Liebe Inge Anna,
ganz herzlich danke ich Dir für diese kleine Geschichte!
Ja, sie ist ja nun wirklich das Gegenstück zu meinem Text und passt deswegen sehr gut hierher.
In meinem Text staunt der Beschenkte,weil nicht nur die Schuhe passen, sondern ihn durch sein Leben hindurchtanzen lassen, so als gäbe es gar keine Hindernisse. Das ist schon etwas ganz Großes, wenn man sich immer wieder bewusst macht, wie gut es einem geht, eben so als hätte man Zauberschuhe an den Füßen. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus.
Wie bitter dagegen Deine Erfahrung!
Weißt Du, wenn ich im Ausland bin, alle unterhalten sich in ihrer Muttersprache, obgleich sie wissen, dass ich kein Wort verstehe, meine Sprache aber genau so gut sprechen und nehmen fast keine Rücksicht auf mich, informieren mich, nachdem sie eine halbe Stunde lang herzlich gelacht haben auf mein Intervenieren hin, darüber, worum es eigentlich geht, dann ärgert mich das auch immer. Insofern kann ich Dir Deinen Wutanfall voll nachempfinden. Und eines könnte Dir auch noch ein Trost sein, derjenige, der die Schuhe gefunden hat und nun ihr rechtmäßiger Besitzer war, hatte vielleicht eine große Freude damit.
Aber, wenn Du Dich selbst nach Musik bewegst, hast Du dasselbe Erlebnis, als wenn Du andere sich nach Musik bewegen siehst.
Als ich noch Geige gespielt habe, konnte ich jede Musik, die mir neu war, bevor ich sie spielte überhaupt nur verstehen, wenn ich mich dazu bewegt habe. Mein eigener Körper entschlüssselte mir die Musik, so wie ich auch Gedichte nur wirklich verstehen kann, wenn ich sie mir laut vorspreche.
Wie schön, dass es dann aber doch wieder Tanzschuhe gab in Deinem Leben. Tanzen ist reine Lebensfreude wie Lachen und man sollte nie damit aufhören.
Dir heute einen wunderschönen Tag voller Fröhlichkeit. Die Vögel meinen es ja schon so gut, und vielleicht findet sich heute einer, der Dir sein Lied ins Herz singt.
Ganz liebe Grüße Dir herzlich zugezwitschert von Vera-Lena