Brauch des Nordens

Brauch des Nordens

Kohlfahrt heißt der Spaß,
und der Zweck ist Saufen,
um nach drei Stunden Lauf,
bei Kohl und Korn verschnaufen.

Mit circa zwanzig Leuten,
geht es los um drei,
bei Schnee, bei Eis, bei Glätte,
und Bollerwagen gleich dabei.

Am Hals trägt jeder schon ein Glas,
denn an jeder Straßenecke,
trinkt man hier bei Spiel und Spaß,
nen Kurzen, nur so bleibt man auf der Strecke.

Und umso leerer alle Flaschen,
verdrängt schon bald die bittre Kält’,
animiert man sich zum Lachen,
läuft und trinkt sich durch die Welt.

Endlich ist man in der Kneipe,
der Körper taub von Kält’ und Korn,
hat man, noch bevor jeder durch die Tür kann schreiten,
den Platz an der Bar ganz vorn.

Schnell muss etwas in den Magen,
her mit Grünkohl, Kassler, Pinkel,
damit man noch mehr kann vertragen,
und man bleibt im rechten Winkel.

Gesoffen wird bis ganz zum Schluss,
bis keiner kann mehr stehen,
der Wirt uns schon dir Türe zeigt,
man könnt ja noch nach drüben gehen.

Am nächsten Morgen quält der Kopf,
die halbe Nacht ist ganz vergessen,
doch spaßig war`s mit Sicherheit,
und so – bis nächstes Jahr zum Treffen.​
 

aboreas

Mitglied
Hallo Inbret Teleri.

Grünkohl mit Pinkel. Das riecht nach Bremen und Ostfriesland. Auch meine Eltern haben sich früher Jahr für Jahr Pinkel aus Bremen schicken lassen. Gab's aber auch in Hannover.

Sonst ist ist mir noch das jährliche Kohlfest im Dithmarscher Land ein Begriff. Wie man sicher merkt, bin auch ich ein Kohl-Fan.

Und darum: Ich finde es wichtig, dass dem Kohl endlich mal wieder ein Gedicht gemacht wird. Wenn auch "nur" durch den Bezug aufs Saufen... Kohl ist eben für alles gut.

Hat mir Spaß gemacht. Das Gedicht! :)

Gruß. aboreas
 
hallo aboreas,
schön, dass jemand das gedicht nachvollziehen kann, hab mir schon sorgen gemacht, da es ja nun leider kein sehr verbreiteter brauch ist.
freut mich das es dir ein lächeln aufs gesicht zaubern konnte!

gruß Inbred
 



 
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