Bald kommt sie wieder, die fünfte Jahreszeit. Besonders im Rheinland. Natürlich, da wohnen die meisten Katholiken. Die dürfen/müssen dann noch mal so richtig die Sau rauslassen, bevor sie ab Aschermittwoch gar nichts mehr dürfen. Nur noch fasten. Welches sie dann mit einem opulenten Fischessen einleiten.
Aber auch die Nicht-Katholiken feiern gerne mit, stellen sich zur allgemeinen Verbrüderung an die Theke und sind den Jugendlichen ein leuchtendes Vorbild, indem sie dem organisierten und dann erlaubten Koma-Saufen nachgeben. Es wird geschunkelt, getanzt und getrunken, was die Kehlen und Flaschen hergeben und nicht umsonst ist "Trink doch eene mit" besonders beliebt. Die Masken werden endlich fallengelassen und jeder zeigt sein wahres Gesicht.
Die Verbrüderung zieht die freie Liebe nach sich und die Taxifahrer verteilen Kondome, damit nicht an Sankt Martin ein Run auf die Entbindungsstationen einsetzt (""Schau mal, Schwester Inge, noch ein Karnevalsjeck") und das Lied "Nach dem Namen frag mich bitte bitte nicht" hat allerhöchste Priorität. Bei Andrea Berg werden Liebesschwüre losgelassen und jeder mittelmäßige Beamte hält sich für den größten Schwerenöter aller Zeiten.
Gruppen von zig gleich kostümierten Damen starten an Altweiber zum Großangriff auf die Männerwelt und finden es wahnsinnig komisch, Krawatten abzuschneiden, die noch von Onkel Erwin aus der Vorkriegszeit stammen und eigens für diesen Zweck angelegt wurden. Solange sie nicht an bessere Stücke herankommen, nehmen sie halt damit vorlieb. Kleine Feiglinge werden hemmungslos konsumiert und es ist egal, ob sie zwei Beine oder Flaschenform haben.
Dann gibt es noch die ganz Vernünftigen, die zum Lackschuhkarneval gehen, den sie richtig teuer bezahlen müssen und die froh sind, wenn sie ein Mal am Abend lachen dürfen und jeder ihre eigens eingeflogene Kostümierung bemerkt. Narrenkappen sind hier golden und mit Vorliebe falsch.
Zu allem Überfluss boomt der Sitzungskarneval ohne Ende und wenn man über Witze wie "Der küsst seine eigene Frau? Ist der runtergekommen!" lachen kann, ist Mann arm dran. Die Interpreten sind es nicht und nehmen horrende Gagen für ihre Auftritte, von denen sie zig an einem Abend lieblos abspulen, Wasser trinken und keine Miene verziehen, wenn ihnen grölende Narren sehr nahe kommen. Das Geschäft geht immer vor - und hinter den Kulissen ist es alles andere als lustig.
Die Oberschlauen wollen dies alles aufs Korn nehmen und organisieren Karneval von unten, der aber mit der Zeit eine Karikatur seiner selbst wird, denn er gleicht dem Original immer mehr. Zotenwitze haben Hochkonjunktur und echten Humor findet man ganz selten.
Die ganz Humorlosen flüchten über Karneval in das Sauerland oder die Eifel, wandern mit Gleichgesinnten, spielen stundenlang frustriert Halma und finden sich ganz toll, dass sie mit dem jecken Gedöns nichts am Hut haben. Die Züge gucken sie heimlich im Fernsehen und stellen sich einen lieben Menschen vor, der mit ihnen gemeinsam ein Lasso schwingt.
Na denn.
Schöne Feiertage demnächst. Und seien Sie der Jugend mal ein Vorbild.
Aber auch die Nicht-Katholiken feiern gerne mit, stellen sich zur allgemeinen Verbrüderung an die Theke und sind den Jugendlichen ein leuchtendes Vorbild, indem sie dem organisierten und dann erlaubten Koma-Saufen nachgeben. Es wird geschunkelt, getanzt und getrunken, was die Kehlen und Flaschen hergeben und nicht umsonst ist "Trink doch eene mit" besonders beliebt. Die Masken werden endlich fallengelassen und jeder zeigt sein wahres Gesicht.
Die Verbrüderung zieht die freie Liebe nach sich und die Taxifahrer verteilen Kondome, damit nicht an Sankt Martin ein Run auf die Entbindungsstationen einsetzt (""Schau mal, Schwester Inge, noch ein Karnevalsjeck") und das Lied "Nach dem Namen frag mich bitte bitte nicht" hat allerhöchste Priorität. Bei Andrea Berg werden Liebesschwüre losgelassen und jeder mittelmäßige Beamte hält sich für den größten Schwerenöter aller Zeiten.
Gruppen von zig gleich kostümierten Damen starten an Altweiber zum Großangriff auf die Männerwelt und finden es wahnsinnig komisch, Krawatten abzuschneiden, die noch von Onkel Erwin aus der Vorkriegszeit stammen und eigens für diesen Zweck angelegt wurden. Solange sie nicht an bessere Stücke herankommen, nehmen sie halt damit vorlieb. Kleine Feiglinge werden hemmungslos konsumiert und es ist egal, ob sie zwei Beine oder Flaschenform haben.
Dann gibt es noch die ganz Vernünftigen, die zum Lackschuhkarneval gehen, den sie richtig teuer bezahlen müssen und die froh sind, wenn sie ein Mal am Abend lachen dürfen und jeder ihre eigens eingeflogene Kostümierung bemerkt. Narrenkappen sind hier golden und mit Vorliebe falsch.
Zu allem Überfluss boomt der Sitzungskarneval ohne Ende und wenn man über Witze wie "Der küsst seine eigene Frau? Ist der runtergekommen!" lachen kann, ist Mann arm dran. Die Interpreten sind es nicht und nehmen horrende Gagen für ihre Auftritte, von denen sie zig an einem Abend lieblos abspulen, Wasser trinken und keine Miene verziehen, wenn ihnen grölende Narren sehr nahe kommen. Das Geschäft geht immer vor - und hinter den Kulissen ist es alles andere als lustig.
Die Oberschlauen wollen dies alles aufs Korn nehmen und organisieren Karneval von unten, der aber mit der Zeit eine Karikatur seiner selbst wird, denn er gleicht dem Original immer mehr. Zotenwitze haben Hochkonjunktur und echten Humor findet man ganz selten.
Die ganz Humorlosen flüchten über Karneval in das Sauerland oder die Eifel, wandern mit Gleichgesinnten, spielen stundenlang frustriert Halma und finden sich ganz toll, dass sie mit dem jecken Gedöns nichts am Hut haben. Die Züge gucken sie heimlich im Fernsehen und stellen sich einen lieben Menschen vor, der mit ihnen gemeinsam ein Lasso schwingt.
Na denn.
Schöne Feiertage demnächst. Und seien Sie der Jugend mal ein Vorbild.