Blick aufs Meer

Feder

Mitglied
Ich träum vom Liegestuhl am Pier
das Wasser kräuselt sich
nur etwas Holz trennt mich vom Meer
wie schwebend fühl ich mich.

Nun gehe ich den Steg entlang.
Er führt direkt zum Haus.
Die helle Bruchsteinmauer zeigt
den Weg zum Meer hinaus.

Terassenstühle, Sonnenschirm,
aus Holz – es fügt sich ein -
ins Bild, die Bäume, die Natur,
kann es Italien sein?

Oder vielleicht zeigt dieser Blick
mir auch die Côte d’Azur.
Wenn dem so ist, dann wünsch ich mich
im Augenblick hierher.

Doch auch Toscana könnt es sein
die Täler, grün, der Sonnenschein.
Die Wiesen, Weite, unberührt.
Die Luft, ihr Duft Gewürze führt.

Der Traum zeigt warmes Sonnenlicht.
Er scheint so greifbar und doch nicht.
Geborgenheit wird hier gestillt.
Sehnsucht berührt ihr Spiegelbild.
 
Liebe Feder,

ich wollte nur mal kurz i.d. Lupe reinschauen, weil noch so viel Arbeit auf mich wartet - aber wenn mich dann wieder ein Gedicht wie dieses empfängt, dann möcht ich erst recht nicht mehr raus...!

Mit dir und Sansibar können wir wirklich auf Reisen gehen... wie kommt es nur, daß ihr im Grunde so einfache Verse so treffend in unsere Herzen und vor unsere Augen sendet - sind das eigentlich neue Gedichte? - Ich druck er mir gleich raus und les es später nochmal in Ruhe durch.

Es grüßt dich, Birgit

(aus einer heute sehr grauen Städtelandschaft heraus)
 

Feder

Mitglied
Hallo Birgit, guten Morgen,
wie lieb du das wieder gesagt hast. Wenn ich aus dem Fenster sehe, scheint hier heute morgen auch alles grau in grau - der Himmel spricht für Schnee ... hm, mir wäre nach allem, was Licht zeigt, Wärme, Farben ... Schnee ist schön, aber nicht mehr jetzt ;)!
Vielleicht ist es so, dass Sansibar und ich aus der Sehnsucht heraus die Texte schreiben. Bei ihm wie mir entstehen Bilder vor Augen, vielleicht Menschen im Hintergrund, die diese Texte möglich machen, auch wenn sie in den Zeilen unerwähnt bleiben.
Heute morgen wachte ich auf, hatte einen Folder von Garpa (Gartenmöbel) vor mir. Das Titelbild zeigte einen Sonnenstuhl am Pier. Ich bekam Sehnsucht - augenblicklich. Dann habe ich den Prospekt durchgeblättert. Zu jedem Bild - oder zu jedem für mich aussagekräftigem - entstand ein Gedanke, zu jedem Gedanke ein Spiegelbild, zu jedem Spiegelbild eine Zeile und in jeder Zeile war ich umgeben von diesem Hauch Sehnsucht, der aus Geborgenheit entspringt. So ist das dann immer bei mir. Manchmal werde ich nachts wach, kann nicht mehr schlafen, weil ich einen Traum hatte. Dann stehe ich auf und schreibe ihn nieder. Danach wäre (meist ;)) wieder an Schlaf zu denken - manchmal auch an weitere Zeilen, wenn die Gedanken "auf Reisen" gingen, ergibt sich meist noch mehr!

Ganz liebe Grüße,
deine Feder
 

Brigitte

Mitglied
Hallo Feder,
ich kann mich Birgit (ich muß) nur anschließen, wieder vortrefflich geschildert. Ja, schon der Gedanke an die wärmere Jahreszeit beflügelt die Sinne, Sonne, Strand und Meer, oder die Berge, die ich liebe. Aber wenn man morgens aus dem Fenster schaut, möchte man sich so manches Mal gleich wieder hinlegen. Aber wir haben es ja hoffentlich bald geschafft:):):)

Liebe Grüsse deine
Brigitte
 

Feder

Mitglied
Das denke ich auch, im Herzen erwacht der Frühling ... :)

Hallo Brigitte,
gestern habe ich mir eine Geo-Ausgabe von Italien/Frankreich gekauft - ich konnte nicht anders. Die Perspektive einmal vom Grau-in-grau in andere Gefilde - ja, Italien und Frankreich sind mir eben besonders nah. Es ist so beschaulich, so still, so romantisch (natürlich gibt es auch dort Trubel, aber ich denke meist an bestimmte Orte, wo die Seele Urlaub macht ;)). Der Übergang vom Restwinter zum Frühling begleiten solche Gedanken gern :).

Bis bald und: danke!
Deine Feder
 

Brigitte

Mitglied
Hallo Feder,
ich kann mir schon vorstellen, dass es dort schön und romantisch ist, das Meer und was all dazugehört haben bestimmt seinen Reiz, aber wenn ich mir Urlaubsprospekte und Reisebeschreibungen von Bergen ansehe, Wälder, wo man stundenlang spazieren gehen kann, dann so kleine Dörfer in den Tälern, vielleicht noch ein See, dann wünsch ich mir nichts sehnlicher als dorthin.
Ich stelle es mir schön vor, so am Meer zu stehen, die Wellen rauschen zu hören und die Brandung, aber nur für kurze Zeit. Aber wir haben eben alle unsere Vorlieben.

Trotz Wetter eine schöne Woche
Es soll ja milder werden
Deine Brigitte
 

Feder

Mitglied
Ja, aber eben diese kleine Weile ...

Hallo Brigitte,
manchmal wäre mir danach den Wagen zu tanken, alles hinter mir zu lassen, weg zu fahren ... für eine Weile.
Als das Gedicht entstand, war mir danach ... auch jetzt noch.
Zuhause bin und bleibe ich dort, wo ich mich zuhause fühle. Das ist Deutschland, ja. Letztlich aber ist es dort, wo mein Herz zuhause ist und das kann bekanntlich auch an anderen Orten der Fall sein. Vielleicht wollte es Urlaub machen - es scheint sein Ziel ja bereits zu kennen ;)!

Liebe Grüße, einen sonnigen Tag morgen (wir Optimistinnen ;)!

Deine Feder
 

Brigitte

Mitglied
Liebe Feder,
es stimmt schon, Zuhause ist, wo das Herz hingehört, denk an die "Aussteiger", die sich in Afrika niederlassen, um dort den Menschen zu helfen, weil sie sich berufen fühlen, oder wenn du einen Ausländer heiratest und mit ihm in sein Land ziehst, solange man glücklich und zufrieden ist, kann man es an jedem Ort. Wir sehnen uns oft nur für kurze Zeit immer nach dem, was wir nicht vor der eigenen Haustür haben. Die Menschen, die am Meer leben, für die ist das nichts Außergewöhnliches mehr, und die Gebirgler denken ähnlich.
Aber es ist wichtig, dass man seine Wurzeln an einem Ort hat.

Nochmals einen schönen Tag
Deine Brigitte
 

Feder

Mitglied
Hallo Brigitte,
im Grunde ... ja. Meine Wurzeln liegen nur schon lange in Osnabrück. Trotzdem: vielleicht liegt es daran, dass meine Familie "etwas verstreut" ist. Etwas in Düsseldorf, etwas an der deutsch-französischen Grenze, etwas italienisches Lebensgefühl, was die Emotionen betrifft :) ... Tja, das erhellt wenigstens den tristen Alltag! ;)

Lieben Gruß - hier ist aber keine Sonne, hast du den Bestellschein neben den Briefkasten geworfen ??? :)

Deine Feder
 

Eberhard

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Sonnenschein braucht keine Bestellung

Hallo liebe Feder, hallo liebe Brigitte,

ihr beide braucht sicher keinen Sonnenschein bestellen, der wohnt doch auf Dauer in eueren Herzen! :eek:
 

Feder

Mitglied
Hallo Eberhard,
danke! Trotzdem wäre es schön, ihn auch mal von außen zu sehen :)!

Einen schönen Tag für dich,
Feder
 
Liebe Feder,
liebe Brigitte,

wie beneide euch um eure Leichtigkeit im Reisen !!!

Wie oft bin ich schon spontan gen Süden "abgedüst" (wirklich spontan, Paß, Geld, Autoschlüssel gegriffen und ab nach Italien - von München aus gehts ja schnell über den Brenner) und immer hat mich ein Stück Zerrissenheit, auch eine Traurigkeit, begleitet, das ich nicht losgeworden bin.
Heute geht es mir grundsätzlich besser, so daß mich dieses Gefühl in keinen Abgrund mehr reißt - und doch begleitet es mich noch immer wie ein Schatten, der allzu emphatische Gefühle abkühlen läßt, wenn ich im Süden bin. Vielleicht kommt es daher, daß ich im mediterranen Leben ein freies, weites Leben sehe (obwohl ich die Realität dort auch schon kennengelernt habe). Jedenfalls tut es mir sehr gut, dann solche leichten und in sich geschlossenen Gedichte von dir zu lesen.

Übrigens, Brigitte, was die Berge angeht: hier stimme ich dir voll überein, hier komme ich zum Beispiel kaum in's Schwelgen ("bin so müde und leer, will in den Süden an's Meer"), weil alles sehr real ist (allein, was die Natur dem
Körper fordert) und so kann ich ohne Zerrissenheit genießen, was die Berge mir bieten - Schönheit und Klarheit und Frieden!

Liebe Grüße,

Birgit
 

Feder

Mitglied
Liebe Birgit,
ich kann nachvollziehen, was du meinst. Wenn man im Süden ankommt – vielleicht eine Partie Traurigkeit von daheim mit im Gepäck und in der Hoffnung, sie verliert sich dort im Sand oder wird von der Sonne des Südens in Staub aufgelöst, dann begleitet uns eine Melancholie, die dort, wo das – ich sage es mal auf italienisch „dolche vita“; „das süße Leben“ – so greifbar scheint, richtig krass zu Tage tritt.
Als ich diese Zeilen schrieb, war mit allerdings nicht nach einer Reise allein. Mir war nach Ausbruch zu zweit, in dem Fall ganz unvernünftig, denn man hat hier auch Verpflichtungen. Es war ein schöner Traum, aber im Leben setze ich meine Träume gerne auf solide Plattformen. Vielleicht gibt es für mich diesen Urlaub irgendwann – vielleicht ... – wenn andere Dinge geregelt sind. „Dann ist Hoffnung im Gepäck und viele andere schöne Sachen, die das Leben leichter, froher, besser machen!“ :)

Ganz lieben Gruß,
deine Feder
 
Liebe Feder,

leider begleitet mich dieses Gefühl (ich hoffe, es löst sich auch irgendwann einmal auf) auch in wirklich schönen Urlauben zu zweit - aber ich will nicht jammern, jede Medaille hat zwei Seiten und so sehe ich eben manches auch zusätzlich aus einer anderen Perspektive, was mir zu dem einen oder anderen m.E. guten Gedicht verholfen hat.

Was ich dir noch sagen möchte, natürlich haben manche von uns Verpflichtungen, an denen uns wohl auch liegt, sonst würden wir wohl unsere "kleinen und auch machbaren" Träume sofort zu verwirklichen suchen. Und doch warte nicht zu lange oder versuche zumindest, deine Träume (diesen Traum von diesem Urlaub) bereits im Ansatz zu verwirklichen (das mache ich übrigens auch ), damit du auf alle Fälle schon man DEN WEG GEHST. So verabschiede ich mich einstweilen mit Frau Eschenbach: "Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann!"

Liebe Grüße aus dem schon sonnigen München

Birgit

"Wenn
 

Feder

Mitglied
Danke dir, glaub mir, dass ist genau das, woran mir liegt und ein klares Ziel habe ich vor Augen. Da es groß ist, wird es in Teilschritten erledigt werden müssen. Wichtig ist aber, ich kenne den Ausgangspunkt und weiß mich selbst genau auf dem Weg nach vorn :)!

Ganz lieben Gruß,
deine Feder
 

Brigitte

Mitglied
Hallo Birgit,
ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht einfach ist, unbeschwert eine Zeit lang irgendwo auszuspannen, den Alltag und die Sorgen abzuschütteln, und ich wünsche Dir, dass es Dir irgendwann gelingt, Urlaubstage fern von Zuhaus zu genießen, ohne bitteren Beigeschmack.
Was meine Reisevorstellungen angeht, so sind sie leider nur zu 80 % in meinen Träumen und Wünschen existent, aber ich bin im Augenblick mit den restlichen 20 auch zufrieden.
Schaue mir weiterhin Prospekte, Fotos u. Reisebeschreibungen an.

Liebe Grüsse
Brigitte
 
Liebe Feder,

danke dir überhaupt für deine klaren Antworten. Ich wünsche Dir, daß Deine Teilschritte erfolgreich den richtigen Weg einschlagen und Du dein großes Ziel erreichst. Auch ich habe ein großes Ziel und die Motivation, die sicher nicht immer leichten Schritte dorthin einschlagen und zu gehen, gibt mir die Liebe. Alle konstruktive Kraft liegt in der Liebe, alles andere ist mehr oder weniger reizvoller Tand und alles Gegensätzliche führt uns letztlich von uns fort.

Es grüßt dich (schon) müde, aber innig

Birgit
 
Liebe Brigitte,

danke für Deine Nachricht - ich werde sehen, was sich machen läßt.

Ein kleines Gebirgsgedicht für Dich, die du die Berge liebst, schick ich gleich rein mit dem Titel "Über dem Nebel"

Gruß, Birgit
 

Feder

Mitglied
Dann sind wir schon zwei, die über Berge wandern ...

Hallo Birgit,
jetzt frag bloß nicht, was ich hier noch mache :D!
Komme gerade heim - war schön essen auf Einladung eines Geschäftspartners unserer Firma - und wollte noch ein Leselupenbetthupferl :)! Danke! ;)

Was ich vor mir habe ist auch nicht von allen Seiten berauschend. Was ich aber im Ziel habe, kann nur gut werden - vom jetzigen Standpunkt ausgesehen nur besser.
Aber ich weiß genau, wann es Zeit wird durchzustarten. Froh bin ich, dass die dunkle Jahreszeit vorüber ist und die freundliche kommt: Frühling, Sommer. Ich denke, im Herbst kann ich aufatmen und sagen: "Das Wichtigste ist geschafft!"

Soweit das Ziel. Währenddessen begleiten wir uns hier. Das gibt zusätzliche Kraft und Motivation!

Ganz lieben Gruß, auch an die anderen,
Feder
 



 
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