Da war

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Walther

Mitglied
Da war


Da war doch mal der Griff nach Sternen,
Da war doch mehr als Pflicht und Tugend
Und mehr als Hoffnungen entfernen.
Da war doch Mut, und da war: Jugend.

Doch heute scheint die Hand zu zittern,
Es ist der Griff so seltsam schwach;
Man will Gefahren allzeit wittern
Und gibt den Ängsten zu gern nach.

Es bleiben Wünsche und die Träume
Wie die Gewissheit: Es ging mehr.
Die Jahreszeiten färben Bäume,
Und’s heiße Herz fühlt sich so schwer.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Walther

Ein strahlend sauberer Gedankengang, der aber für mein Empfinden sprachlich der gewisse Glanz fehlt.
Mit einer Bewertung tue ich mich sehr schwer, da ich einerseits für die "gedankliche Führung" eine glatte Zehn vergeben möchte aber mir andererseits beim Tonfall irgend etwas, das ich nicht genau beschreiben kann, fehlt.
Irgendwie sehe ich, wie so oft bei Dir, ein wenig zuviel erhobenen Zeigefinger und ein bisschen zu wenig hemmungslose Sentimentalität, die dem Text in diesem Fall einfach besser zu Gesicht stünde, da sie ehrlicher wäre.

LG

Jürgen
 

Walther

Mitglied
Hallo JoteS,

danke für Deine Bemerkungen.
Ein strahlend sauberer Gedankengang, der aber für mein Empfinden sprachlich der gewisse Glanz fehlt.
Ich bin und bleibe, auch bei emotionalen Themen, meinem lakonischen Prinzip verbunden: Das Leben ist ernst, aber es soll und darf Spaß machen.
Mit einer Bewertung tue ich mich sehr schwer, da ich einerseits für die "gedankliche Führung" eine glatte Zehn vergeben möchte aber mir andererseits beim Tonfall irgend etwas, das ich nicht genau beschreiben kann, fehlt.
Der Mann und die Gefühle: Es mag sein, daß ich beim Suhlen um Selbstmitleid einfach eine Bremse habe, weil es eben doch weitergeht und auch der Moment der Müdigkeit einer kurzer ist, der sich allerdings altershalber immer schneller wiederholt, bis er schließlich ewig dauert.
Irgendwie sehe ich, wie so oft bei Dir, ein wenig zuviel erhobenen Zeigefinger und ein bisschen zu wenig hemmungslose Sentimentalität, die dem Text in diesem Fall einfach besser zu Gesicht stünde, da sie ehrlicher wäre.
In der Tat gibt es diesen Zeigefinger, der aber weniger an die Welt als an den Autor selbst gerichtet ist. Er muß sein Leben bewältigen, dazu braucht er manchmal die Ansprache an sich selbst. So gesehen haben meine Gedichte natürlich zuerst mit mir selbst zu tun.

Es stellt sich also in der Tat die Frage, inwieweit diese Art von Selbsttherapie der Restwelt überhaupt etwas bringt. Ich habe selbst auf diese Frage nur die Antwort gefunden, daß der Leser immer dann einen Nutzen hat, wenn er das kleine Kunstwerk sprachlich gut findet und außerdem noch dem Gedankengang etwas abgewinnen kann.

Das genau scheine ich bei Dir erreicht zu haben. Also war es auch die richtige Entscheidung, dieses Gedicht zu publizieren. Der eine reicht für diese Aussage.

Liebe Grüße

W.

PS.: Auf die Bewertung kommt es hier nicht so wirklich an. Gerne nähme ich eine gute Note, gerne würde ich "Routinierter Autor" und nicht nur "manchmal gelesen". :)

PPS.: Aber glaube mir, ich würde meine Texte nicht ändern, und auch nicht meine gelegentlich deutliche Sprache bei Textarbeit und Kommentaren, um so diesem Ziel näher zu kommen. Der Preis wäre mir zu hoch. ;)

PPPS.: Und letztens: Im Übrigen bleibe ich bei der Ansicht, daß es bei mir zu mehr als Gelegenheitsdichtung nicht reicht, aber auch dafür bin ich am Ende dankbar.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hallo Walther,

weil ich schon viele Deiner Werke gelesen habe, ernenne ich mich zum "Walther-Experten" und Dich, Kraft meiner Kompetenz, zum "routinierten-Autor-der-Herzen".

Glückwunsch :) ;)

Viele Grüße
Thomas
 

Walther

Mitglied
Ich weiß, ich weiß ...

Wieder in den Sch... gegriffen,
Wieder dann der Maus gepfiffen,
Wieder selbst sich so gemacht,
Daß man laut darüber lacht.

Gruß W. :D
 



 
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