Bodenlos

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JackoF

Mitglied
Hallo Estrella,

wirklich ein gelungenes Bild, was Du mir hier transportierst !
Ungewitter
stürzten mich hinab

verloren
in meiner Tiefe

kämpfe ich
gegen das Ertrinken
im Gefühlsmeer
Dieser Spannungsbogen von Gefühle-Gewitter über den Sturz in die eigene Tiefe(exzellent diese eigene/meine Tiefe !!!),
bis hin zum Ertrinken im Gefühlsmeer - einfach Klasse :)

Für mich persönlich würde ich in S2/Z1 vor das "verloren" ein scheinbar setzen, mit :

[blue]scheinbar[/blue] verloren
in meiner Tiefe

da ja in der Folgestrophe diese innere, eigene Kraft beginnt, sich gegen das Ertrinken zu wehren :))

Was meinst Du dazu :)))

Estrella,
ungeachtet dieser Krittelei - echt toll, diese erzählte Fühl-Ebene, und Kausalität !!!!!!!!!!!!! :)
und wieder ein gutfühlendes Tschüss, Jacko

--
 

kakadu

Mitglied
Liebe Estrella,

Da kann ich Jacko nur zustimmen! Du hast mit wenigen Worten den
Sturz so eindrucksvoll beschrieben, dass ich dem LI gleich einen
Rettungsring zuwerfen möchte.

Diese Situationen kennen wir wohl alle. Mit der Ich-Form schaffst
Du eine Nähe, die mitfühlen lässt. Mir gefällt vor allem, dass Du
die Leserin ihre eigene Lösung finden lässt.

Das Gefühlsmeer kommt so deutlich raus, dass ich es in der letzten
Zeile gar nicht mehr erwähnen würde. Es wird vollkommen klar, worum
es geht, und Du hättest mit dem Kampf gegen das Ertrinken einen noch
spannenderen Schluss.

Gut gemacht!

Liebe Grüße
Claudia
 
Lieber Jacko,

total erfreut lese ich deinen Kommentar. Es ist natürlich wunderbar, wenn ein Leser das spürt, was ich ausdrücken will mit meinen Zeilen. Was mich selbst erstaunt, dass dieser Text plötzlich im Kopf (und natürlich im Herzen) war und ich ihn einfach hier hineinsetzte - ohne zu überlegen. War mir doch klar, dass ich hilfreiche Unterstützung erhalte, wenn er noch nicht ganz stimmig ist.

Sehr gern greife ich deinen sehr guten Vorschlag auf, mit dem scheinbar verloren. Danke dafür! Ich sehe so etwas nicht als Kritik, im Gegenteil. :) Vielen Dank auch für deine tolle Bewertung.

Ganz lieben Dank,
Karin
 
Liebe Claudia,

Du hast mit wenigen Worten den Sturz so eindrucksvoll beschrieben, dass ich dem LI gleich einen Rettungsring zuwerfen möchte.
ach, mit dem Rettungsring, das ist so schön! Ich danke dir dafür.

Mit der Ich-Form schaffst Du eine Nähe, die mitfühlen lässt.
Liebe Claudia, das ist interessant. Du wirst es kaum glauben. Ich überlegte kurz, ob ich es anders schreibe. Doch mir war wichtig, Nähe zuzulassen.

Mir gefällt vor allem, dass Du die Leserin ihre eigene Lösung finden lässt.
Auch wieder spannend. Ich hatte jahrelang den Drang, irgend etwas Positives an den Schluss eines Gedichtes zu hängen, wenn es einen traurigen Inhalt hatte. Aber, hier lerne ich ja, dass man nicht alles erklären muss, sondern etwas offen lassen sollte für den Leser.

Das Gefühlsmeer kommt so deutlich raus, dass ich es in der letzten Zeile gar nicht mehr erwähnen würde. Es wird vollkommen klar, worum es geht, und Du hättest mit dem Kampf gegen das Ertrinken einen noch spannenderen Schluss.
Hier schwanke ich noch. Ist es zu kitschig? Oder einfach nur doppelt gemoppelt? Ich denke drüber nach.

Liebe Claudia, ganz herzlich Dank für deinen Kommentar und die Blumen. :)

Ganz liebe Grüße,
Karin
 

revilo

Mitglied
Hallo Karin, ich empfinde das Gefühlsmeer als ein wenig kitschig, weil es sich - zu sehr -in die übrigen Bilder einfügt. Hier müsste m.E.ein Knaller in Form eines totalen Gegensatzes kommen.Mit dem " scheinbar " bringst Du Deine Intention zu deutlich herüber. Der Leser weiss auch so, was gemeint ist. Grübel, grübel..........

Dein Blick
stürzt auf mich herab

ich kämpfe
gegen das Ertrinken
in Dir

Das ist jetzt natürlich eine völlig andere Version, mit der ich nur zum Basteln anregen möchte..LG revilo
 
Lieber revilo,

der Kastrator am Werk. :) Dachte mir schon, dass das Gefühlsmeer kitschig rüberkommt. Aber, ich bin ja offen für Verbesserungsvorschläge.

Du meinst, dass scheinbar muss wieder raus?

Dein Blick
stürzt auf mich herab

ich kämpfe
gegen das Ertrinken
in Dir
Ein toller Einfall. Nur meinte ich ja ganz etwas anderes. Aber, das weißt du sicher auch. Danke für deinen Vorschlag, ich gebe meinen Gedanken Auslauf. :)

Ganz liebe Grüße,
Karin
 

revilo

Mitglied
Hallo Karin, mir ist schon klar, daß ich Dein Gedicht kastriert habe. Ich habe dem Werk allerdings nicht die Eier entfernt, sondern nur eine ganz persönliche Note gegeben. Es beschreibt so eine Art Hassliebe zwischen 2 M enschen, während Du sicherlich Einsamkeit, Ausweglosigkeit oder Depression skizzieren wolltest. Aber Kerle wie ich können mit
Gefühlsmeeren wenig anfangen, weil sie da eher auf dem Trockenen schwimmen ......lonesome Cowboy revilo, der einsam dem Sonnenuntergang entgegereitet und ein gebrochenes Herz zurücklässt
 
Lieber revilo,

du bringst mich zum Lachen. Mit der Kastration, das war doch nicht böse gemeint. Ich liebe doch kurze Texte, seitdem ich bei dir in die Lehre ging (10-Wortegedichte). :) Nur ist es so, wie du vorschlugst, deine persönliche Note, nicht meine. Verstehst du mich?

Ich wollte mit diesen Zeilen ausdrücken, wie die Wunden einer beendeten Beziehung langsam abheilen. Vielleicht sollte ich noch kämpfe in kämpfte umwandeln?

Danke für deine Mitarbeit.

Ganz liebe Grüße,
Karin
 

Mandelbaum

Mitglied
Liebe Estrella,
Deine erste Version war deutlich besser, das "scheinbar" stört das Bild, ich werde hinaus geworfen.
Du ertrinkst in Dir, da brauchst Du den Hinweis auf das Gefühlsmeer nicht zu geben, das ist ohnehin klar, jedenfalls mir.
Danke, Estrella, ich habe das Gedicht gern gelesen.
Liebe Grüße,
Mandelbaum
 
H

Heidrun D.

Gast
Gott sei Dank, liebe Karin!

Als ich das mit dem "Gefühlsmeer" las, dachte ich im Stillen: "Sollte denn alles umsonst gewesen sein?" und war versucht dir eine verdiente 4 reinzudrücken ... :D

Revilo und Mandelbaum haben dich völlig richtig beraten. Im Zweifelsfall ist stets die schlichtere und verdichtete Variante vorzuziehen.

So hast du auch alles gesagt. Jedoch mit Eleganz.

:)
Heidrun
 



 
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