Brief eines reuigen Liebhabers (an die verlorene Geliebte)

deine haut war das mondlicht
das meine schwelle streifte
in deinen haaren
spielten die nachtvögel klavier

in deinen augen
sah ich nicht
den unterdrückten herbststurm

wohin bist du gegangen

welche steine berührt
dein schatten jetzt

liebe antilope,

"nach" dein schatten jetzt, kommt ein Fragezeichen.

Ansonsten gehts so, guter Text, lg caruso

... oh weh, Du bringst damit sämtliche melancholisch-traurige Saiten in mir zum schwingen. Diese Fragen, die man sich hinterher stellt!
Ich wünsche Dir einesamtblaue Nacht und Mondlicht, dass über Deien Schwelle tritt!
IKT

Hallo Antilope,

Deine Bilder, jedes ein Universum, eine Geschichte für sich.
Superklasse.
Liebe Grüße
Joneda

Hallo Antilope,

zärtlich melancholisch klingt Dein Gedicht in meinen Ohren, herrlich phantasievoll.
Liebe Grüße Mara

Danke für euer feedback.

Lieber caruso, ich bin der Meinung, daß es besser ist, wenn der Leser sich das Fragezeichen dazu denkt.

Die ganze Sache lag schon zwei bis drei Monate in meiner
Schublade, und bis zuletzt war/bin ich mir nicht endgültig schlüssig. Das betrifft zum einen die Überschrift: ist sie zu schwülstig mit dem Zusatz in Klammern? Bzw. ist er überhaupt nötig - eigentlich ist das ja schon im ersten Teil enthalten.
Und dann die letzten Zeilen, da hatte ich auch noch einen andere Variante (in klammern, was man schreiben, aber auch weglassen könnte)

Also nochmal:
...
deine haut war das mondlicht
das meine schwelle streifte
in deinen haaren
spielten die nachtvögel klavier

in deinen augen
sah ich nicht
den unterdrückten herbststurm

du bist gegangen

(sag mir)
(welche spuren
tragen deine wege)
welche steine
berührt dein schatten jetzt

hm, keine ahnung, was jetzt besser. .. wißt ihr vielleicht was?
Vielleicht doch ein Fall für die schreibwerkstatt...

Aber schön, daß es euch trotzdem gefällt.
Lieben Gruß

Antilope

Hallo Antilope,


mir gefällt die erste Version eindeutig besser.
Die Frage: " Wohin bist Du gegangen?"
beinhaltet sowohl die Aussage dass "ER" gegangen ist und läßt wunderbar offen,warum es wichtig ist zu wissen wohin er gegangen ist( hat sie Sehnsucht? beiläufiges Interesse? verzweifelt sie? ist etwas unerledigt geblieben? usw. )
Darum finde ich diese Formulierung spannender.

Auch : " Welche Steine berührt Dein Schatten jetzt?"
beinhaltet die "Spuren der Wege " die diese Schatten geworfen haben mögen.

Den Titel: hm."reuig" klingt ein wenig altmodisch, fast etwas satirisch.das passt nicht so gut.

" Brief an die verlorene Geliebte" würde tatsächlich ausreichen, wenn Dir der "Liebhaber" jedoch wichtig ist, find ich ihn okay.

Liebe Grüße und eine schöne Zeit Mara Krovecs

Interessante Sichtweise!
Ich bin nämlich stets von der gleichen Situation ausgegangen: SIE verläßt ihn. . . weil sie irgendwann die Faxen dicke hat, von der (ihrer Meinung nach) oberflächlichen Beziehung("herbststurm") . . . da bemerkt er erst, als es schon zu spät ist. . . Aber in gewissem Sinn hat er sie auch "verlassen", denn er hat sie falsch verstanden, da hat sie beschlossen, sowieso zu gehen...
Er hat auch Schuld - Ungeklärtes bleibt?
Naja, seh da auch nicht so richtig durch.

Danke für deine Tips.
Ich lasses erstmal, wie es ist?
Macht gar nichts, wenn man dahinter verschiedenes vermutet.

Schönen Abend noch.
Antilope

hi antilope,

ich finde auch die erste version besser.
außerdem bin ich kein fan von klammern
u.aeh., welche auf lesungen schwer zu intonieren
sind..

ciao, michael