Big Brother im alltäglichem Leben und dessen Auswirkung auf leicht psychisch angeschl

cre_ator

Mitglied
In einer Zeit, in der auf jedem dritten Sender eine mehr oder weniger Big Brother ähnliche Sendung rauf und runtergeleiert wird, sollte man sich vielleicht auch mal Gedanken dazu machen wie es denn ausserhalb der Big Brother-Container mit der Big Brother-Überwachung aussieht!
Von einigen Big Brother-Stars munkelt man, dass sie in der Zwischenzeit in einer Psychiatrie ein einsames leben in einem Einzel-BigBrother-Zimmer führen, überwacht durch qualifiziertes Personal, finanziert durch den Staat, damit niemand die Auswirkungen der Totalen Überwachung jemals entdecken würde, hahaha........
Doch fühlen sich nicht nur die entlassenen exBigBrother-Kandidaten total Überwacht, leider schwappt dieser Trend auch immer mehr auf Fanatische Computerfreaks über. Diese nennen sich meistens Kiddies, Cracker oder Hacker, doch in ihrem von Zahlen und Diagrammen verstopftem Hirn, braut sich was zusammen, je mehr und länger sie am hacken, cracken und surfen sind, um so mehr bekommen sie das Gefühl Überwacht zu werden. So ratet ein selbsternanntes Hacker-Magazin zu folgendem:
„(a) Zieh ins Ausland. Telefoniere nicht mehr oder wenn, dann nur noch mit Zerhacker. Gehe nie wieder ins Internet - oder wenn dann nur unregistriert via Internet Cafe. Nie Online kaufen. Nie Online-Banking nutzen. Niemals ein Handy benutzen. Kreditkarten
abmelden - nur noch bar zahlen. Bankkonten nur noch Offshore führen. In schlimmen Fällen: Besorge Dir einen neuen Pass (z.B. Argentinien ca. $20K, Brasilien ca. $35K, Tschechien ca. $40K)
(b) Mache Dich unsichtbar: Surfe nur noch anonym, lege Dir ein anonymes Postfach zu (kostet fast nichts), besorge Dir eine anonyme Kreditkarte und stopfe alle Spionagelecks. Und: Lösche alle wichtigen Daten auf Deiner Festplatte. Verbanne Werbebanner, Schnüffel-Dienste wie Doubleklick und miese Techniken wie Micropixel (...). Über 200 größere Fallen lauern auf Dich. Hier hilft: Wissen... analysieren... zurückschlagen. Deine Privatsphäre wird Dir 2001 nicht geschenkt.“
Des weiteren warnen andere Surfer aus dem Netz davor e-mails mit dem Programm PGP zu verschlüsseln, da die NSA alle Masterkeys besitzen würde!
Von einigen anonymen Hackern aus Zürich an der Irchelstrasse 12 habe ich erfahren, dass einige sehr talentierte Hacker aus der Szene komplett ausgestiegen sind, sie hätten ihre PC’s, PDA’s, Handy’s und sogar ihre digitalen Uhren zerstört, und seien nun nur mit einem Zelt in Afrika unterwegs und würden sich nur noch von Pflanzen und Wasser ernähren, da man ja eventuell sogar durch das Eisen, das Fleisch beinhaltet, auf dem Amerikanischen Radarschirmen besser zu erkennen wäre!
Von andern heisst es, dass sie sich in unbewohnte Höhlen und Bunkern zurückgezogen hätten und seither niemals gesehen wurden. Jedoch munkeln man, dass dies vielleicht auch mit einer UFO-Sichtung Mitte letzten Jahres zu tun haben könnte.

Nun sobald dieser Artikel veröffentlicht wurde, werde ich meine digitalen Geräte ebenfalls zerstören und mich in einem unbenutzten Bunker verstecken. So nun muss ich dieses Teil noch verschlüsseln, wegschicken meine Harddisk formatieren, mein Natel ausschalten, die SIM- und alle Kreditkarten zerschneiden, das Radio rausschmeissen, die digitale Uhr geb ich dem kleinem Bruder um die NSA auf eine falsche Fährte zu locken, den PDA schmeiss ich auf die Strasse, ........
 

Auryn

Mitglied
Hallo cre_ator

Moment, ich will eben nur deine platte scannen
und die abhöhreinrichtung für das handy einschalten.

Wirklich recht nett, konnte teilweises schmunzeln
nicht unterdrücken.

Gruß Auryn
 

ex-mact

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Ich sehe noch nicht ganz die Satire. Versatzstücke des Textes finden sich auch in alten Ausgaben der ZEIT - oder sind schon fast "geflügelte Worte".

Vielleicht habe ich es aber auch einfach nicht verstanden... sorry.
 

jon

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Teammitglied
Nett

… das ist das Wort, das auch ich benutzen würde. Lachen konnte ich gar nicht, schmunzeln kaum im Ansatz. Vielleicht soll einem bei diesem Thema das Schmunzeln ja auch vergehen.

Der Einstieg über Big Brother scheint mir etwas lang und umständlich, aber ansonsten ist der Mechanismus dieser Paranoia recht gut beschrieben: Man hört so viel, bekommt so viele Tipps, seine Privatsphäre zu schützen (– schon dass ich Ulrike heiße, ist demnach offenbar schützenswert –)… Man lächelt darüber, wie andere sich ins Bockshorn jagen lassen, aber wo Rauch ist… Und irgendwann überlegt man, ob man noch online bestellt – man leidet zwar nicht unter Verfolgungswahn, aber sicher ist sicher, und ob man beim Mobiltelefonieren nicht doch angepeilt wird und der lückenlose Aufenthaltsbericht von einem Gehmeindienst missbraucht wird – wer weiß, wer weiß…

Vielleicht ist es gut für den Text, dass er mit ZEIT-Worten hantiert, denn die Wirkung der Panikmache beruht ja auch (vielleicht sogar vor allem) darauf, dass „seriöse Quellen“ das Thema aufgreifen und damit den (berechtigt oder nicht) Ängstlichen suggerieren, das Thema sei ernst. Die Presse (Bild & Co. mal ausgenommen) beschäftigt sich nicht mit nicht-ernsten Themen – diese Idee ist so fest verankert, dass es schwer ist, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass auch die Presse Kundschaft zu bedienen, zu gewinnen hat.

Alles in allem: Kein Text, der mich von Hocker reißt, aber nett gemacht iss'er.

jon

PS: „So ratet ein selbsternanntes Hacker-Magazin…“
Es heißt: rät. – Dann sind da noch falsche Kommas, Fälle und Groß-Klein-Schreibungen… und andere Tippfehler. Gruß von Redakteur in mir! :)
 



 
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