Buridan oder der Versuch einer Lösung
Als er erwachte, machten sich Hungergefühle bemerkbar. Aber das war nichts besonderes, denn er hatte immer Hunger. Genau genommen konnte er den ganzen Tag über Nahrung zu sich nehmen. Gleich würde er die Augen aufschlagen und sich am Anblick seines Frühstücks erfreuen, das wie jeden Morgen, am gleichen Platz stand. Er wälze sich noch mal auf die andere Seite, räkelte sich und streckte alle Viere von sich. Dann schnupperte er, und wie jeden Morgen stieg ihm der angenehme Duft des Frühstücks in die Nase.
Buridan streckte die Ohren hoch, schlug die Augen auf und stütze sich, wie es sich für einen richtigen Esel gehörte, mit den Vorderbeinen zuerst auf, dann folgten die Hinterbeine und schließlich nach dem er einigermaßen stabil stand, schüttelte er seinen Körper erst einmal kräftig durch.
Das leckere Heu befand sich an seinem üblichen Platz, sein Maul wurde schon wässrig. Er wollte gerade hinlaufen, aber was war denn das?
Genau zu seiner linken Seite nahm seine Nase einen weiteren vertrauten Duft wahr. Er drehte den Kopf und glaubt zu träumen. In der gleichen Entfernung wie zu seiner rechten Seite lag auch ein Heuhaufen, genau so appetitlich und einladend wie der andere. Vielleicht war das Heu etwas lockerer und zusätzlich lugte hie und da noch ein Strohhalm einladend heraus. Aber sonst sahen beide Haufen gleich lecker aus. Buridan zögerte. Über welchen sollte er sich denn zuerst hermachen? Den Rechten? Ja? Oder den Linken? JA, nein oder doch ja?
Er wurde immer ratloser. Sein Verstand kam zu dem Schluss, dass die Möglichkeiten zur Entscheidung gleich groß waren. Der Wille zur Entscheidung hatte aber seine Wirkung verloren. Somit war er zur Ratlosigkeit verurteilt. Welchen der beiden Heuhaufen wollte er dann tatsächlich?
Angesichts des aussichtslosen Dilemmas wurde Buridan immer verzweifelter, sein Hunger immer größer. Sein Magen knurrte, er trampelte auf der Stelle. Schließlich schrie der arme Esel seine Not heraus. Seine Schreie, die immer lauter wurden, hörte man auch außerhalb des Stalles.
Als er fast am Ende seiner Kräfte war, wurde die Stalltür geöffnet. Die Gestalt die ihm immer den leckeren Heuhaufen brachte, sagte: "Guten Morgen Buridan, schön, das du mit dem Fressen gewartet hast, und noch schöner, das du deine neue Kameradin begrüßt. Woher hast du das gewusst? Ich hörte dich schon rufen.
Der Gestalt folgte eine Eselin. Diese schaute sich um, und dann, während seine neue Kameradin auf den linken Heuhaufen schritt, begrüßte sie Buridan mit einem freudigen Schnauben.
Anmerkung
Diese Kurzgeschichte basiert auf der These, dass ein Esel vor einem unlösbaren Problem steht, wenn er sich zwischen zwei großen und gleich weit entfernten Heuhaufen befindet. Er verhungert schließlich, weil er sich nicht entscheiden kann, welchen er zuerst fressen soll. Die vorliegende Handlung hat hier eine beispielhafte Lösung. Unser Esel hatte einfach Glück, dass das gute Ende vorherbestimmt war. Will man eine Lösung im Sinne der Logik herbeiführen, muss man die Parameter ändern, so z. B. die unterschiedliche Nähe oder die Größe der Heuhaufen.
Als er erwachte, machten sich Hungergefühle bemerkbar. Aber das war nichts besonderes, denn er hatte immer Hunger. Genau genommen konnte er den ganzen Tag über Nahrung zu sich nehmen. Gleich würde er die Augen aufschlagen und sich am Anblick seines Frühstücks erfreuen, das wie jeden Morgen, am gleichen Platz stand. Er wälze sich noch mal auf die andere Seite, räkelte sich und streckte alle Viere von sich. Dann schnupperte er, und wie jeden Morgen stieg ihm der angenehme Duft des Frühstücks in die Nase.
Buridan streckte die Ohren hoch, schlug die Augen auf und stütze sich, wie es sich für einen richtigen Esel gehörte, mit den Vorderbeinen zuerst auf, dann folgten die Hinterbeine und schließlich nach dem er einigermaßen stabil stand, schüttelte er seinen Körper erst einmal kräftig durch.
Das leckere Heu befand sich an seinem üblichen Platz, sein Maul wurde schon wässrig. Er wollte gerade hinlaufen, aber was war denn das?
Genau zu seiner linken Seite nahm seine Nase einen weiteren vertrauten Duft wahr. Er drehte den Kopf und glaubt zu träumen. In der gleichen Entfernung wie zu seiner rechten Seite lag auch ein Heuhaufen, genau so appetitlich und einladend wie der andere. Vielleicht war das Heu etwas lockerer und zusätzlich lugte hie und da noch ein Strohhalm einladend heraus. Aber sonst sahen beide Haufen gleich lecker aus. Buridan zögerte. Über welchen sollte er sich denn zuerst hermachen? Den Rechten? Ja? Oder den Linken? JA, nein oder doch ja?
Er wurde immer ratloser. Sein Verstand kam zu dem Schluss, dass die Möglichkeiten zur Entscheidung gleich groß waren. Der Wille zur Entscheidung hatte aber seine Wirkung verloren. Somit war er zur Ratlosigkeit verurteilt. Welchen der beiden Heuhaufen wollte er dann tatsächlich?
Angesichts des aussichtslosen Dilemmas wurde Buridan immer verzweifelter, sein Hunger immer größer. Sein Magen knurrte, er trampelte auf der Stelle. Schließlich schrie der arme Esel seine Not heraus. Seine Schreie, die immer lauter wurden, hörte man auch außerhalb des Stalles.
Als er fast am Ende seiner Kräfte war, wurde die Stalltür geöffnet. Die Gestalt die ihm immer den leckeren Heuhaufen brachte, sagte: "Guten Morgen Buridan, schön, das du mit dem Fressen gewartet hast, und noch schöner, das du deine neue Kameradin begrüßt. Woher hast du das gewusst? Ich hörte dich schon rufen.
Der Gestalt folgte eine Eselin. Diese schaute sich um, und dann, während seine neue Kameradin auf den linken Heuhaufen schritt, begrüßte sie Buridan mit einem freudigen Schnauben.
Anmerkung
Diese Kurzgeschichte basiert auf der These, dass ein Esel vor einem unlösbaren Problem steht, wenn er sich zwischen zwei großen und gleich weit entfernten Heuhaufen befindet. Er verhungert schließlich, weil er sich nicht entscheiden kann, welchen er zuerst fressen soll. Die vorliegende Handlung hat hier eine beispielhafte Lösung. Unser Esel hatte einfach Glück, dass das gute Ende vorherbestimmt war. Will man eine Lösung im Sinne der Logik herbeiführen, muss man die Parameter ändern, so z. B. die unterschiedliche Nähe oder die Größe der Heuhaufen.