Das Eheleben eines Wissenschaftlers

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Vessel

Mitglied
Es ist ein interessantes Schauspiel, welches ich durch die Fenster des Zimmers gegenüber beobachten kann. Dort sitzt eine intelligente Glühlampe und liest einem alten Mann Geschichten aus der Zeitung vor. Er war bestimmt ein großer Wissenschaftler, jedenfalls trägt er seine Brille wie ein wichtiger Mann und wenn ich ihn auf der Straße sehe, begrüßt er mich mit unverständlichen Formeln. Einmal hatte ich eine relevante Frage; Ich konnte sie ihm nicht stellen, da die Glühlampe konsequent meinen Mund blockierte.
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Vessel,
leider hat sich mir nicht erschlossen, was es mit der "intelligenten Glühlampe" auf sich hat, von daher kann ich auch keine weiterführenden Leseeindrücke mitteilen.

Ein Fehlerchen:

eine relevante Frage;[red] i[/red]ch konnte
lg wüstenrose
 

Vessel

Mitglied
Es ist ein interessantes Schauspiel, welches ich durch die Fenster des Zimmers gegenüber beobachten kann. Dort sitzt eine intelligente Glühlampe und liest einem alten Mann Geschichten aus der Zeitung vor. Er war bestimmt ein großer Wissenschaftler, jedenfalls trägt er seine Brille wie ein wichtiger Mann und wenn ich ihn auf der Straße sehe, begrüßt er mich mit unverständlichen Formeln. Einmal hatte ich eine relevante Frage; ich konnte sie ihm nicht stellen, da die Glühlampe konsequent meinen Mund blockierte.
 

Vessel

Mitglied
Das Eheleben eines Wissenschaftlers

Es ist ein interessantes Schauspiel, welches ich durch die Fenster des Zimmers gegenüber beobachten kann. Dort sitzt eine intelligente Glühlampe und liest einem alten Mann Geschichten aus der Zeitung vor. Er war bestimmt ein großer Wissenschaftler, jedenfalls trägt er seine Brille wie ein wichtiger Mann und wenn ich ihn auf der Straße sehe, begrüßt er mich mit unverständlichen Formeln. Einmal hatte ich eine relevante Frage; ich konnte sie ihm nicht stellen, da die Glühlampe konsequent meinen Mund blockierte.


Das winterliche Raubtier

Es begab sich, dass ich neulich ein wunderschönes Mädchen streichelte. Die scheinbare Kälte, die von ihrer Haut ausging, störte mich nicht, und ich musste mich irgendwann in ihren Haaren verfangen haben. Jedenfalls verlor ich mein Ziel aus den Gedanken, so wie ein winterliches Raubtier die Fährte seiner Beute verliert und verhungern muss.


Die bibliothekarische Unternehmung

Es war schon ein imposanter Anblick in der Bibliothek: Auf dem Sitzplatz vor mir hatte sich ein zeltähnlicher Mensch aufgeschlagen, der schnaubend durch die Seiten eines zerbrechlichen Gedankenwerkes polterte. Es musste ihm große Anstrengung bereiten, dennoch bewegte er sich mit der eleganten Vollständigkeit eines akrobatischen Kraftausdruckes.
Da kam mir meine eigene Wichtigkeit in den Sinn und ich erinnerte mich an das hübsche Mädchen, das mich einen Polarbären nannte und mir ein gemeinsames Frühstück in ihrer Mikrowelle vorgeschlagen hatte. Es war schon ein amüsanter Gedanke, ein Zelt hätte niemals durch die bemessene Öffnung ihrer gläsernen Genauigkeit gepasst.


Die Ankedote eines beachtlichen Menschen

Es ist immer eine wunderbare Erfahrung, den Professor vor der Tafel sprechen zu hören. Das dachte ich, als er mit beeindruckender Gestik versuchte, zweiundzwanzig Studenten aus Tübingen den Zusammenhang zwischen Stirnglatze und Heuschnupfen darzulegen. Er ist wirklich ein sehr kluger Mann, und als er einen Purzelbaum schlug, kam mir ein großartiger Gedanke. Da nieste mein Sitznachbar, ich wünschte eine gute Gesundheit. Mein Einfall hatte sich unterdessen im schütteren Haar des Professors verfangen, und ging verloren als dieser sich die hohe Stirn mit einem Taschentuch wischte.


Die unglaubliche Entdeckung

Es war eine plötzliche Eingebung Psychiater zu werden, der ich zu folgen entschied. Erst später, ich war auf einer atemberaubenden Reise in ein Land voller Mädchen, die nur mit Kokosnussschalen bekleidet waren, begann ich das Ausmaß meines Dilemmas zu verstehen: mein Leben hatte bis zu diesem Tag nur im Kopf eines zweiundzwanzigjährigen Studenten aus Tübingen stattgefunden. Ich war sehr froh über diese Erkenntnis, hatte jedoch begründete Zweifel, ob nicht auch mein Erdenker nur eine Figur in der Fantasie eines karibischen Vagabunden ist.


Der koniferische Einkauf

Neulich betrat ich ein modernes Kaufhaus. Es glich einem ökonomischen Schaugarten und ich verlief mich bald zwischen seinen Regalen. Als ich einen hübschen Kiefernzapfen, der ein Mädchen war, nach dem Ausweg fragte, antwortete sie mir, dass die Welt ein quietschender Gummiball sei, der in der Saatschale des großen Wirtschaftswissenschaftlers Joseph Stumpeter einsam Wurzeln schlägt.
 

Vessel

Mitglied
Das Eheleben eines Wissenschaftlers

Es ist ein interessantes Schauspiel, welches ich durch die Fenster des Zimmers gegenüber beobachten kann. Dort sitzt eine intelligente Glühlampe und liest einem alten Mann Geschichten aus der Zeitung vor. Er war bestimmt ein großer Wissenschaftler, jedenfalls trägt er seine Brille wie ein wichtiger Mann und wenn ich ihn auf der Straße sehe, begrüßt er mich mit unverständlichen Formeln. Einmal hatte ich eine relevante Frage; ich konnte sie ihm nicht stellen, da die Glühlampe konsequent meinen Mund blockierte.


Das winterliche Raubtier

Es begab sich, dass ich neulich ein wunderschönes Mädchen streichelte. Die scheinbare Kälte, die von ihrer Haut ausging, störte mich nicht, und ich musste mich irgendwann in ihren Haaren verfangen haben. Jedenfalls verlor ich mein Ziel aus den Gedanken, so wie ein winterliches Raubtier die Fährte seiner Beute verliert und verhungern muss.


Die bibliothekarische Unternehmung

Es war schon ein imposanter Anblick in der Bibliothek: Auf dem Sitzplatz vor mir hatte sich ein zeltähnlicher Mensch aufgeschlagen, der schnaubend durch die Seiten eines zerbrechlichen Gedankenwerkes polterte. Es musste ihm große Anstrengung bereiten, dennoch bewegte er sich mit der eleganten Vollständigkeit eines akrobatischen Kraftausdruckes.
Da kam mir meine eigene Wichtigkeit in den Sinn und ich erinnerte mich an das hübsche Mädchen, das mich einen Polarbären nannte und mir ein gemeinsames Frühstück in ihrer Mikrowelle vorgeschlagen hatte. Es war schon ein amüsanter Gedanke, ein Zelt hätte niemals durch die bemessene Öffnung ihrer gläsernen Genauigkeit gepasst.


Die Ankedote eines beachtlichen Menschen

Es ist immer eine wunderbare Erfahrung, den Professor vor der Tafel sprechen zu hören. Das dachte ich, als er mit beeindruckender Gestik versuchte, zweiundzwanzig Studenten aus Tübingen den Zusammenhang zwischen Stirnglatze und Heuschnupfen darzulegen. Er ist wirklich ein sehr kluger Mann, und als er einen Purzelbaum schlug, kam mir ein großartiger Gedanke. Da nieste mein Sitznachbar, ich wünschte eine gute Gesundheit. Mein Einfall hatte sich unterdessen im schütteren Haar des Professors verfangen, und ging verloren als dieser sich die hohe Stirn mit einem Taschentuch wischte.


Die unglaubliche Entdeckung

Es war eine plötzliche Eingebung Psychiater zu werden, der ich zu folgen entschied. Erst später, ich war auf einer atemberaubenden Reise in ein Land voller Mädchen, die nur mit Kokosnussschalen bekleidet waren, begann ich das Ausmaß meines Dilemmas zu verstehen: mein Leben hatte bis zu diesem Tag nur im Kopf eines zweiundzwanzigjährigen Studenten aus Tübingen stattgefunden. Ich war sehr froh über diese Erkenntnis, hatte jedoch begründete Zweifel, ob nicht auch mein Erdenker nur eine Figur in der Fantasie eines karibischen Vagabunden ist.


Der koniferische Einkauf

Neulich betrat ich ein modernes Kaufhaus. Es glich einem ökonomischen Schaugarten und ich verlief mich bald zwischen seinen Regalen. Als ich einen hübschen Kiefernzapfen, der ein Mädchen war, nach dem Ausweg fragte, antwortete sie mir, dass die Welt ein quietschender Gummiball sei, der in der Saatschale des großen Wirtschaftswissenschaftlers Joseph Stumpeter einsam Wurzeln schlägt.
 

Vessel

Mitglied
hallo wüstenrose,

wie schade, ich habe es nun etwas erweitert, in der hoffnung meine intentionen deutlicher hervor treten zu lassen. das generelle unverständnis ist dabei vielleicht nicht ganz umgänglich, aber das ist gut, denke ich.

viele grüße!
 
A

aligaga

Gast
ALs ich gestern den Strom einschaltete, kamen Gartenrotschwänze zur Feuerung. Sie trugen Papierhüte, aber als ich sie fragte, blieben sie stumm. Nur einer bat um eine Pizza, aber ich hatte keine, nur Rasierseife.

Wie ich Stunden später damit zurückkam, war's schon wieder dunkel.

Mattscheibe!

aligaga

p. s.: Dauer der künstlerischen Bemühungen: handgestoppte 45 Sekunden. Guinness-Rekord oder Schnapsidee?
 

Vessel

Mitglied
Hallo aligaga,

45 Sekunden ist schon recht schnell. Ob es sich in seiner ausschließlichen Absurdität erschöpfen muss, kann ich nicht sagen. Vielleicht schon, dann ist es halt so.

Grüße!
 
S

steky

Gast
Versuch doch nicht die intellektuelle Gitarre zu spielen, wenn Du es nicht drauf hast, @Vessel - sonst reißt Dir am Ende noch ne Seite!

Das ist ein gutgemeinter Tipp, den ich Dir hiermit gebe in der Hoffnung, dass Du mir meinen bissigen Kommentar nicht allzu übel nimmst!

Es ist nur so: Fehlende Authentizität verzeiht Dir der Leser nicht!


LG

Jonny Hattrick
 
S

steky

Gast
Nochwas:

Ich finde, dass Du generell sehr gut schreiben kannst - was sich daran zeigt, dass Du die Sätze geschmeidig aneinanderfügst. Das gefällt mir.

Meine Kritik bezog bzw. bezieht sich nur auf den Inhalt.

Auch das Gute soll erwähnt werden!


LG
Steky
 

Vessel

Mitglied
hallo steky,

die fehlende authenzität ist ja eine spannende festellung, worin genau äußert sich das für dich? eben da diese sitationen schwerlich authentisch sein können im wortsinne.

und: schade, dass dir der inhalt nicht zusagt, aber es freut mich, dass du immerhin dem sprachstil etwas abgewinnen kannst.
 
A

aligaga

Gast
Als @ali neulich aufstand, dämmerte es noch in den Glasvitrinen. Der Lärm der letzten Zugvögel wälzte sich draußen über den Asphalt, während drinnen ein Stadt-Rad bemüht war, die goldnen Stolpersteine von einem Rost zu befreien, der aussah wie Blut.

Vergeblich. Die Extrablattschreier brachten sofort frisch tröpfelndes. @Dominick musste wie so oft ins Pupanum kotzen, aber völlig geräuschlos. Auch wie immer.

"Manche halten jede ihrer Regungen für Kunst. Dabei ist die Art, wie eine vom Frühstückstisch phallende Teetasse am Boden zerspringt, doch nur Zu-phall", meinte das Gartenrothschwänztchen, aber was es auch anstellte, es wurde seinen Papierhut nicht los. "Scheiße", piepste es. Es hoffte, dass endlich die Katze käme.

Aber auf die ist längst kein Verlass mehr, meint

aligaga

Handgestoppt 59 Sekunden und hundertprotzentig kunstfrei
 
S

steky

Gast
@Vessel

Dein Text transportiert eine Pseudo-Tiefe, die dem Leser vorgaukeln soll, er verstehe den Inhalt nicht, obwohl dieser gar nicht vorhanden ist. Insofern zielt er auf das Unverständnis des Lesers ab, auf die Überlegenheit des Autors. Der genaue Leser durchschaut dieses Spiel jedoch sofort.

So denke ich darüber.


LG
Steky
 

Vessel

Mitglied
Hallo Steky,

herzlichen Dank, dein Kommentar hat mich nachdenklich gemacht.
Die Inhaltsleere hinter schönen Worten, genau das ist aber doch das Ziel dieser Texte. Sie zu verpacken, wie man auch ein Geschenk verpackt, dabei also eben ganz ohne die selbsterhöhende Absicht, die du empfunden hast.
Danke, dass du an deinen Gedanken teihaben lässt, ich kann deinen ersten (wie du schon sagst etwas ruppigen) Kommentar damit, glaube ich, nachvollziehen.

Grüße!
 
S

steky

Gast
Dafür entschuldige ich mich. Das war nicht in Ordnung.

Ich sehe es genau anders: Ziel ist es, einen Text so zu verpacken, dass er glanzlos scheint, während ein Blick unter das Papier etwas Spannendes erwarten lässt.

Aber jeder hat seine Ansichten.


LG
Steky
 

Vessel

Mitglied
alles gut.

ich teile deine ansicht. das ist für mich aber nicht absolut.

ohne werbung machen zu wollen, schau dir vielleicht kurz was von was anderem an, dass ich hier hochgeladen habe. ich kann mir vorstellen, dass das eher deinem ideal entsprechen könnte. ob es dir deswegen gefällt? keine ahnung, vielleicht nicht. ich würde mich aber freuen, deine klugen kommentare dazu zu lesen!

viele grüße
vessel
 



 
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