Blaues Meer um Japan

Episkopi

Mitglied
Blaues Meer um Japan

Oh, du strahlend blaues Meer um Japan/ aus der Ferne schau ich mir mein Land an/ endlich kann ich es genau und deutlich sehen/ Japan ! Endlich kann ich dich verstehen.

Dem Tenno von Japan gelang einmal für wenige Tage etwas sehr Ungewöhnliches: er konnte sich unbemerkt aus seinem Palast entfernen. Er hatte sich das schon lange einmal gewünscht und zu diesem Zweck einen Doppelgänger engagiert.
Der Tenno kaufte sich einen einfachen europäischen Anzug und reiste völlig inkognito nach Berlin.
Dort kaufte er sich einen japanischen Fotoapparat und besichtigte die Sehenswürdigkeiten der Stadt: das Brandenburger Tor, die Gedächtniskirche die Hackeschen Höfe und den Fernsehturm.
Am nächsten Tag lieh sich der Tenno ein Fahrrad und fuhr den Mauerstreifen entlang durch Berlin.
Am dritten Tag unternahm der Tenno eine ausgedehnte Schiffsrundfahrt.Das Wetter war sehr angenehm. Der Tenno beobachtete vom Schiff die Leute, die sich an den Ufern der Spree erholten. Er sah Jogger, Walker, Poi- Schwinger und zu seinem Erstaunen sogar Schattenboxer.
Am vierten Tag seiner Berlin-Reise wurde der Tenno nervös. Argwöhnisch beobachtete er die vielen japanischen Touristen . War man ihm doch auf die Spur gekommen?
Der Tenno hielt es für das Klügste, komplett aus der Rolle des Tenno zu fallen. Er hatte sich auch das schon lange einmal gewünscht, und zu eben diesen Zweck Berlin als Reiseziel bestimmt. Irgendwie war an seinen kaiserlichen Palast einmal die Kunde gedrungen, dass in Berlin ein jeder nach seiner Fasson glücklich werden könne. War dies nicht das Motto eines seiner leider schon lange verstorbenen Amtskollegen gewesen?Hieß er nicht Friedrich der Große? War dies nicht ein sehr mutiger Feldherr gewesen?
An Mut ließ es auch der Tenno nicht fehlen. Das Brandenburger Tor filmte er, indem er hindurch joggte und die Gedächtniskirche, indem er dabei die Kamera wie ein Poi schwang.Für ein ganz spezielles Foto vom Fernsehturm vollbrachte der tenno einen einarmigen Handstand, borgte sich anschließend ein Skateboard rollte damit durch die Hackeschen Höfe und ließ sich dabei von den Kids filmen, denen das Board gehörte.
Danach war der Tenno so glücklich wie noch nie in seinem Leben. Lächelnd schlenderte er zur Spree und setzte sich auf eine Wiese mitten zwischen all die jungen Leute, die dort saßen.
Direkt neben dem Kaiser von Japan saßen zwei Studenten und sprachen englisch. Der Kaiser erschrak , als er die Unterhaltung der beiden verfolgte. Offensichtlich hatte sich gestern, als der Kaiser so unbeschwert durch Berlin spaziert war, in Japan eine Reaktorkatastrophe ereignet.
„Ich verstehe Japan nicht...“, sagte der eine Student zu dem anderen, und fuhr fort:
„Wie konnte Japan so derartig auf Atomkraft setzen? Das Land ist umtost von Wind und Wellen!
Und es erfindet ständig neue Technologien! Da setzt man doch nicht auf Atomenergie! Und schon gar nicht, wenn man das erste Land ist, dass von einer Atombombe angegriffen worden ist! Hiroshima! Nagasaki! Verstehst du es?! Das ergibt doch keinen Sinn!“
„Wie recht du hast!“, antwortete der andere Student überrascht.....
Wie recht er hat, dachte der Tenno, und war plötzlich sehr niedergeschlagen......

Oh, verstrahltes blaues Meer um Japan/aus der Ferne hört sich vieles einfach leicht an/ endlich kann ich klar und deutlich sehen:/ es ist Japans Schmerz! Es ist so schwer nicht zu verstehen!
 

rothsten

Mitglied
Hallo Episkopi,

nichts gegen Berlin, aber wenn Du als japanischer "Kaiser" ein einziges Mal im Leben unerkannt und unbeschwert allen Zwängen entkommen kannst, machst Du dann eine Fahhradtour durch Berlin?

Sorry, aber mich überzeugt das nicht.

Du erzählst auch viel zu sprunghaft:

Der Tenno kaufte sich einen einfachen europäischen Anzug und [blue]reiste völlig inkognito nach Berlin[/blue].
[blue]Dort[/blue] kaufte er sich einen japanischen Fotoapparat und besichtigte die Sehenswürdigkeiten der Stadt: das Brandenburger Tor, die Gedächtniskirche die Hackeschen Höfe und den Fernsehturm.
Am nächsten Tag lieh sich der Tenno ein Fahrrad und fuhr den Mauerstreifen entlang durch Berlin.
[blue]Am dritten Tag [/blue]unternahm der Tenno eine ausgedehnte Schiffsrundfahrt.
Einer Kurzgeschichte sind solche Sprünge wesensfremd. In einer Kurzgeschichte wird eher eine einzelne Handlung oder eine kurz umrissene Handlungssequenz gezeichnet. Größere Zeitsprünge stören eher, denn sie lenken den Blick vom Wesentlichen ab.

Bliebe also noch die Chance, dass es eine (längere) Erzählung sein könnte. Falls ja, wären aber auch hier der Sprünge zu groß. Weniger zeitlich, mehr inhaltlich: Warum ausgerechnet Berlin?

Deine Erklärung:

Er hatte sich auch das schon lange einmal gewünscht, [blue]und zu eben diesen Zweck [/blue]Berlin als Reiseziel bestimmt.

Irgendwie war an seinen kaiserlichen Palast einmal die Kunde gedrungen, dass in Berlin ein jeder nach seiner Fasson glücklich werden könne. War dies nicht das Motto eines seiner leider schon lange verstorbenen Amtskollegen gewesen?Hieß er nicht Friedrich der Große? War dies nicht ein sehr mutiger Feldherr gewesen?
- "Irgendwie" ist sowas von schlampig, dass man Dir den Text um die Ohren hauen sollte. Darf ich mir als Leser jetzt den Rest selbst schreiben?

Sowas darfst Du nicht schreiben. BEschreibe es doch!

- "eben diesem Zweck" (Dativ)

- die Herleitung mit Friedrich ist hanebüchen

Das Wetter war sehr angenehm.
Und wenn es aus Kübeln geschüttet hätte, welche Bedeutung hätte das für Deine Geschichte gehabt? Antwort: keine, also weglassen.


Der Tenno hielt es für das Klügste, komplett aus der Rolle des Tenno zu fallen.
Das fällt ihm erst nach vier Tagen incognito ein?


„Ich verstehe Japan nicht...“, sagte der eine Student zu dem anderen, und fuhr fort:
„Wie konnte Japan so derartig auf Atomkraft setzen? Das Land ist umtost von Wind und Wellen!
Und es erfindet ständig neue Technologien! Da setzt man doch nicht auf Atomenergie! Und schon gar nicht, wenn man das erste Land ist, dass von einer Atombombe angegriffen worden ist! Hiroshima! Nagasaki! Verstehst du es?! Das ergibt doch keinen Sinn!“
„Wie recht du hast!“, antwortete der andere Student überrascht.....
Wie recht er hat, dachte der Tenno, und war plötzlich sehr niedergeschlagen......
Geschwollene Sprache. Lies den Dialog laut, und Du wirst verstehen, was ich meine.

Außerdem halte ich den Dialog für unglaubwürdig, denn ein Kaiser (Staatsoberhaupt) hat zig Berater um sich, die mit ihm x-mal sämtliche Pros und Contras zur Atomkraft durchgesprochen haben werden.

Oh, verstrahltes blaues Meer um Japan/aus der Ferne hört sich vieles einfach leicht an/ endlich kann ich klar und deutlich sehen:/ es ist Japans Schmerz! Es ist so schwer nicht zu verstehen!
Schön wärs.

Sorry, ich kann mit dem Text nix anfangen.

lg
 



 
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