Burg Knospenstein

Ikarus

Mitglied
Das Märchen von Burg Knospenstein

Wir schreiben Ende Februar,
Burg Knospenstein am Feiern war.
Der bunte Ritter Lenze-lot,
Auf seinem Pferdchen Hüjahott,
Hat erste Grenzen überquert –
Ja, bald ist er zurückgekehrt.

Und wie ein jeder lacht und trinkt,
Die Amsel schlechte Kunde bringt,
Zum Angriff lauert die Armee
Der 1 0 0 0 Mannen Frost und Schnee.
Der Sturm mit seiner Truppe späht,
Sobald die Sonne untergeht.

Der Knospenherr sprach laut vom Thron:
„Zur Pflicht und Ehre der Nation
Sind wir vor aller Not gefeit,
Zum Kampf in jeder Schlacht bereit.“

Bei lichtem Nebel in der Früh
Besteigt er Pferdchen Hollerhüh.
Die Krokusritter ihm voraus,
Marschieren sie ins Land hinaus.

Mit Rüstung, Waffen und Geschrei
Beschwören sie den Feind herbei.
Ja, jedes Schwert ist scharf gewetzt
Und kämpft zum Siege bis zuletzt.

Jedoch geraten bitterkalt
Die Ritter in den Hinterhalt.
Der Frost hat völlig ungewarnt
Als Buschwindröschen sich getarnt.

Das war zuviel dem Knospenherrn,
Dennoch verfolgt ein Morgenstern
Ihn sausend und er sinkt in Knie -
Begraben hat ihn Hollerhüh!


Indes die müden Wachen schrein,
Der Sturm braust über Knospenstein.
Vom Bergfried aus wird kanoniert,
Ein Knospenkind rennt fort und friert.
Jed’ Weidenkätzchen huscht hinweg –
Ein Widerstand hat keinen Zweck,
So manche Bürger sind getürmt.
Die Stille naht - Die Burg erstürmt.

Man rühmt sich mit Gefangenschaft
Und wirft sie in die Frühlings-Haft.
Der Frost bestimmt des Schicksals Lauf,
Schlägt rundherum sein Lager auf,
Um weitre Pläne auszuhecken,
Mit Schnee die Landschaft zuzudecken.
Vermutlich hält er unentdeckt,
Manch Knospenfräulein sich versteckt.

Als auf dem Pferdchen Hüjahott
Der frohgelaunte Lenze-lot
Mit Rosenhaar und Veilchenkranz
Heimwärts trabt im neuen Glanz,
Wird ihm beim Anblick kreidebleich –
Verschwunden ist das Knospenreich.

Da sprach er: „Ha! In aller Munde
Bin ich der Held der Schwafelrunde“.
Er zieht das Schwert Excalibur
Und prüft noch mal die Frühlingsuhr:
„Ich bin es, ja, ich bin der März!“
Und schlug’s dem Winter in das Herz.

Der edle Ritter, toll und kühn,
Die Erde hütet, bis sie grün,
Welche schwanger, denn im Mai
Da blüht Prinzessin Akelei.

Des Ritters Page, der April,
Marschiert mit einem Freudgebrüll
Zu Berg, zu Tal, landaus, landein,
Denn auf dem Grund von Knospenstein
Da klingeln bald Maiglöckelein,
Zum Hochzeitsmarsch, in Lieb und Treu
Von Lenze-lot und Akelei.

Und ewig soll’n sie glücklich sein –
Das war die Mär von Knospenstein.
 
S

Silvi Degree

Gast
Hallo,Jürgen,
ich mag Märchen und Natur sehr.
Du hast beides schön verknüpft.Wundervoll -wunderbar romantisch ist sie,deine Mär von der "Burg Knospenstein".
Grüße von
Silvi
 



 
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