Brief - Die Farben des Tages (gelöscht)

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Homosapiens

Mitglied
Hallo annagreta, ein romantischer, lyrischer Text, der den Titel passend auf sprachlich vielfältige Weise nutzt! Du zeichnest ein Bild zwischen Melancholie und Leichtigkeit, indem Du einen starken Sinneseindruck in den Vordergrund stellst und daran entlang einen Stimmungsverlauf entwickelst. Gerade die Flüchtigkeit von Stimmungen einzufangen, ist nicht einfach, sondern gerät leicht ins Pathos, Du aber hältst eine abwechslungsreiche und zugleich federleichte Wortwahl durch, die den Text nicht überfrachtet, sondern konsequent bei seiner erkennbaren Absicht beläßt: Darstellung innerer Bewegung in einem begrenzten Zeitrahmen. Die streng getaktete Verknüpfung von Farben und Subjekten läßt den Text stellenweise etwas engmaschig wirken, trotzdem habe ich sehr gern den Blick in die spielerische Bewegtheit einer Seele geworfen durch Dein einladend geöffnetes Fenster klarer, bildhafter Sprache. Grüße von Homosapiens
 
A

aligaga

Gast
Sorry, aber das ist weder gekonnt noch ansprechend. Wär's ein Mittelstufen-Hausaufsatz, hätte die Frau Leererin Folgendes rot angestrichen:
Liebe Freundin,

Du fragst [blue]fragtest[/blue] mich in Deinem letzten Brief, wie es mir geht [blue]gehe[/blue].

Ich beschreibe es [blue]Dir[/blue] mit den Farben des Tages[blue]:[/blue]

Der neue Tag [blue](unschöne Wiederholung)[/blue] drängt sich schleichend [blue]besser: Der heutige schleicht sich nur [/blue]in mein Leben. [blue][strike]Heute Morgen[/strike][/blue] Es fehlen mir die rosaroten Brillengläser. Ich stehe viel zu lange vor dem Spiegel[blue];[/blue] er zeigt mir gnadenlos sein [blue]mein[/blue] [blue](Spiegel)[/blue]bild [blue]besser: er bildet mich gnadenlos ab[/blue]. [strike][blue]Graue Haare bedecken mein Haupt[/blue][/strike] [blue]Graues Haar[/blue], [strike][blue]braune Flecken meine Stirn[/blue][/strike] [blue]Altersflecken auf der Stirn[/blue]. An [blue]In[/blue] den Augenwinkeln [strike][blue]bilden sich[/blue][/strike] tiefe Linien, oberhalb der Lippe[blue]n[/blue] [strike][blue]sind es[/blue][/strike] Katzenfalten. [strike][blue]Die Haut am[/blue][/strike] [blue]Das[/blue] Dekolleté [strike][blue]hat Knitterfalten[/blue][/strike] [blue]knittert.[/blue] [blue]M[/blue]ein [strike][blue]weißer[/blue][/strike] [blue]ganzer, bleicher[/blue] Körper [strike][blue]nicht mehr straff[/blue][/strike] zeigt mir mein Alter.
Und so unbeholfen geht's weiter.

TTip: Viel Lesen, viel üben und sich eine LeererIn nehmen.

Heiter

aligaga
 

annagreta

Mitglied
aligaga, nun bin ich von Dir kein Lob gewöhnt, machst Dir einen Spaß draus um dich zu schlagen, kannst Du Dir in dieser Form bei mir sparen, ist nicht produktiv.
Dieser Brief hat 2016 den dritten Preis in einem renommierten Wettbewerb gewonnen, wurde zusätzlich in eine Anthologie aufgenommen.
Wollte in LL eine Resonanz für mich.

Heiter
annagreta
 
A

aligaga

Gast
Das waren doch keine Hiebe, sondern [blue]wohlmeinende Rat-Schläge[/blue], o @annagreta. Du musst sie nicht öffentlich annehmen, wenn du dich genierst, sondern kannst sie, so wie beim letzten Mal, auch heimlich einarbeiten. Oder verwerfen und den Text mitsamt seinen offenkundigen Mängeln öffentlich stehen lassen.

@Ali ist keine LeererIn und vergibt keine Noten. Er rät dir gleichwohl, an deinem Doitsch zu arbeiten, wenn du literarisch vorankommen möchtest. Was für ein "renommmierter" Bewerb das gewesen sein sollte, in dem dieses Texterl mitspielte, möchte @ali gar nicht wissen.

Von "Anthologien", wie sie sich Dilettanten gegenseitig füllen, ist leider nicht viel zu halten. Ihre Auflage übersteigt die Anzahl der Autoren in aller Regel nicht bis gar nicht und es macht keinen rechten Sinn, sie als Qualitätsmaßstab zu nehmen. Besser, du vertrautest dem böhsen @ali und setztest indirekte Reden künftig in den Konjunktiv I. Und schon hättest du wirklich etwas gewonnen!

Heiter, sehr heiter

aligaga
 
E

eisblume

Gast
Hallo anngreta,

da dieser Text ja schon durch ist und du sicher nicht mehr daran arbeiten willst und nur auf Resonanz aus bist, fasse ich mich kurz.
Für mein Empfinden verwendest du viel zu viele Adjektive. Ich würde nicht sagen, dass man grundsätzlich darauf verzichten sollte, manchmal passen sie einfach und sind auch nötig - hier aber nicht zwingend. Und ja, ich weiß, dass der Text farb-adjektivisch angelegt ist.
An einigen Stellen könntest du die Farben des Tages durchaus auch malen, indem du auf die konkrete farbliche Benennung verzichtest, da sich die Farbe eben von allein erklärt (z. B. Löwenzahn hat nun mal grüne Blätter und eine gelbe Blüte, der Leser hat durch die bloße Nennung schon ein farbiges Bild vor Augen).
Das perlmuttfarbige Handy samt silbernem Schlüsselanhänger und schwarzer Haustür - ich meine, das hätte es nicht gebraucht.

Meine Meinung spielt natürlich keine Rolle, wenn der Text schon veröffentlicht ist, dennoch halte ich ihn stellenweise auch sprachlich für überarbeitungsbedürftig.

Noch zwei Kleinigkeiten:
Ich stehe viel zu lange vor dem Spiegel, er zeigt mir gnadenlos sein Spiegelbild.
Hier sollte es wohl mein Spiegelbild heißen.

Heute Morgen hatte ich ein schmales Frühstück. Der Toast wurde zu braun, die rote Marmelade wirft Bläschen, meine Kaffeesahne ist ranzig, der schwarze Kaffee schmeckt bitter.
Hier stimmt die Zeitfolge nicht, du erzählst ja linear konsequent im Präsens.


Herzlichst
eisblume
 

annagreta

Mitglied
eisblume, danke Dir. Farbe Löwenzahn leuchtet mir ein, guter Tipp, quote 1 und 2 ebenfalls. Werde eine Korrektur vornehmen.
Gruß annagreta
 
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