleiben.

lasse die wolken welken, wie sie mögen.

die tage lachen sich vorwärts und tagen oder nachten, übernachtet wacht das linke äuglein: einäuglein schläfst du? die macht spielt seifenblasen und kullert das all in das nächste gewölbe. allt weiter, götter!


berenada
 
M

Minds Eye

Gast
Hi Bernd,
ich steh voll auf so was.
Buchtipp:
"Die Bärenfellmütze hat eine Spunke am Fö" von Herrn Hürzeler, "Hot Jazz Trio" von William Kotzwinkle oder alles von Péret und Céline.
Gruß,
ME.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dank sehr für den Tipp.

---

Eine Zugabe
aus Kaffee duftet die Bücher,
die, die im Regal wehen,
die, die in der Luft liegen,
die, die die Ewigkeit zerkrümeln.
Ich koste die Krümel der Ewigkeit.
Die Luft treibt mich nach oben.
Dieser Auftrieb ist es, der sie mir raubt.
 
W

WindindenHaaren

Gast
Ich kann zwar noch keinen klaren Gedanken irgendwie an den Text im Moment entwickeln.... aber meinem Gefühl gefällt er... Weiss nicht wieso... Vielleicht, weil er mich mal wieder zum denken zwingt(ein Zustand, den ich liebe)... Ich mags gern, wenn etwas nicht so offensichtlich ist, sondern spielt...
gut so! - warum auch immer!! doch.
gruß
chi
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eine Textvariante für den Sommer

Berenada hutschiniert

Der Sommer heißt und die Wälder befahren mit violett von aufsteigendem Kaliumpermang-Spagat, so kreuzte der Schlitten quer und über die Straße, ein wahres Zeugma irrwitziger Denkgänge im Inneren des Rednerpults.
Nichts ist gespenstischer als ein wahres Huhn.
Krähenden Hühnern drehe man beizeiten den Hals um, sprach meine Oma, als ich klein war, in einem Vers. Der Hals ist die enge Stelle, wo alle Gedanken durch müssen, die aus dem Bauch heraus kommen.

So also betrachte ich die Aussicht ins Nirgendwo, denn nur im Nirgendwo lässt es sich so gut aus dem All hinausblicken.

Hinter dem letzten Gasthof vor dem Weltende ruht ein Pinguin aus, er weiß nicht ob ihm kalt oder warm ist.

Alles, was die Gäste hinten aus dem Fenster werfen, verschwindet irgendwo, denn es ist ja das Weltende. Als ich zum Fenster hinausrief, verlor ich meine Stimme, fatal vor Wahlen. Je mehr ich wähle, desto weniger wiege ich. Man nennt das auch "negatives Stimmgewicht".

Und jetzt schnell noch eine Kreuzspinne und einen Kreuzschnabel von der Frau Elster geholt, ehe ich zurückkehre über den Blocksberg in meine Heimathütte, um die Zähne zu schwärzen. Habt ihr jeh so prächtiges Zahnschwarz gesehen?

Und so grüßt euch alle freundlich wie immer

Berenada
 



 
Oben Unten