Das Böse ist immer und überall
Oma Kröhnke kramte noch immer in ihrer Handtasche herum und suchte nach Art älterer Damen umständlich die benötigten Unterlagen, während Helga Knudsen diese Wartezeit nutzte, um eine wenig Ordnung im Kassenraum der kleinen Bankfiliale zu schaffen, als die Tür zum Schalterraum ruckartig aufflog und den Blick auf einen Mann von etwa dreißig Jahren freigab, der mit gezielten Schritten auf sie zukam.
Nur im Unterbewusstsein nahm Helga Knudsen den Rundumblick des Mannes wahr, aber die Welle der Gefahr, die von ihm ausging, spürte sie fast körperlich.
Ausgerechnet heute. Der Tag hatte schon aufregend begonnen. Zunächst musste sie feststellen, dass der gesicherte Kassenraum nicht nutzbar war, weil ein gewaltiges Stück Putz von der Decke den Raum in ein Desaster aus Staub, Dreck und nicht mehr funktionierenden Geräten verwandelt hatte. Der Filialleiter hatte sich wieder einmal verspätet und ihr Kollege Hartmann sich krankgemeldet. Ehe sie ihre Überlegungen, was nun zu tun sei, zu einem Ende bringen konnte erschien Oma Kröhnke. Und jetzt auch noch dieser Mann.
Oma Kröhnke hob erschreckt den Kopf und fühlte sich im gleichen Augenblick an die Seite geschoben.
Ohne die alte Dame eines weiteren Blickes zu würdigen, knallte der Mann einen Zettel auf den Tresen, ließ seine Aktentasche folgen und zog, als die Kassiererin nicht sofort reagierte, seine Pistole.
Mit schreckgeweiteten Augen sah Helga Knudsen gleichzeitig Zettel, Aktentasche, Mann und Pistole, ohne jedoch bewusst etwas wahrzunehmen. Ein Überfall. Ein Überfall. Ein Überfall.
Ihre Gedanken hakten an dieser Stelle, wie eine schadhafte Schallplatte. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, ein Kugelschreiber entglitt ihren jetzt feuchten Händen und zerriss, als er krachend auf den Boden aufschlug, die körperlich spürbar Stille.
Das Mündungsloch hob und senkte sich vor ihren Augen und mit einer fast übermenschlichen Anstrengung entzifferte sie die ungelenken Großbuchstaben auf dem Zettel: ICH SCHIEßE SOFORT WENN SIE ALARM GEBEN ALLES GELD IN DIESE TASCHE
Mechanisch griffen ihre Hände nach den Geldbündeln, die sie als erstes aus dem unbrauchbaren Glaskasten hatte in Sicherheit bringen wollen, mechanisch stopften die gleichen Hände das Geld, wie verlangt, in die schwarze Tasche. Tief saugten ihre Lungen die Luft ein, um das unkontrollierte Zittern der Hände in den Griff zu bekommen.
Oma Kröhnke wagte nicht einmal richtig zu atmen, ich pochendes Herz dröhnte wie ein Schmiedehammer in ihrem Kopf. In Gedanken versuchte sie sich unsichtbar zu machen, sich so in sich zu verkriechen, dass sie sich am Ende in Luft auflösen würde. Mit gesenktem Kopf verfolgten ihre Augen jede Bewegung der Kassiererin.
Einmal fiel ihr Blick dabei aus den Augenwinkeln auch auf den Mann vor dem Schalter, aber, als hätten sie sich verbrannt, zuckten ihre Pupillen zurück zu den Geldbündeln. Ich habe nichts gesehen, lieber Gott, wirklich nicht. Hilf mir doch, so hilf mir doch.
Ein Päckchen nach dem anderen verschwand in der schwarzen Ledermappe auf dem Tresen. Als das Geld aus den oberen Fächern in der Tasche verschwunden war, zögerte Helga Knudsen erneut.
„Alles!“ Die Stimme des Mannes klang wie das Knurren eines großen Hundes, die Hand mit der Pistole unterstrich mit einem drohenden Schlenker dieses Wort, und die Kassiererin öffnete eine Lade und nahm wiederum Bündel um Bündel heraus und stopfte es zu den anderen in die Tasche.
Die gefüllte Mappe an sich reißend bellte der Mann: „Keine Dummheiten!“ und setzte sich rückwärts, Richtung Ausgang, in Bewegung.
Sein Schwung verstärkte den Stoß der sich just in diesem Moment öffnenden Schwingtür derart, dass er, gleichzeitig mit Helga Knudsen, besinnungslos zu Boden fiel. Die Schusswaffe, die er gerade in seiner Jackentasche verstauen wollte, war dabei zu Boden gefallen.
Gernot Junker, der Filialleiter reagierte sofort, bemächtigte sich der Pistole und war mit wenigen Schritten am Alarmknopf der Bank.
Doch selbst das Aufheulen der Sirene brachte den Räuber nicht zu Bewusstsein.
Oma Kröhnke kramte noch immer in ihrer Handtasche herum und suchte nach Art älterer Damen umständlich die benötigten Unterlagen, während Helga Knudsen diese Wartezeit nutzte, um eine wenig Ordnung im Kassenraum der kleinen Bankfiliale zu schaffen, als die Tür zum Schalterraum ruckartig aufflog und den Blick auf einen Mann von etwa dreißig Jahren freigab, der mit gezielten Schritten auf sie zukam.
Nur im Unterbewusstsein nahm Helga Knudsen den Rundumblick des Mannes wahr, aber die Welle der Gefahr, die von ihm ausging, spürte sie fast körperlich.
Ausgerechnet heute. Der Tag hatte schon aufregend begonnen. Zunächst musste sie feststellen, dass der gesicherte Kassenraum nicht nutzbar war, weil ein gewaltiges Stück Putz von der Decke den Raum in ein Desaster aus Staub, Dreck und nicht mehr funktionierenden Geräten verwandelt hatte. Der Filialleiter hatte sich wieder einmal verspätet und ihr Kollege Hartmann sich krankgemeldet. Ehe sie ihre Überlegungen, was nun zu tun sei, zu einem Ende bringen konnte erschien Oma Kröhnke. Und jetzt auch noch dieser Mann.
Oma Kröhnke hob erschreckt den Kopf und fühlte sich im gleichen Augenblick an die Seite geschoben.
Ohne die alte Dame eines weiteren Blickes zu würdigen, knallte der Mann einen Zettel auf den Tresen, ließ seine Aktentasche folgen und zog, als die Kassiererin nicht sofort reagierte, seine Pistole.
Mit schreckgeweiteten Augen sah Helga Knudsen gleichzeitig Zettel, Aktentasche, Mann und Pistole, ohne jedoch bewusst etwas wahrzunehmen. Ein Überfall. Ein Überfall. Ein Überfall.
Ihre Gedanken hakten an dieser Stelle, wie eine schadhafte Schallplatte. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, ein Kugelschreiber entglitt ihren jetzt feuchten Händen und zerriss, als er krachend auf den Boden aufschlug, die körperlich spürbar Stille.
Das Mündungsloch hob und senkte sich vor ihren Augen und mit einer fast übermenschlichen Anstrengung entzifferte sie die ungelenken Großbuchstaben auf dem Zettel: ICH SCHIEßE SOFORT WENN SIE ALARM GEBEN ALLES GELD IN DIESE TASCHE
Mechanisch griffen ihre Hände nach den Geldbündeln, die sie als erstes aus dem unbrauchbaren Glaskasten hatte in Sicherheit bringen wollen, mechanisch stopften die gleichen Hände das Geld, wie verlangt, in die schwarze Tasche. Tief saugten ihre Lungen die Luft ein, um das unkontrollierte Zittern der Hände in den Griff zu bekommen.
Oma Kröhnke wagte nicht einmal richtig zu atmen, ich pochendes Herz dröhnte wie ein Schmiedehammer in ihrem Kopf. In Gedanken versuchte sie sich unsichtbar zu machen, sich so in sich zu verkriechen, dass sie sich am Ende in Luft auflösen würde. Mit gesenktem Kopf verfolgten ihre Augen jede Bewegung der Kassiererin.
Einmal fiel ihr Blick dabei aus den Augenwinkeln auch auf den Mann vor dem Schalter, aber, als hätten sie sich verbrannt, zuckten ihre Pupillen zurück zu den Geldbündeln. Ich habe nichts gesehen, lieber Gott, wirklich nicht. Hilf mir doch, so hilf mir doch.
Ein Päckchen nach dem anderen verschwand in der schwarzen Ledermappe auf dem Tresen. Als das Geld aus den oberen Fächern in der Tasche verschwunden war, zögerte Helga Knudsen erneut.
„Alles!“ Die Stimme des Mannes klang wie das Knurren eines großen Hundes, die Hand mit der Pistole unterstrich mit einem drohenden Schlenker dieses Wort, und die Kassiererin öffnete eine Lade und nahm wiederum Bündel um Bündel heraus und stopfte es zu den anderen in die Tasche.
Die gefüllte Mappe an sich reißend bellte der Mann: „Keine Dummheiten!“ und setzte sich rückwärts, Richtung Ausgang, in Bewegung.
Sein Schwung verstärkte den Stoß der sich just in diesem Moment öffnenden Schwingtür derart, dass er, gleichzeitig mit Helga Knudsen, besinnungslos zu Boden fiel. Die Schusswaffe, die er gerade in seiner Jackentasche verstauen wollte, war dabei zu Boden gefallen.
Gernot Junker, der Filialleiter reagierte sofort, bemächtigte sich der Pistole und war mit wenigen Schritten am Alarmknopf der Bank.
Doch selbst das Aufheulen der Sirene brachte den Räuber nicht zu Bewusstsein.