Nachdem ich eine mehrjährige Ausbildung beim Erbanarchen der Piistisch-Pappelistischen Gemeinde Dresden genossen habe und (fast) regelmäßig meine Beiträge in Form runder Eiswürfel oder vieleckiger Schokolade leistete, fällt mir darauf die Antwort leicht.
Das wahre wirkliche und universelle Pi, an das man glauben kann, ist heilig und deshalb gleich vier.
Dazu gibt es nichts zu deuteln und nichts zu mängeln.
Eine heilige Zahl kann niemals so ein Durcheinander bilden, wie das scheinbare oder reale Pi, an das die Realpiisten glauben. Sie denken, Pi sei zwar gleich vier, aber für reale Anwendungen könne man auch den Wert 3.141 ... nehmen. Man sieht schon, Realpiisten müssen sich aufs Runden einlassen.
Die Idealpiisten dagegen verehren das einzig wahre und einfache Pi: Vier.
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In den USA wurde einst Pi=3 durch Gesetz festzulegen versucht. Das Gesetzgebungsverfahren liegt in der Schwebe, da es auf Eis gelegt wurde.
Das ist ein Wert, der auch in der Bibel Erwähnung findet (im Buch der Könige).
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Seit der Zeit der Bibel aber wuchs Pi und näherte sich dem heutigen Werk, wobei es in unendlich fernen Zeiten den idealen Wert Vier erreichen wird.
So ist die Meinung einer Ketzersekte, der auch ich kurze Zeit angehörte. (Siehe auch
http://www.hutschi.com/hutschi.htm über den Hutschinismus. Die Enzyklopädie erhielt ich vom Erbanarchen als Geburtstagsgeschenk.)
Leider ist mein epochales Werk: "Der Hutschinismus als höchste und letzte Stufe des Idealpiismus" vergriffen, in dem ich den pendelnden Charakter von Pi nachwies. Pi schwankt zwischen den beiden Idealwerten Drei (dem biblischen) und Vier (dem Piistischen) hin und her, als Resultat ergäbe sich der scheinbare reale von 3.141 ... .
Das ist ein komplexes Modell, aber sehr kopflastig, schwierig zu verstehen und wurde aus religiösen Gründen abgelehnt.
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Durchaus möglich ist ein Modell, das den Kreis als Quadrat betrachtet. Es ist ein ideales Quadrat, das an allen Seiten gleiche Ecken besitzt.
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Ich kann die Bemerkungen nicht weiter hier erweitern, da der Rand dieser Kolumne zu schmal ist und nicht alles drauf passt.
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Im Normalfall versuche ich auch nicht zu missionieren, da die Schönheit des Idealen Pi in sich ruht und keiner Meinung bedarf.
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Ein Vorgänger des Piistischen Glaubens war Gauss. Er meinte aber, er schwiege lieber, um das Geschrei der boötier nicht hören zu müssen, so kamen erst Bolay und Lobatschewsky dem gedanken näher, dass Pi nicht immer und überall so krumm sein müssen, wie von Euklid angegeben.
Einstein wies dann nach, dass Pi von der Umgebung abhängig sei und von der Geschwindigkeit bzw. von der Beschleunigung.
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Bernd
Piistische Gemeinde Dresden
Über den Hutschinismus schrieb der Erbanarch:
Hutschinismus 1. (med.), über- oder gewohnheitmäßiges --> Hutschinieren. 2. (rel.), Strömung im Piismus, sowohl vom orthodoxen Piismus-Pappelismus als auch vom reformierten Idealpiismus abgelehnt. Ersterer bestreitet die Zugehörigkeit des H. zum Piismus, letzterer betrachtet ihn als heretische Sekte. 3. (polit., ideol.), die Theorie, durch -> Hutschinieren würden Probleme zwar nicht gelöst, aber zur Verzweiflung getrieben, so daß sie lieber von selbst verschwinden, sowie die Gesamtheit der darauf gründenden gesellsch. Verhaltensweisen und Organisationen.
(ebenda)