Brief(e) an einen "Unbekannten"

Senerva

Mitglied
Brief(e) an einen Unbekannten - 24.11.2003

Lieber M.,

Was muss noch geschehen, dass Du endlich verstehst, dass ich Dir alles glaube – hörst Du? Alles! Ich habe es nicht verstanden, dass Du mir die ganze Zeit etwas vorgespielt hast. Ich habe Dich immer als Freund betrachtet, habe hinter Deinen Taten gestanden – und Du? Du hast mir nicht die Wahrheit gesagt, im Unwissenden, im Schatten meines Seins. Du hast mich auf eine Art gequält, die … ich nicht verstanden habe. Du konntest es einfach! Ich habe auf Dich gewartet, ein letzter Funken Hoffnung existiert noch heute in mir, auch wenn ich schon längst weiß, dass Du nicht wieder zurückkehren wirst … zu mir. Du kennst mich, mehr noch, als andere mich kennen. Warum lässt Du mich jetzt alleine, jetzt, wo ich Dich am meisten brauche? Du sagtest, Du konntest es damals nicht glauben, dass Du mehr als nur Freundschaft für mich empfindet. Und heute? Was ist mit heute? Hast Du es heute endlich kapiert, dass ich das Gleiche fühle, das Gleiche durchlebe, wie Du? Wir sind so verschieden und doch so gleich. Krieg es in Deinen Kopf rein, dass ich all diese lieblichen Fehler an Dir liebe! Alles an Dir mag! Nicht an irgendwem anders, einfach nur an Dir. Ich hätte diesen Brief, den Du irgendwann in der Nacht geschrieben hast, der für mich bestimmt war, nie erhalten, hätte Dein bester Freund ihn nicht durch Zufall gefunden. Ich war, lange Zeit, im Unwissen über uns – was würde es schon ändern, wenn ich Dir sagen würde, dass ich Dich brauche … Dich misse? Deine einfachen Witze, Deine Spur von Ironie, einfach nur Deine Stimme und Deine Nähe. Es würde nichts, rein gar nichts, ändern. Du bist fort, für immer fort, ohne auch nur ein richtiges Wort an mich gerichtet zu haben. Du willst, dass ich Dich dafür hasse, Dich als Arschloch und Idiot bezeichne – mein Gott! Das kann ich nicht!
Komm zurück zu mir, komm einfach wieder zu mir. Sag, dass alles wieder gut wird. Sag es! Ich will es hören, aus Deinem Mund, durch Deine eigenen Worte!

Lass mich nicht alleine …

J.
 



 
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