Da capo al fine

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Wittgenstein

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Da capo al fine


Vierundzwanzig schwarze Raben
krächzen schon seit zwei, drei Tagen
in den höchsten Rabenlagen,
dass sie argen Hunger haben.

Darum wagt ein Spatz zu sagen:
"Sollen sie halt Würmer jagen",
denn er kann dies Rabenklagen
auf die Dauer nicht vertragen.

Ohne es zu hinterfragen,
klagen weiterhin die Raben,
statt nach Fressbarem zu graben,
über chronisch leere Magen,

über chronisch leere Mägen,
und statt einmal abzuwägen,
zur Rettung ihrer Rabenkrägen
vor den Rabenleichenwägen,

sich einmal vom Ast zu wagen,
ist an dieser Stell zu sagen,
dass die vierundzwanzig Raben
weiter nur geschrieen haben.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hallo Wittgenstein,

ein nettes Gedicht, in der Form wie ich es mag.
Zwei Anmerkungen seien mir gestattet:

Ohne es zu hinterfragen,
klagen weiterhin die Raben,
statt nach Fressbarem zu graben,
[blue]über chronisch leere Magen[/blue],

über chronisch leere Mägen,
und statt einmal abzuwägen,
[blue]zur Rettung ihrer Rabenkrägen[/blue]
vor den Rabenleichenwägen,
Stattdessen hätte ich:

Ohne es zu hinterfragen,
klagen weiterhin die Raben,
statt nach Fressbarem zu graben
[red]mit dem chronisch leeren Magen,
[/red]
über chronisch leere Mägen,
und statt einmal abzuwägen,
[red]rettend, ihre Rabenkrägen,[/red]
vor den Rabenleichenwägen,

gewählt.
Bei ersterem fand ich die Wortwiederholung im darauf folgendem Vers nicht so originell, beim zweiten stimmte m.E. der Rhythmus nicht.

Viele Grüße

Sta.tor
 

Walther

Mitglied
Man soll dem Sta.Tor nicht wiedersprechen, habe ich gelernt. Drum tu ichs hier auch nicht, empfehle dem Rabendichter vielmehr, die kleinere Magenoperation durchzuführen.
Grüßend W.
 



 
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