Conator , der Delphin des Schreckens (Ab 18)

Und es begab sich daß am Weihnachtsabend Conator und seine Freunde, Con carne und San Siro , vom festlichen "Haie in die Fresse hauen" zurückkehrten in heimatliche Gefilde . Sie hatten es den Haien in deren Korallenland mal wieder richtig gegeben und waren sehr froh und besinnlich . Conator , der von seinen delphinarischen Artgenossen auch "kleinesdickesisländischespony" genannt wurde , beschloß früh zu Algenbett zu gehen und ließ seine Freunde im Regen stehen .

Als er aber gerade seine frischgewaschene Schlafmütze überstreifen wollte, versperrte ihm ein kleines einzelliges Meerlebewesen den Weg zum ruhigen vorweihnachtlichen Schlaf . Mit tiefer Stimme sprach es : "bist du Conator , der Delphin des Schreckens ?" . "Na , hehe , sicher und was willst du hier bitteschön du kleine Amöbe ?" . "Ich will Beweise," sagte die Amöbe und Conator erschrak sichtlich , "Beweise für deine Schrecklichkeit" .

Diese kleine Amöbe wollte tatsächlich ihn , den schrecklichen Conator bloßstellen - aber was sollte er machen ? Sie war der Anfang der Nahrungskette und damit wichtigster Bestandteil der öffentlichen Meeresmeinung . Er mußte ihr Beweise liefern . "Na schön Amöbe . Komm mit , ich zeig dir was ich alles kann ." Die Amöbe grinste übers ganze Gesicht was nur von der Tatsache getrübt wurde daß sie gar keines hatte und folgte dem schrecklichen Delphin in ungewisse Abenteuer .

Als erstes schwamm Conator zurück zu dem verschreckten Haufen weißer Haie die er eben mit seinen Freunden aufgemischt hatte und vermöbelte sie ein zweites mal . Bald liefen die Haie weinend nach Hause und Conator sah die Amöbe triumphierend an . "Na , wie war ich ?" sagte er. "Nicht schlecht ," antwortete Amöbe , "könntest aber schrecklicher sein" . Und sie einigten sich auf eine längere Tour durch die Weltgeschichte in der Conator seine uneingeschränkte Schrecklichkeit beweisen können würde . Sie reisten nach Paris um Prinzessin Diana zu überfahren , zeigten dem Papst in Rom kleine Fickbildchen , tunnelten Ronaldo beim Weltmeisterschaftsfinale 1998 und schauten 2 Stunden lang Glücksrad . Und da dies noch nicht genug war, erschreckten sie Feriengäste am Aasee und malten den ganzen Meeresboden rosa an . Am Ende dieser Reise und eines langen Tages dann, mußte die Amöbe einsehen daß Conator der Delphin schon ziemlich schrecklich war. Dieser wars zufrieden und sagte zum Abschied , "jetzt aber fix , gleich kommt der Weihnachtswal". Die Amöbe erschrak . "Wie? Weihnachten ? Scheiße !!". Und es stellte sich heraus , daß die kleine Amöbe Weihnachten mit Karneval und dem 1.April verwechselt hatte . So war sie auch gar keine Amöbe sondern hatte nur ein besonders raffiniertes Kostüm erworben .

Du kannst dir sicher vorstellen wie erschrocken Conator war , als die Amöbe ihr Kostüm lüftete und ein großer weißer Hai zum Vorschein kam . "Tschuldigung," sagte der Hai , "aber ich muß da mal gerade was klarstellen." Und der Hai haute dem auf einmal ziemlich kleinen Delphin links und rechts einen in die Fresse . Daraufhin hatten sich die beiden aber plötzlich sehr lieb und schenkten sich sogar Geschenke .

Conator hatte seine Vorurteile gegenüber Haien etwas geändert und Sharky war schon auch ziemlich beeindruckt vom Delphin des Schreckens. So beschlossen beide ein Paar zu werden und machten schon am 1.Weihnachtstag fünf Delphinhaie . Diese neue Spezies ist bis heute die speziellste Art des großen , weiten Meeres des Universums und wenn Conator und Sharky noch am leben sind , läuft die Produktion sicher immer noch und auch Ronaldo wird ihnen irgendwann verzeihen.
 
Wenn euch die Ab 18 Fassung zu hart war, könnt ihr ja mal die Fortsetzung probieren, die is ab 6.

Wider das Vergessen kleiner Haie

Ab 6

Inzwischen war aber schon gar nicht mehr so sicher, ob die kleine Hailampe ihn tatsächlich behutsam in den Schlaf leuchtete oder ob sie nur zur allgemeinen Delphinverunsicherung Conators beitrug. Um der Beantwortung dieser Frage auszuweichen beschloß Conator das Algenbett, welches Sharky mundgebissen hatte, aufzuessen und so zu tun als wäre gar nichts. Neununddreißig kleine Kinder waren, wie gesagt, nicht zu verleugnen, aber da Haie sehr leichtgläubig waren, erklärte Conator ihm einfach er hätte sich an der Tür geirrt und schon konnte er das mit dem Bett vergessen.

Aber auch Delphine sind zuweilen so blöd wie Haie. So begab es sich daß Conator 2 Sekunden später ebenfalls nicht mehr wußte worum es eigentlich ging und sich wunderte wo sein Bett geblieben war. Sharky indes, schwer verwirrt, huschte über den modrigen Meeresboden wie ein scheues Füllen. Gerade noch lag die Zukunft vor ihm wie in Koralle gekratzt und nun... ? Kein Algenbett, kein kalter Delphinkaffee kurz vor dem Aufstehen, nicht mal ein vierzigstes Kind... er hatte irgend etwas vergessen und er beschloß herauszufinden worum es sich handelte. Und daher machte er sich auf den Weg gen Delphi, dem großen weisen weißen Haiorakel.

Indes hatte Conator nun schon 46.758.332 Delphinnächte nicht geschlafen, was ziemlich lang ist, aber noch geht. Auch den Delphin plagte die Gewißheit etwas vergessen zu haben was übers Schlafen hinausging. Er beschloß sich an der Wasseroberfläche zu sonnen bis sein Gehirn wieder funktionierte. Da sich die Möwen einen Spaß daraus machten ihm auf den Kopf zu scheißen, mußte er kurz auf altbewährte Schrecklichkeiten zurückgreifen bis er seine Ruhe hatte.

Derweil in Delphi. Sharky war an der Reihe, nachdem er 46.758.332 Haistunden (ungefähr so lang wie 46.758.332 Delphinnächte) gewartet hatte. Er war so gespannt was der Weise Hai ihm wohl raten würde und frohen Mutes. "Großer weiser weißer Hai", begann er, "bitte sage mir was ich vergessen habe, ich weiß weder rauf noch runter...!" Long John Hai (So war sein Name) blickte verständnisvoll auf seinen Artgenossen und schrie: "Du Penner, reiß dich zusammen. Du hast deine Delphinfrau vergessen, plus 39 Kinder, plus ein Algenbett, plus Besonderheitsposten wegen Ausnahmestellung im Universum macht das 26788Haimarkundfünfzig, bitteschön. Zahlen sie bar oder mit Karte?" "Mit Karte bitte," sagte Sharky da traurig, bezahlte und ging weinend nach Hause. Denn ihm waren Conator und die Delphinhaie wieder eingefallen und er hoffte sie würden sich an ihn erinnern.

Conator selbst befand sich inzwischen im freien Fall, denn wenn Delphine warm genug geworden sind fallen sie immer auf den Meeresboden. Und wie der Zufall es wollte, fiel er direkt auf Sharky`s traurig gesenkten aber hoffnungsvoll erhobenen Kopf. Sie schauten sich an und es fiel ihnen wie Sprotten von den Kiemen - einer hektischen Umarmung folgte ein 45.687 stündiger Kuß der vom Schreinern eines neuen Algenbettes begleitet wurde. Und so lagen sie später am Tag, ruhig nebeneinander und waren glücklich daß ihnen wieder eingefallen war daß Haie und Delphine gar nicht vergeßlich waren sondern im Gegenteil sogar ziemlich so wie Elefanten. Doch plötzlich donnerte es an der rosa Korallentür und herein platzte - der große weise weiße Hai! Er hatte derweil resigniert und schrie: "Wider das Vergessen kleiner Haie, ihr Rabeneltern!" Sharky und Conator schauten sich an. Sie wußten nicht was Raben waren. "Entschuldigung, Long John, aber worum geht’s mal wieder bitte?" sagte da der kleine Hai. "Ihr Ärsche habt eure 39 Kinder vergessen! Darum geht’s. Wißt ihr denn nicht was mit denen passiert die alles vergessen was wichtig ist?" "Nicht so richtig" antwortete Conator leise, "was geschieht denn mit denen, weiser Hai?" "Nun, ich will es euch sagen", sprach Long John, "vor Jahrhunderten lebte hier mal eine Spezies die vergaß am Ende sogar sich selbst, tja und jetzt, jetzt ist sie weg." "Das soll uns nie passieren, Sharky," meinte da Conator. "Was denn, wovon redest du?" sprach da Sharky und der Delphin sah ihn erschrocken an. "Ne, war nur`n Witz", beendete der kleine Hai die Sorgen Conator`s und alles war gut. Sofort machten die beiden einen vierzigsten Delphinhai, damit sie sich alles besser merken konnten. Leider hatte Long John Hai dabei zugesehen und am nächsten Tag war alles im Fernsehen. Aber das war den beiden jetzt auch egal, denn sie wußten sie würden sich nie wieder vergessen und ihre 40 Kinder schon gar nicht.

Nur die vielen Knoten in den Flossen der beiden sahen zum Ende der Geschichte ein wenig seltsam aus.
 



 
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