Blue Spring

Raskolnikov

Mitglied
Im Senkflug Horizont gegen Erde zerstoben
Schmeckt Staub und Blut im letzten Zug
Dort Schatten, die explodierend aus ihrer Groteske erhoben
Verewigt in ihren Schreien wartend genug.

Rasch unnahbar schnellt die Klinge
Ein Vogelflattern wild im Halse steckend
Erstarrt in Leere all der Dinge,
die unnahbar scheinen sich zum Himmel reckend.

Und alles wirkt, ein Meer verkümmert.
Es liegt die See, es fährt kein Schiff.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Raskolnikov,

während der Anfang etwas sperrig ist und sich für mich immer wieder Brüche auftun, finde ich die letzte Strophe perfekt.
Das ist glasklar, prägnant und deutlich.

"Und alles wirkt, ein Meer verkümmert.
Es liegt die See, es fährt kein Schiff."

Starkes Bild, meint

lap
 

Raskolnikov

Mitglied
Der Anfang ist schon irgendwie von Zerrissenheit geprägt und wirkt daher vielleicht sperrig, aber es sollte in seiner Weise dem diffusen Stimmungsbild entsprechen, aber ich kann den Einwand deswegen schon verstehen. Jedenfalls Danke für die Kritik und das Kompliment.
gruss raskolnikov
 

fatamorgana

Mitglied
wow
das gedicht ist schon im juni entstanden
aber passt es nicht perfekt zum flugzeugabsturz
wo die insassen erst beim aufprall starben?

morgana
 

Raskolnikov

Mitglied
Auf die Idee bin ich eigentlich noch nicht gekommen, der Text ist im Zusammenhang mit einem Film, den ich zu der Zeit gesehen habe, entstanden. Aber ich muss dir Recht geben, die Textbilder lassen sich sehr gut plastisch mit diesem traurigen Ereignis in Verbindung bringen.
Gruss Raskolnikov
 

Tezetto

Mitglied
Hi Raskolnikov,

müsste es nicht Sinkflug heissen, ich glaube, einen Senkflug gibt es nicht, kann mich aber auch täuschen? Und ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen, das Gedicht hat Kraft, hakelt aber beim Lesen ein wenig. Vielleicht solltest Du nicht so sklavisch an den Reimen hängen, die letzte Strophe zeigt ja auch ohne Wirkung.

Ein Vorschlag:

Der Horizont rast auf die Erde zu
Schmeckt Staub und Blut im letzten Zug
Dort Schatten, explodierend
ewige Schreie wartend genug.

Unnahbar schnellt die Klinge
Ein Vogelflattern wild im Halse steckend
Erstarrt in Leere all der Dinge,
die so unnahbar sich zum Himmel reckend.

Und alles wirkt, ein Meer verkümmert.
Es liegt die See, es fährt kein Schiff.
 

Raskolnikov

Mitglied
Interessante Anregung, ich werde mal über deinen Vorschlag nachdenken, aber im Nachhinein ist es immer schwierig Texte zu verändern, da sie nicht mehr im konkreten Bezug des Anlasses stehen. Jedenfalls Dank für deinen Vorschlag.
Gruss Raskolnikov
 

Tezetto

Mitglied
Hi,

wie gesagt, nur ein Vorschlag, und auch nur aus meiner ganz persönlichen Sicht. Ich ändere auch nicht gerne was an meinen Texten, aber ab und zu bekomme ich auch Anregungen, die wirklich gut sind (dafür ist die Leselupe ja schliesslich da). Wir wollen ja schliesslich alle lernen, nicht wahr?

Liebe Grüsse
Torsten
 

Raskolnikov

Mitglied
Dem kann ich nur zustimmen ! Mal sehen, wenn ich demnächst mal ein wenig mehr Zeit habe, schaue ich es mir nochmal genauer an.
Gruss Raskolnikov
 



 
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