Bodo und die Depression

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Walther

Mitglied
Bodo und die Depression
- eine herbstliche Moritat aus der Bodo-Serie -


Das Leben ist, ihr wisst das schon,
`ne einz’ge Riesendepression.
Auch unser Bodo grient heut schief.
Kein Wunder: Er ist depressiv.

Die Sonne fehlt am Himmelszelt,
Und drunter dunkelt alle Welt.
Statt blau ist unser Erddach grau.
Der Winter droht, man sieht’s genau.

Der Bodo bohrt in seiner Nase,
Und selbst die Blumen in der Vase,
Sie lassen ihre Köpfe hängen.
Die schlechte Stimmung zu verdrängen,

Nimmt Bodo sich an seine Zügel.
Jedoch nur kurz. Auch seine Flügel,
Sie sind so schlaff, und angefressen
Beginnt er nun sein Müsliessen,

Nur aus der Pappe, nicht mehr frisch:
Er starrt verbiestert übern Tisch.
„So wird das nix“, sagt er sich laut.
Der Frust hat sich stark angestaut:

„Es liegt noch nicht der erste Schnee.
Schon lauter Drögheit, wo ich geh!“
Der Bodo macht sich einen Plan
Und ruft jetzt gleich den Petrus an.

„Hey Peter, lieber Wettermann,
Geh her und schalt die Sonne an.
Hier unten unter Deinen Füßen
Schlägt uns das Wetter auf die Drüsen.

Das Klima ist feuchtkalt und mies,“
Worauf ihn der Mut rasch verließ.
Sagt Petrus: „Lieber Bodo, horch,
Erst gestern flog der letzte Storch

Hinunter an den großen Nil.
Das sagt Dir alles. Altes Spiel:
Du wartest kurz den Herbst noch ab,
Der Winter bringt Dich schon auf Trab,

Und wenn der Frühling kommt, ja dann,
Geht doch das Licht von selber an.
Und lass den Dingen ihren Lauf.
Wenn Dir’s zu bunt wird, tanz und sauf,

Hau auf Putz und sing Dir eins.
Fahr kurz nach Kölle oder Mainz,
Dann ist es beinah wieder März.
Die Damen zeigen fesch ihr Herz

Und andre Dinge wieder her.“
Dann legt er auf und sagt nichts mehr.
Der Bodo schluckt und weiß Bescheid.
Für alles gibt es eine Zeit.
 

Ralf Langer

Mitglied
Aufhören!?

Wenn du so weiter machst hör ich auf zu schreiben!


In der erbitterten Erkenntnis
das ich nicht weiß wie
du so was hinkriegst
verbleibe ich als
Adept

Lg
Ralf
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Was Bodo denkt, geht mir zu Herzen,
ich will`s auch nicht mit ihm verscherzen
und fühl` mit ihm, wenn er da meint,
dass bald die Sonne wieder scheint.

Hier hat der Dichter unbenommen
den Gipfel des Olymp erklommen.

Liebe Grüße
Helmut
 
H

Heidrun D.

Gast
Hallo Walther,

lieber nicht zwanghaft jede Woche 1 - 2 Gedichte rauskloppen ...

Wenn ich mir überlege, wie geistreich du schreiben k a n n s t, berührt mich dieses Werk geradezu peinlich, ebenso wie deine "Stilblüten."

Siherlich reimt sich alles nett, aber inhaltlich finde ich es absolut unterdurchschnittlich. Zudem handelt es sich nicht um eine Moritat.

Enttäuschte Grüße
Heidrun

(Zur Zeit isses hier wieder mal ähnlich wie in de LE :D)
 

Walther

Mitglied
Hallo Heidrun,

das ist anspruchslose Alltagskomik. Das mag der eine und mag die andere nicht.

Wie Du treffend bemerkst, stimmt bei mir wenigstens die Form. Das ist doch schon einmal was.

Gruß W.

PS.: LE kenne ich nicht, aber das ist sicherlich kein Beinbruch. Das mit den Foren beginge ich langsam über zu haben. Es kostet zuviel Zeit und bringt nicht mehr wirklich weiter.
 

Walther

Mitglied
Bodo und die Depression
- eine herbstliche Moritat aus der Bodo-Serie -


Das Leben ist, ihr wisst das schon,
`ne einz’ge Riesendepression.
Auch unser Bodo grient heut schief.
Kein Wunder: Er ist depressiv.

Die Sonne fehlt am Himmelszelt,
Und drunter dunkelt alle Welt.
Statt blau ist unser Erddach grau.
Der Winter droht, man sieht’s genau.

Der Bodo bohrt in seiner Nase,
Und selbst die Blumen in der Vase,
Sie lassen ihre Köpfe hängen.
Die schlechte Stimmung zu verdrängen,

Nimmt Bodo sich an seine Zügel.
Jedoch nur kurz. Auch seine Flügel,
Sie sind so schlaff, und angefressen
Beginnt er nun sein Müsliessen,

Nur aus der Pappe, nicht mehr frisch:
Er starrt verbiestert übern Tisch.
„So wird das nix“, sagt er sich laut.
Der Frust hat sich stark angestaut:

„Es liegt noch nicht der erste Schnee.
Schon lauter Drögheit, wo ich geh!“
Der Bodo macht sich einen Plan
Und ruft jetzt gleich den Petrus an.

„Hey Peter, lieber Wettermann,
Geh her und schalt die Sonne an.
Hier unten unter Deinen Füßen
Schlägt uns das Wetter auf die Drüsen.

Das Klima ist feuchtkalt und mies,“
Worauf der Mut ihn rasch verließ.
Sagt Petrus: „Lieber Bodo, horch,
Erst gestern flog der letzte Storch

Hinunter an den großen Nil.
Das sagt Dir alles. Altes Spiel:
Du wartest kurz den Herbst noch ab,
Der Winter bringt Dich schon auf Trab,

Und wenn der Frühling kommt, ja dann,
Geht doch das Licht von selber an.
Und lass den Dingen ihren Lauf.
Wenn Dir’s zu bunt wird, tanz und sauf,

Hau auf den Putz und sing Dir eins.
Fahr kurz nach Kölle oder Mainz,
Dann ist es beinah wieder März.
Die Damen zeigen fesch ihr Herz

Und andre Dinge wieder her.“
Dann legt er auf und sagt nichts mehr.
Der Bodo schluckt und weiß Bescheid.
Für alles gibt es eine Zeit.
 



 
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