Beschreibung eines Gartens

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Julijan

Mitglied
Der Garten

Der Garten wirkte lebendig und saftig im sanften Licht der Sommersonne. Es hatte vor einiger Zeit geregnet und sanfte Regentropfen bedeckten, zu perligen Tropfen geronnen, die Blätter und Blüten und reflektierten das Licht, hell und klar. Ein kleiner Weg aus grauen und roten, fast farblosen Steinen, teilte eine verbrannte Wiese in zwei Hälften und führte hinein in das Grün. Die Wiese war einst, im mäßigen Klima des Frühlings, saftig grün und voll gewesen, doch die intensive Sonnenhitze, verbunden mit einer länger anhaltenden Dürre, hatten breite Löcher in das Grün gerissen und nur einzelne braune Halme, besser als Stroh als als Gras zu bezeichnen, bedeckten noch spärlich den braunen Boden und gaben letzte Hinweise auf die vorherige, einstige Pracht. Sie war das älteste Lebewesen in dem Garten und ganz der Natur überlassen, denn sie brachte keinen weiteren Nutzen.
Durch sie hindurch, vollführte der Weg eine sanften Kurve und zu seiner linken Seite wuchs ein hoher Pflaumenbaum und warf im Licht der abendlichen Sonne, einen langen Schatten auf die Wiese. Er wirkte lebendig und seine Blätter hatten das saftige, dunkle Grün, eines Obstbaumes, doch der Eindruck täuschte, denn ein Obstbaum war er schon lange nicht mehr. Seine hölzernen Venen waren voll gepumpt mit Chemikalien, die seine Blüten zunächst von innen heraus zersetzt hatten und sie ihm schlussendlich vollends genommen hatten. So war er zu seinem traurigen Schicksal gekommen. Ein Obstbaum ohne Obst, den Sinn seiner Existenz verwirkt und war fortan verdammt, in seiner kläglichen und sinnlosen Existenz zu verweilen. Das einzige was ihm geblieben war, war seine imposante Erscheinung. Seine Äste waren grade geschnitten und seine Krone kuppelartig abgerundet, doch auch hier war nichts natürlich. Er passte in seiner eingezwängten Erscheinung ganz zu seiner Umgebung und alle Pflanzen des Gartens schien miteinander zu einer Einheit zu verschmelzen. Aber das stimmte nicht ganz, denn ihm gegenüber stand ein japanischer Ahorn, seine Blätter so hellgrün, dass nur eine Nuance fehlte, um sie ins Gelbe umschlagen zu lassen und er verkörperte alle erdenklichen Seiten der Jugend. Die Blätter, saftig und ohne Makel, hoben sich stark und deutlich von der einheitlichen Umgebung ab. Sein Wuchs, schief und unbändig, wirkte primitiv bis fast barbarisch gegen den gegenüberliegenden und grade geschnittenen Pflaumen-baum. Er schoss noch immer weiter und weiter in die Höhe, als wüsste er nicht, dass auch er irgendwann sein Ende finden würde und niemals den Himmel zu erreichen vermochte. Aber er war zugleich auch von unbeschreiblicher Schönheit. Die jungen Blätter, die an der Krone austrieben waren rötlich orange und im richtigen Licht der Abendsonne funkelte das Gewächs in allen Farben des Feuers, ja es schien zu tanzen ebenso wie gierige Flammen im sommerlichen Wind. In solchen Momenten gab es nichts besseres, als sich unter ihm oder auch vor ihm niederzulassen und das Schauspiel zu genießen. Es war ein Moment der Meditation, eine Faszination, wie sie nur die Natur vorbringen kann. Das Unscheinbare war plötzlich und unerwartet zu etwas, ja fast märchenhaftem, geworden und erst in solchen Momenten platzte die wahrhaftige Schönheit aus ihm heraus und präsentierte sich der Welt. Ohne das, durch die Triebe, rötlich gefärbte Licht, wären der Garten, um die Pflanzen, die einander schattige Dunkelheit spenden, farblos und leer geblieben. Keine andere dieser einheitlich zusammen gewachsenen Pflanzen vermochte eine solche Schönheit zu entfesseln. Erst in solchen Momenten offenbarte sich der der wahre Unterschied zwischen den Pflanzen. Denn nur der Ahorn, in seiner Weise dem Kinde näher als dem Erwachsenen, brachte es zustande, den Garten auf vollkommen neue und doch so altbekannter Weise zu erfüllen. Vergessen waren die graden Formen, die auf den genauen Zentimeter getrimmten Blätter, die aufeinander abgestimmten Pflanzen. Nein, in solchen Momenten brauchte es Pflanzen, die sich von ihrem Umfeld abzuheben vermochten und durch ihre stürmische, wenn auch andere, Art, dem Garten eine vollkommen neue Seite der Schönheit schenkten. Die Faszination der Unordnung, der Natürlichkeit und der Wunder, kurz der Kunst.
Doch der Gärtner, der über den Garten wachte, ihn hegte und pflegte und auf seine ganz eigene Weise jeglicher Bedeutung beraubte, sah den Sinn der Schönheit nicht. Für ihn waren die Pflanzen alle Teil eines Systems, wie die männlichen Bienen in ihrem Volk. Dem Namen nach als Drohnen waren sie für ihn nichts, als kleine Zahnrädchen im Mechanismus des Lebens. Sie waren perfekt auf einander abgestimmt und vermochten alle seine Wünsche zu befriedigen. Sie gaben ihm Essen und Schatten, doch nichts darüber hinaus, dafür hatte er gesorgt.
Platz für Ecken und Kanten gab es in einem solchen System nicht und so war auch der Pflaumenbaum, früher jung und ungestüm in alle Richtungen gewachsen, Blüten treibend und vom Leben erfüllt, inzwischen ein farbloser Klecks im kunstfreien Spiel der Effizienz geworden. Er diente fortan nur noch als Schattenspender für eine kleine Liege, die zu seinen Füßen auf der Wiese stand. Seinen Sinn als Obstbaum war ihm geraubt worden und fast zufällig war ihm eine Rolle zugefallen, die auch ein Fels hätte übernehmen können. Es war eine Existenz ohne Grund. Ein Leben nach Maß. Doch gab es einen Ausweg aus diesem glücklosen Leben? Die Antwort lag auf der anderen Seite des Gartens, wohin der Pflaumenbaum seine Blätter streckte, sehnsüchtig und unmöglich sie zu erreichen. Vom Gärtner noch unbemerkt, funkelt dort im Licht der untergehenden Sonne, in diesem schönen und wahrhaft reinen Moment, der Ahorn in alle seinen Farben und Wundern und zeigt, wie die Natur sein kann, wenn man sie nur auf ihre Weise wachsen und gedeihen lässt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo Julijan, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von Franka

Redakteur in diesem Forum
 

Wipfel

Mitglied
Hi Julijan, ist es dein Erstlingswerk? Für die Bewertung des Textes ist das unerheblich. Zuerst das gute: du verfügst über einen überdurchschnittlichen Wortschatz und bist meistens sicher in der Anwendung der Begriffe. Und du hast Lust, durch Schreiben dein Beobachten auszudrücken.

Was du brauchst ist Handwerk - und dazu gehört auch zu schauen, wie es andere machen. Also Lesen. Lesen, lesen. Und schreiben, schreiben, schreiben. Du hast versucht, schön zu schreiben. Raus gekommen ist dabei gequirlte Kacke.

Ich will dir den ersten Satz auseinander nehmen:
Der Garten wirkte lebendig und saftig im sanften Licht der Sommersonne. Es hatte vor einiger Zeit geregnet und sanfte Regentropfen bedeckten, zu perligen Tropfen geronnen, die Blätter und Blüten und reflektierten das Licht, hell und klar.
Solch einen Mist lese ich hier ständig: Sommersonnenuntergangsregebogenblablabla. Ich kann es nicht mehr hören. Der Zweck - du willst eine Stimmung vermitteln. Doch warum muss dafür immer das Wetter herhalten? Schreibe das, was dein Text braucht, und das ist bestimmt keine Sonne, eher eine Mistgabel. Und dann ist das Licht auch noch sanft, die Regentropfen auch - fehlt nur noch der sanfte Wind.
Und genau hinschauen heißt eben genau sein, in der Beschreibung. Geronnenes Blut gibt es. Geronnene Regentropfen? Und was machen denn die meisten Blüten mit den Tropfen? Sie lassen sie abperlen. Lotoseffekt. Das zieht sich so durch den ganzen Text. Zum Schluss noch dieser Satz:
[strike]Dem Namen nach als[/strike] Drohnen waren [strike]sie [/strike]für ihn nichts, als [strike]kleine[/strike] Zahnrädchen im Mechanismus des Lebens.
Mehr Pathos geht nicht. Hau die Adjektive raus und schreibe mal was ganz böses.

Grüße von wipfel
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Julijan,

den Begriff „gequirlte Kacke“ finde ich nun weder literarisch anspruchsvoll noch der Rezension eines Erstlingswerks angemessen. Aber so weißt Du gleich, wie es hier zugehen kann.

Was ich Dir als Allererstes raten möchte: Füge bitte, bitte Absätze ein. Damit machst Du es dem Leser einfacher, bei der Sache zu bleiben. In der jetzigen Form wirkt dieser Textblock einfach abschreckend.

Das Zweite wäre eine korrekte Kommasetzung. Sätze wie dieser (der auch noch einen Tippfehler enthält) sind sonst erst beim dritten Lesen verständlich.
Ohne das, durch die Triebe, rötlich gefärbte Licht, wären der Garten, um die Pflanzen, die einander schattige Dunkelheit spenden, farblos und leer geblieben.
Ein wenig Pathos finde ich gar nicht so schlimm – aber wie Wipfel schon sagte: Überprüf noch einmal die Adjektive. Es muss dabei nichts „Böses“ herauskommen.

Dann also: Viel Spaß in diesem Theater!

Gruß Ciconia
 

Julijan

Mitglied
Der Garten

Es war ein Garten in dem ein schmaler Pfad aus grauen und roten, fast farblosen Steinen, eine verbrannte Wiese in zwei Hälften teilte und in das Grün führte. Die Wiese war einst, im mäßigen Klima des Frühlings, saftig grün und voll gewesen, doch die intensive Sonnenhitze, verbunden mit einer länger anhaltenden Dürre, hatten breite Löcher in das Grün gerissen und nur einzelne braune Halme, besser als Stroh, als als Gras zu bezeichnen, bedeckten noch spärlich den braunen Boden und gaben letzte Hinweise auf die einstige Pracht. Sie war das Fossil in diesem Garten und ganz der Natur überlassen, denn sie brachte keinen weiteren Nutzen.

Durch sie hindurch, vollführte der Weg eine sanften Kurve und zu seiner linken Seite wuchs ein hoher Pflaumenbaum und warf im Licht der untergehenden Sonne, einen langen Schatten auf die Wiese. Seine Blätter hatten das saftige, dunkle Grün, eines Obstbaumes, doch der Eindruck täuschte, denn ein Obstbaum war er schon lange nicht mehr. Seine hölzernen Venen waren voll gepumpt mit Chemikalien, die seine Blüten zunächst von innen heraus zersetzt hatten und sie ihm schlussendlich vollends genommen hatten. So war er zu seinem Schicksal gekommen. Ein Obstbaum ohne Obst, den Sinn seiner Existenz verwirkt und war fortan verdammt, in seiner bedeutungslosen Form zu verweilen. Das einzige was ihm geblieben war, war seine imposante Erscheinung. Seine Äste waren grade geschnitten und seine Krone kuppelartig abgerundet, doch auch hier war nichts der Natur überlassen. Er passte in seinem eingezwängtem Schnitt ganz zu seiner Umgebung und auch die restlichen Pflanzen in diesem Garten teilten sein Schicksal und so verschmolzen sie zu einer erschlagenden Einheit.

Aber das stimmte nicht ganz, denn ihm gegenüber stand ein japanischer Ahorn, seine Blätter so hellgrün, dass nur eine Nuance fehlte, um sie ins Gelbe umschlagen zu lassen und er verkörperte die Jungend in ihrer reinen Form. Die Blätter, saftig, hoben sich stark und deutlich von der einheitlichen Umgebung ab. Sein Wuchs, schief und unbändig, wirkte primitiv und vulgär gegen den ihm gegenüberliegenden grade geschnittenen Pflaumenbaum. Der Ahorn schoss noch immer weiter und weiter in die Höhe, als wüsste er nicht, dass auch er irgendwann sein Ende finden müsse und niemals den Himmel zu erreichen vermochte.

Aber er war zugleich auch von unbeschreiblicher Schönheit. Die jungen Blätter, die an der Krone austrieben, waren rötlich orange und im richtigen Licht der Abendsonne funkelte das Gewächs in allen Farben des Feuers, ja es schien zu tanzen ebenso wie Flammen im sommerlichen Wind. In solchen Momenten gab es nichts besseres, als sich unter ihm oder auch vor ihm niederzulassen und das Schauspiel zu genießen. Es war ein Moment der Meditation, eine Faszination, wie sie nur die Natur vorbringen kann. Das Unscheinbare war plötzlich und unerwartet zu etwas, ja fast Märchenhaftem, geworden und erst in solchen Momenten platzte die wahrhaftige Schönheit aus ihm heraus und präsentierte sich der Welt. Ohne das, durch die Triebe rötlich gefärbte Licht, wäre der Garten, um die Pflanzen, die einander schattige Dunkelheit spendeten, farblos und leer geblieben. Keine Andere und keine der einheitlichen Pflanzen vermochte eine solche Schönheit zu entfesseln.

Erst in solchen Momenten offenbarte sich der der wahre Unterschied zwischen den Gewächsen. Denn nur der Ahorn, in seiner Weise dem Kinde näher als dem Erwachsenen, brachte es zustande, den Garten auf vollkommen neue und doch so altbekannter Weise zu erfüllen. Vergessen waren die graden und exakten Formen und die aufeinander abgestimmten Pflanzen. Nein, in solchen Momenten brauchte es Pflanzen, die sich von ihrem Umfeld abzuheben vermochten und durch ihre stürmische Art, dem Garten eine vollkommen neue Seite der Schönheit schenkten. Die Faszination der Unordnung, der Natürlichkeit und der Wunder, kurz der Kunst.

Doch der Gärtner, der über den Garten wachte, ihn hegte und pflegte und auf seine Weise jeglicher Bedeutung beraubte, sah den Sinn der Schönheit nicht. Für ihn waren die Pflanzen alle Teil eines Systems, wie die männlichen Bienen in ihrem Volk. Als Drohnen waren sie für ihn nichts, als kleine Zahnrädchen im Mechanismus des Lebens. Sie waren auf einander abgestimmt und vermochten alle seine Wünsche zu befriedigen. Sie gaben ihm Essen und Schatten, doch nichts darüber hinaus, dafür hatte er gesorgt.

Platz für Ecken und Kanten gab es in einem solchen System nicht und so war auch der Pflaumenbaum, früher ungestüm in alle Richtungen wachsend, Blüten treibend und vom Leben erfüllt, inzwischen ein farbloser Klecks im kunstfreien Spiel der Effizienz geworden. Er diente fortan nur noch als Schattenspender für eine kleine Liege, die zu seinen Füßen auf der Wiese stand. Seinen Sinn als Obstbaum war ihm geraubt worden und fast zufällig war ihm eine Rolle zugefallen, die auch ein Fels hätte übernehmen können. Es war eine Existenz ohne Grund. Ein Leben nach Maß. Doch gab es einen Ausweg aus diesem glücklosen Leben?

Die Antwort lag auf der anderen Seite des Gartens und für einen Moment schwenkte ein starker Westwind die Blätter des Pflaumenbaums zur anderen Seite des Gartens. In diesem Moment sah es aus, als streckte er sich, sehnsüchtig und vergeblich, der Wind ließ nach und der Pflaumenbaum kehrte zu seinem Platz zurück, ohne sein Ziel berührt zu haben.

Vom Gärtner noch unbemerkt, funkelt dort im Licht der untergehenden Sonne, in diesem schönen und wahrhaft reinen Moment, der Ahorn in alle seinen Farben und Wundern und zeigt, wie die Natur sein kann, wenn man sie nur auf ihre Weise wachsen und gedeihen lässt.
 

Julijan

Mitglied
Danke dass ihr euch die Zeit genommen habt, mein Text zu kritisieren.

Ich hab ihn jetzt leicht verändert.

Grüße Julian
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Julijan,

das sieht doch zumindest schon mal viel besser aus und lässt dem Leser Zeit, bei diesem doch recht trockenen Stoff mal durchzuatmen.

Wie viele Adjektive Du entfernt hast, kann ich nicht nachvollziehen, aber auf jeden Fall sind immer noch eine ganze Menge vorhanden.
Leider enthält der Text immer noch eine erhebliche Zahl von Komma- und Rechtschreibfehlern:
[red]grade[/red] - [blue]gerade[/blue]
[red]die Jungend[/red] – [blue]die Jugend[/blue]
in seinem eingezwängte[red]m[/red][blue]n[/blue] Schnitt

Auch stilistisch könntest Du noch eine ganze Menge verbessern. Konstruktionen wie
besser als Stroh, als als Gras
sind sehr ungelenk (und das Komma ist sowieso überflüssig).
die seine Blüten zunächst von innen heraus zersetzt [strike]hatten[/strike] und sie ihm schlussendlich vollends genommen hatten.
Hier kannst Du auf ein unschönes hatten verzichten.

Noch ein kleiner Tipp: Verwende nicht so häufig und, sondern beginne einen neuen Satz. Das klingt besser und liest sich flüssiger.

Ich hoffe, Du bist bereit, noch ein wenig an diesem Text zu arbeiten.

Gruß Ciconia
 

Julijan

Mitglied
Vielen Dank für deine zweite Rückmeldung, grade die Sätze die du angesprochen hast, waren mir zuvor auch schon negativ aufgefallen.
Hab sie korrigiert danke!

#Grüße Julijan
 

Julijan

Mitglied
Der Garten

Es war ein Garten in dem ein schmaler Pfad aus grauen und roten, fast farblosen Steinen, eine verbrannte Wiese in zwei Hälften teilte und in das Grün führte. Die Wiese war einst, im mäßigen Klima des Frühlings, saftig grün und voll gewesen, doch die intensive Sonnenhitze, verbunden mit einer länger anhaltenden Dürre, hatten breite Löcher in das Grün gerissen. Nur einzelne braune Halme, von trockenem und verdorrtem Stroh, bedeckten noch spärlich den braunen Boden und gaben letzte Hinweise auf die einstige Pracht. Es war das Fossil in diesem Garten , älter als er selbst und ganz der Natur überlassen, denn sie brachte keinen weiteren Nutzen.

Durch sie hindurch, vollführte der Weg eine sanften Kurve und zu seiner linken Seite wuchs ein hoher Pflaumenbaum und warf, im Licht der untergehenden Sonne, einen langen Schatten auf die Wiese. Seine Blätter hatten das saftige, dunkle Grün, eines Obstbaumes, doch der Eindruck täuschte, denn ein Obstbaum war er schon lange nicht mehr. Seine hölzernen Venen waren voll gepumpt mit Chemikalien, die seine Blüten zunächst von innen heraus zersetzt und sie ihm schlussendlich vollends genommen hatten. So war er zu seinem Schicksal gekommen. Ein Obstbaum ohne Obst, den Sinn seiner Existenz verwirkt und fortan verdammt, in seiner bedeutungslosen Form zu verweilen.
Einzig blieb ihm noch seine imposante Erscheinung. Seine Äste waren gerade geschnitten und seine Krone kuppelartig abgerundet, doch auch hier war nichts der Natur überlassen. Er passte in seinem eingezwängten Schnitt ganz zu seiner Umgebung und auch die restlichen Pflanzen in diesem Garten teilten sein Schicksal. So verschmolzen sie zu einer erschlagenden Einheit.

Aber das stimmte nicht ganz, denn ihm gegenüber stand ein japanischer Ahorn, seine Blätter so hellgrün, dass nur eine Nuance fehlte, um sie ins Gelbe umschlagen zu lassen und er verkörperte die Jugend in ihrer reinen Form. Die Blätter, saftig, hoben sich stark und deutlich von der einheitlichen Umgebung ab. Sein Wuchs, schief und unbändig, wirkte primitiv und vulgär gegen den, ihm gegenüberliegenden, grade geschnittenen Pflaumenbaum. Der Ahorn schoss noch immer weiter und weiter in die Höhe, als wüsste er nicht, dass auch er irgendwann sein Ende finden müsse und niemals den Himmel zu erreichen vermochte.

Aber er war zugleich auch von unbeschreiblicher Schönheit. Die jungen Blätter, die an der Krone austrieben, waren rötlich orange und im richtigen Licht der Abendsonne funkelte das Gewächs in allen Farben des Feuers, ja es schien zu tanzen ebenso wie Flammen im sommerlichen Wind. In solchen Momenten gab es nichts besseres, als sich unter ihm oder auch vor ihm niederzulassen und das Schauspiel zu genießen. Es war ein Moment der Meditation, eine Faszination, wie sie nur die Natur vorbringen kann. Das Unscheinbare war plötzlich und unerwartet zu etwas, ja fast Märchenhaftem, geworden. Erst in solchen Momenten platzte die wahrhaftige Schönheit aus ihm heraus und präsentierte sich der Welt. Ohne das, durch die Triebe rötlich gefärbte Licht, wäre der Garten, um die Pflanzen, die einander schattige Dunkelheit spendeten, farblos und leer geblieben. Keine Andere der übrigen und einheitlichen Pflanzen vermochte eine solche Schönheit zu entfesseln.

Und so offenbarte sich der der wahre Unterschied zwischen den Gewächsen. Denn nur der Ahorn, in seiner Weise dem Kinde näher als dem Erwachsenen, brachte es zustande, den Garten auf vollkommen neue und doch so altbekannter Weise zu erfüllen. Vergessen waren die graden und exakten Formen und die aufeinander abgestimmten Pflanzen. Nein, in solchen Momenten brauchte es Pflanzen, die sich von ihrem Umfeld abzuheben vermochten und durch ihre stürmische Art, dem Garten eine vollkommen neue Seite der Schönheit schenkten. Die Faszination der Unordnung, der Natürlichkeit und der Wunder, kurz der Kunst.

Doch der Gärtner, der über den Garten wachte, ihn hegte und pflegte und auf seine Weise jeglicher Bedeutung beraubte, sah den Sinn der Schönheit nicht. Für ihn waren die Pflanzen alle Teil eines Systems, wie die männlichen Bienen in ihrem Volk. Als Drohnen waren sie für ihn nichts, als kleine Zahnrädchen im Mechanismus des Lebens. Sie waren auf einander abgestimmt, vermochten alle seine Wünsche zu befriedigen und sie gaben ihm Essen und Schatten, doch nichts darüber hinaus, dafür hatte er gesorgt.

Platz für Ecken und Kanten gab es in einem solchen System nicht und so war auch der Pflaumenbaum, früher ungestüm in alle Richtungen wachsend, Blüten treibend und vom Leben erfüllt, inzwischen ein farbloser Klecks im kunstfreien Spiel der Effizienz geworden. Er diente fortan nur noch als Schattenspender für eine kleine Liege, die zu seinen Füßen auf der Wiese stand. Seinen Sinn als Obstbaum war ihm geraubt worden, fast zufällig war ihm eine Rolle zugefallen, die auch ein Fels hätte übernehmen können. Es war eine Existenz ohne Grund. Ein Leben nach Maß. Doch gab es einen Ausweg aus diesem glücklosen Leben?

Die Antwort lag auf der anderen Seite des Gartens. Für einen Moment schwenkte ein starker Westwind die Blätter des Pflaumenbaums zur anderen Seite des Gartens. In diesem Moment sah es aus, als streckte er sich, sehnsüchtig und vergeblich. Doch der Wind ließ nach und der Pflaumenbaum kehrte zu seinem Platz zurück, ohne sein Ziel berührt zu haben.

Vom Gärtner noch unbemerkt, funkelt dort im Licht der untergehenden Sonne, in diesem schönen und wahrhaft reinen Moment, der Ahorn in alle seinen Farben und Wundern und zeigt, wie die Natur sein kann, wenn man sie nur auf ihre Weise wachsen und gedeihen lässt.
 

ackermann

Mitglied
Senf

Guten Abend @Julijan,

mit diesem Satz komme ich nicht klar. Entweder ist das Komma falsch oder aber ... aber selbst dann ergibt dieser Satz für mich keinen Sinn.

Nur einzelne braune Halme, von trockenem und verdorrtem Stroh, bedeckten noch spärlich den braunen Boden und gaben letzte Hinweise auf die einstige Pracht.
Und damit habe ich auch Probleme ... Müsste da nicht ein "Er" stehen?

Es war das Fossil in diesem Garten , älter als er selbst und ganz der Natur überlassen, denn sie brachte keinen weiteren Nutzen.
Und zum Schluss (es gäbe noch mehr zu meckern, aber man soll es ja nicht übertreiben) noch das ...

Vom Gärtner noch unbemerkt, funkelt dort im Licht der untergehenden Sonne, in diesem schönen und wahrhaft reinen Moment, der Ahorn in alle seinen Farben [strike]und Wundern[/strike] und zeigt, wie die Natur sein kann, wenn man sie nur auf ihre Weise wachsen und gedeihen lässt.
An sich ein sehr poetischer Text, aber die Kommas, die holpern ziemlich. Doch wie sagte (angeblich) schon Goethe: Religion und Interpunktion sind Privatsache :)

Gruß
 

Julijan

Mitglied
Danke ackermann für deine Kritik.

Hab die Stellen jetzt mal überarbeitet.

Die Sache mit den Kommas haben ja zuvor schon deine Vorkommentatoren angesprochen. Vielleicht muss ich mich noch einmal ernsthaft mit der deutschen Grammatik auseinander setzten oder jemanden finden, der das bereits getan hat. Ich will ja nicht, dass mein Text immer nur auf die Grammatik runter gebrochen wird. Nur so lern ich zwar, aber es wäre sicherlich förderlicher wenn ich es bereits erledige, damit die Kommentatoren andere Bereiche am Text kritisieren können. Mal gucken, wann ich die Zeit finde den ganzen Text nach Kommas zu überprüfen, bis dahin bitte ich alle weiteren Leser um Verzeihung und Kulanz.

Grüße Julijan
 

Julijan

Mitglied
Es war ein Garten in dem ein schmaler Pfad aus grauen und roten, fast farblosen Steinen, eine verbrannte Wiese in zwei Hälften teilte und in das Grün führte. Die Wiese war einst, im mäßigen Klima des Frühlings, saftig grün und voll gewesen, doch die intensive Sonnenhitze, verbunden mit einer länger anhaltenden Dürre, hatten breite Löcher in das Grün gerissen. Nur einzelne braune Halme, besser als Stroh zu bezeichnen, bedeckten noch spärlich den braunen Boden und gaben letzte Hinweise auf die einstige Pracht. Das Gras war das Fossil in diesem Garten , älter als er selbst und ganz der Natur überlassen, denn er brachte keinen weiteren Nutzen.

Durch sie hindurch, vollführte der Weg eine sanften Kurve und zu seiner linken Seite wuchs ein hoher Pflaumenbaum und warf, im Licht der untergehenden Sonne, einen langen Schatten auf die Wiese. Seine Blätter hatten das saftige, dunkle Grün, eines Obstbaumes, doch der Eindruck täuschte, denn ein Obstbaum war er schon lange nicht mehr. Seine hölzernen Venen waren voll gepumpt mit Chemikalien, die seine Blüten zunächst von innen heraus zersetzt und sie ihm schlussendlich vollends genommen hatten. So war er zu seinem Schicksal gekommen. Ein Obstbaum ohne Obst, den Sinn seiner Existenz verwirkt und fortan verdammt, in seiner bedeutungslosen Form zu verweilen. Einzig blieb ihm noch seine imposante Erscheinung. Seine Äste waren gerade geschnitten und seine Krone kuppelartig abgerundet, doch auch hier war nichts der Natur überlassen. Er passte in seinem eingezwängten Schnitt ganz zu seiner Umgebung und auch die restlichen Pflanzen in diesem Garten teilten sein Schicksal. So verschmolzen sie zu einer erschlagenden Einheit.

Aber das stimmte nicht ganz, denn ihm gegenüber stand ein japanischer Ahorn, seine Blätter so hellgrün, dass nur eine Nuance fehlte, um sie ins Gelbe umschlagen zu lassen und er verkörperte die Jugend in ihrer reinen Form. Die Blätter, saftig, hoben sich stark und deutlich von der einheitlichen Umgebung ab. Sein Wuchs, schief und unbändig, wirkte primitiv und vulgär gegen den, ihm gegenüberliegenden, grade geschnittenen Pflaumenbaum. Der Ahorn schoss noch immer weiter und weiter in die Höhe, als wüsste er nicht, dass auch er irgendwann sein Ende finden müsse und niemals den Himmel zu erreichen vermochte.

Aber er war zugleich auch von unbeschreiblicher Schönheit. Die jungen Blätter, die an der Krone austrieben, waren rötlich orange und im richtigen Licht der Abendsonne funkelte das Gewächs in allen Farben des Feuers, ja es schien zu tanzen ebenso wie Flammen im sommerlichen Wind. In solchen Momenten gab es nichts besseres, als sich unter ihm oder auch vor ihm niederzulassen und das Schauspiel zu genießen. Es war ein Moment der Meditation, eine Faszination, wie sie nur die Natur vorbringen kann. Das Unscheinbare war plötzlich und unerwartet zu etwas, ja fast Märchenhaftem, geworden. Erst in solchen Momenten platzte die wahrhaftige Schönheit aus ihm heraus und präsentierte sich der Welt. Ohne das, durch die Triebe rötlich gefärbte Licht, wäre der Garten, um die Pflanzen, die einander schattige Dunkelheit spendeten, farblos und leer geblieben. Keine Andere der übrigen und einheitlichen Pflanzen vermochte eine solche Schönheit zu entfesseln.

Und so offenbarte sich der der wahre Unterschied zwischen den Gewächsen. Denn nur der Ahorn, in seiner Weise dem Kinde näher als dem Erwachsenen, brachte es zustande, den Garten auf vollkommen neue und doch so altbekannter Weise zu erfüllen. Vergessen waren die graden und exakten Formen und die aufeinander abgestimmten Pflanzen. Nein, in solchen Momenten brauchte es Pflanzen, die sich von ihrem Umfeld abzuheben vermochten und durch ihre stürmische Art, dem Garten eine vollkommen neue Seite der Schönheit schenkten. Die Faszination der Unordnung, der Natürlichkeit und der Wunder, kurz der Kunst.

Doch der Gärtner, der über den Garten wachte, ihn hegte und pflegte und auf seine Weise jeglicher Bedeutung beraubte, sah den Sinn der Schönheit nicht. Für ihn waren die Pflanzen alle Teil eines Systems, wie die männlichen Bienen in ihrem Volk. Als Drohnen waren sie für ihn nichts, als kleine Zahnrädchen im Mechanismus des Lebens. Sie waren auf einander abgestimmt, vermochten alle seine Wünsche zu befriedigen und sie gaben ihm Essen und Schatten, doch nichts darüber hinaus, dafür hatte er gesorgt.

Platz für Ecken und Kanten gab es in einem solchen System nicht und so war auch der Pflaumenbaum, früher ungestüm in alle Richtungen wachsend, Blüten treibend und vom Leben erfüllt, inzwischen ein farbloser Klecks im kunstfreien Spiel der Effizienz geworden. Er diente fortan nur noch als Schattenspender für eine kleine Liege, die zu seinen Füßen auf der Wiese stand. Seinen Sinn als Obstbaum war ihm geraubt worden, fast zufällig war ihm eine Rolle zugefallen, die auch ein Fels hätte übernehmen können. Es war eine Existenz ohne Grund. Ein Leben nach Maß. Doch gab es einen Ausweg aus diesem glücklosen Leben?

Die Antwort lag auf der anderen Seite des Gartens. Für einen Moment schwenkte ein starker Westwind die Blätter des Pflaumenbaums zur anderen Seite des Gartens. In diesem Moment sah es aus, als streckte er sich, sehnsüchtig und vergeblich. Doch der Wind ließ nach und der Pflaumenbaum kehrte zu seinem Platz zurück, ohne sein Ziel berührt zu haben.

Vom Gärtner noch unbemerkt, funkelt dort im Licht der untergehenden Sonne, in diesem schönen und wahrhaft reinen Moment, der Ahorn in all seinen Farben und zeigt, wie die Natur sein kann, wenn man sie nur auf ihre Weise wachsen und gedeihen lässt.
 
E

eisblume

Gast
Hallo Julijan,

für eine Kurzprosa finde ich diesen Text zu lange geraten, da könnest du noch einiges kürzen.
Ich möchte es jetzt nicht so drastisch wie Wipfel ausdrücken, finde diesen Text jetzt aber ebenfalls nicht gelungen. Du formulierst manche Sätze ungenau und z. T. auch so, wo mir der Sinn dahinter nicht ganz klar ist. Ich nehme jetzt nur mal den ersten Absatz.

Es war ein Garten in dem ein schmaler Pfad aus grauen und roten, fast farblosen Steinen, eine verbrannte Wiese in zwei Hälften teilte und in das Grün führte.
Dieser Einstieg mit "Es war ein Garten" liest sich für mich ungelenk. Du könnest z. B. schreiben:
Ein schmaler Pfad aus ... Steinen teilte die verbrannte Wiese in zwei Hälften.
Es gibt hier graue und rote, fast farblose Steine. Dieses "fast farblose" bezieht sich so, wie es hier steht, auf die roten Steine. Nur, wenn sie fast farblos sind, wie können sie dann auch rot sein? Meintest du jetzt, dass es neben den grauen und roten auch fast farblose gibt, oder dass die Farben inzwischen verblasst sind und die Steine fast farblos wirken? Dann teilt der Pfad die verbrannte Wiese und führt dann ins Grün? In welches Grün?

Die Wiese war einst, im mäßigen Klima des Frühlings, saftig grün und voll gewesen, doch die intensive Sonnenhitze,
Einst im mäßigen Klima des Frühlings klingt so, als wäre es ewig her, dass es mal einen Frühling gegeben hat. So ist das aber ja nicht gemeint, oder? Insofern genügt es völlig zu schreiben: Im Frühling war die Wiese noch grün und voll gewesen.
Den Satz an sich finde ich jetzt auch nicht wirklich schön, soll hier jetzt auch nur verdeutlichen, dass es auch einfacher und klarer geht.

Nur einzelne braune Halme, von trockenem und verdorrtem Stroh, bedeckten noch spärlich den braunen Boden und gaben letzte Hinweise auf die einstige Pracht. Es war das Fossil in diesem Garten , älter als er selbst und ganz der Natur überlassen, denn sie brachte keinen weiteren Nutzen.
Wer oder was ist dieses Fossil? Der Boden? Und wer brachte keinen Nutzen? Tut mir leid, aber da stehe ich grad auf dem Schlauch. Ich habe nichts dagegen, wenn man sich in einem Kurzprosatext das eine oder andere zusammenreimen muss/kann, aber hier ist das nicht der Fall. Hier ist es einfach ungenau und (zumindest für mich) unverständlich.


Was nun diesen Ahorn an sich betrifft:
Alle Bäume/Pflanzen in diesem Garten verschmelzen zu einer erschlagenden Einheit, außer eben diesem Ahorn. Warum er nicht? Der Gärtner wird ihn bisher ja kaum übersehen haben.

Ich meine, es so verstanden zu haben, dass es dir um diese Gegensätzlichkeit des Ahorns und des Pflaumenbaums geht und das würde mir gefallen. Aber du hast zu viel drumherum, besonders eben für einen Kurzprosatext, wo es auf jedes Wort ankommt. Alles in allem kommst du mMn letztlich nicht auf den Punkt. Ich will jetzt nicht unverschämt sein, aber was diesen Text betrifft, sind die Kommata für den Augenblick dein geringstes Problem.

herzlichst
eisblume
 

Julijan

Mitglied
Danke an Eisblume für deinen Kommentar.

Ich habe den ganzen Text heute Mittag schon umgeschrieben und will ihn nur noch korrekturlesen, bevor ich ihn hochlade.
Leider hast du damit eine alte Version kritisiert, aber vieles was dir aufgefallen ist, habe ich ebenfalls bemerkt und ausgebessert.

Wenn du Zeit und Lust hast kannst du ja noch einmal bei der neuen Version vorbeischauen und sie ist zumindest etwas kürzer ausgefallen.

Trotzdem danke für deine Zeit und danke für die Hinweise, die, auch wenn sie mir im Detail nicht mehr helfen, zumindest mir weitere Fehler an meinem Schreibstiel verraten, die ich verbessern kann.

Grüße Julijan
 

Julijan

Mitglied
Noch ein Nachtrag an Eisblume

Es geht, wie du richtig vermutet hast, um den Gegensatz zwischen dem Ahorn und dem Pflaumenbaum.
Ich hoffe ich habe das in der neuen Version besser betont.

Grüße Julijan
 
A

aligaga

Gast
Statt
[strike]Es war ein[/strike] [blue]In dem [/blue]Garten [strike]in dem ein [/strike] [blue]teilte ein [/blue]schmaler Pfad [strike]aus grauen und roten, fast farblosen Steinen, eine verbrannte [/strike] [blue]die sonnenverbrannte [/blue]Wiese[blue].[/blue] [strike]in zwei Hälften teilte und[/strike][blue]Blasse, graue und rote Steine [/blue][strike]in das Grün führte[/strike] [blue]führten den Besucher zu den Büschen und Bäumen[/blue]. [strike]Die Wiese war einst, im mäßigen Klima des Frühlings, saftig grün und voll gewesen, doch die intensive Sonnenhitze, verbunden mit einer länger anhaltenden Dürre, hatten breite Löcher in das Grün gerissen. Nur einzelne braune Halme, besser als Stroh zu bezeichnen, bedeckten noch spärlich den braunen Boden und gaben letzte Hinweise auf die einstige Pracht. Das Gras war das Fossil in diesem Garten , älter als er selbst und ganz der Natur überlassen, denn er brachte keinen weiteren Nutzen.[/strike][blue]Das Gras war in der Dürre der letzten Monate fast vollständig zu Stroh geworden, dessen tote Halme im Wind nickten.[/blue]
schreibst du:
Es war ein Garten in dem ein schmaler Pfad aus grauen und roten, fast farblosen Steinen, eine verbrannte Wiese in zwei Hälften teilte und in das Grün führte. Die Wiese war einst, im mäßigen Klima des Frühlings, saftig grün und voll gewesen, doch die intensive Sonnenhitze, verbunden mit einer länger anhaltenden Dürre, hatten breite Löcher in das Grün gerissen. Nur einzelne braune Halme, besser als Stroh zu bezeichnen, bedeckten noch spärlich den braunen Boden und gaben letzte Hinweise auf die einstige Pracht. Das Gras war das Fossil in diesem Garten , älter als er selbst und ganz der Natur überlassen, denn er brachte keinen weiteren Nutzen.
Was für ein umständliches, ungeschicktes Herumgerede, statt dem Leser mit ein paar treffenden Worten die Szenerie zu schildern.

Und so geht's weiter. Sorry, aber da ist nicht einmal ein Ansatz von erzählerischem oder sprachbildlichem Talent zu erkennen. Hier wird nichts beschreiben, sondern ungelenk im Ungefähren geschwurbelt.

TTip: Erst mal viel gute Literatur lesen und versuchen, zu erkennen, dass es beim Schreiben wie in der Musik oder der Malerei nicht auf Lautstärke und Lärm allein, sondern auf das Wesentliche ankommt. Wesentlich ist alles, was dem Leser oder Betrachter hilft, das nachzuempfinden, was der Autor gefühlt oder sich gedacht hat. Alles andere ist unwesentlicher "Quatsch mit Fransen" - Sprachmüll, der dem Leser nicht weiterhilft, sondern ihn ausbremst.

Also lesen. Viele gut Bücher und Texte Lesen! Genau lesen! Mann, Hesse, Zuckmayer, Zweig, Wagner. Vielleicht hilft dir das.

Heiter

aligaga
 

Julijan

Mitglied
Der Garten

In einem Garten teilte ein schmaler Pfad aus grauen und roten, fast farblosen Steinen, eine saftig Wiese in zwei Hälften. Die Halme waren gleichmäßig auf eine Höhe gekürzt worden und am Rand zum Weg sorgsam abgerundet.

Durch sie hindurch vollführte der Weg eine sanften Kurve und zu seiner Linken wuchs ein hoher Pflaumenbaum, der im Licht der untergehenden Sonne, einen langen Schatten auf die Wiese schickte. Seine Blätter hatten das dunkle Grün eines aufblühenden Obstbaumes, doch der Eindruck täuschte, denn ein Obstbaum war er schon lange nicht mehr. In den Tiefen seines Stammes zog Chemie wie Blut durch seine Adern und war sein Äußeres schön, so war es sein Inneres nicht. Durch das Mittel war er im Mark so verrottet, wie seine Blüten, die ihm in einem schicksalshaftem Frühling alle abgefallen und nicht wiedergekehrt waren.

So war er zu seinem Schicksal gekommen. Ein Obstbaum ohne Obst. Den Sinn seiner Existenz verwirkt und fortan verdammt, in seiner bedeutungslosen Form zu verweilen. Einzig blieb ihm noch seine ansehnliche Erscheinung. Seine Äste gerade geschnitten und seine Krone kuppelartig abgerundet, waren aber so unnatürlich gestaltet, wie alles in diesem Garten. Ganz passte er in seiner eingezwängten Form zu seiner Umgebung und in die Renaissance des Geländes.

Nur eine Ecke des Grüns war dem entkommen und noch in seiner natürlichen Gestalt. Dem Pflaumenbaum gegenüber war es ein japanischer Ahorn, dessen Blätter, so hellgrün, dass nur eine Nuance fehlte, um sie ins Gelbe umschlagen zu lassen, noch ungestüm in alle Richtungen sprossen, als wüsste er nicht, dass auch er irgendwann eine Grenze und sein Höhenstreben ein Ende finden müsse. Als einzige Pflanze war er der naturellen Kastration entgangen und fast trotzig hob er sich von ihren einheitlichen grünen, in Formen gepressten, Körpern ab.

Zugleich und, vielleicht grade deshalb, war er zudem von unbeschreiblicher Schönheit. Die jungen Blätter, die an der Krone austrieben, waren rötlich orange und in Momenten der Abenddämmerung schien einstrahlendes Licht das Gewächs zu entflammen. Es tanzte dann in allen Farben des Feuers im sommerlichen Wind. In solchen Augenblicken gab es nichts besseres, als sich auf das Gras niederzulassen und das Schauspiel zu genießen. Das Unscheinbare war plötzlich und unerwartet zu etwas Märchenhaftem geworden und nur schwer ließ sich der ehrfürchtige Blick von dem Schauspiel lösen. So offenbarte das Gewächs seine überwältigende Schönheit und ohne dieses unentbehrliche Licht wäre der Garten, mit seinen deklassierten Pflanzen, farblos und langweilig. Denn er schenkte dem Garten etwas vollkommen eigenes. Der kindlicher Offenheit näher, als dem erwachsenen Ordnungswahn, barg er die Faszination der Unordnung, der Natürlichkeit und der Wunder, kurz der Kunst.

Die übrigen Pflanzen waren in ihrem zurückgestutzten Zustand, auf die Wunder eines anderen, noch freien Wesens angewiesen und erst die rötlichen Lichttupfer des, in der Krone des Ahorns gebrochenen, Lichtes, gaben ihnen ein Teil ihres früheren Glanzes wieder. Der Ahorn vermochte es so, den Garten für einen Moment zu neuem Leben zu erwecken.

Doch er war in Gefahr, denn der Gärtner, der über den Garten wachte, ihn hegte und pflegte und auf seine Weise jeglicher Bedeutung beraubte, hatte keinen Sinn für Schönheit. Für ihn waren Pflanzen, dem Namen männlicher Bienen nach, nichts als tote Hüllen, die er richten und steuern musste. Platz für Ecken und Kanten gab es in einem solchen System nicht und so war auch der Pflaumenbaum, früher ungestüm in alle Richtungen wachsend, Blüten treibend und vom Leben erfüllt, inzwischen ein farbloser Klecks im kunstfreien Spiel der Effizienz geworden. Er diente fortan nur noch als Schattenspender für eine kleine Liege, die zu seinen Füßen auf der Wiese stand. Seinen Sinn als Obstbaum geraubt, war ihm eine Rolle zugefallen, die auch ein Fels hätte übernehmen können. Es war eine Existenz ohne tieferen Grund. Ein Leben nach Maß. Doch war es ein unumstößliches Schicksal, dass uns alle früher oder später befallen würde?

Die Antwort, auf diese Frage, lag auf der anderen Seite des Gartens. Für einen Moment ließ ein starker Westwind das Geäst des Pflaumenbaums zur anderen Seite des Gartens schwenken. Die Blätter, wie Finger, sehnsüchtig ausgestreckt und vergeblich mit dem abflauenden Wind zurückfallend, erreichten ihr Ziel nicht.

Vom Gärtner noch unbemerkt, funkelt dort im Licht der untergehenden Sonne, in diesem unverfälschten Augenblick, der kleine Ahorn in all seinen Farben und zeigt, wie die Natur sein kann, wenn man sie nur auf ihre Weise wachsen und gedeihen lässt.
 
A

aligaga

Gast
Das da
In einem Garten teilte ein schmaler Pfad aus grauen und roten, fast farblosen Steinen, eine saftig Wiese in zwei Hälften. Die Halme waren gleichmäßig auf eine Höhe gekürzt worden und am Rand zum Weg sorgsam abgerundet.
ist immmer noch Umstandsgebrabbel.

[strike]In einem Garten teilte[/strike] ein schmaler Pfad aus [strike]blassen[/strike], grauen und roten[strike], fast farblosen Steinen,[/strike] [blue]teilte [/blue]eine saftig[blue]e[/blue], [blue]sorgfältig gemähte [/blue]Wiese [strike]in zwei Hälften[/strike]. [strike]Die Halme waren gleichmäßig auf eine Höhe gekürzt worden und am Rand zum Weg sorgsam abgerundet.[/strike]
reichte als Kulisse vollkommen aus. Im weiteren jagen eine dann leider immer noch verschwulstet-verquaste Worthülse die andere. Sie lassen dem Lesser nicht ein Spürchen eigene Fantasie: Eine halbe Tonne schlecht belichteter, sprachlicher Fototapete drückt alles zu Boden, was von selbst wachsen möchte.

Nochmals der freundliche TTip: Viel lesen, statt zu viel selber schreiben wollen.

Heiter

aligaga
 

Julijan

Mitglied
Noch einmal danke an Ali,

ich denke ich habe jetzt verstanden auf was du hinauswolltest und werden den Text in baldiger Zukunft sicherlich noch einmal überarbeiten,
Richtig einig werden wir uns wahrscheinlich trotzdem nicht mehr, zumindest was diese Geschichte angeht.

Grüße und danke für deinen Kommentar

julijan
 



 
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