Das Gedankenlos

4,00 Stern(e) 1 Stimme
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Ralf,
das Los der Gedanken ist unbestimmt, wenn wir sie denn einmal los sind: Gedanken.Los.
Zu deinem Gedicht, von dem ich vermute, dass es noch frisch ist, habe ich zwei Anmerkungen:
Das Gedankenlos

Lass mich ziehen,
jetzt, da ich Wort geworden,
soll dir die Stimme nicht versagen.
Gib mir diesen Atemzug
dich zu verlassen.
Zu lange war ich schon
unfassbar,
lag unsäglich
zwischen deinen Ohren, (Hier würde ich "Schläfen" wählen)
doch mit der Luft
befrei ich mich vom Fleisch
und werde - ausgesprochen -

was ich bin.
Hier könntest du m. E. nach schließen.

Falls du das Ende halten möchtest, vielleicht statt des "Horch" ein "Hör zu"? oder auch "Sieh". - Bei "Horch" denkt der halbgebildete Mitteleuropäer sofort: "Horch, was kommt von draußen rein?" - Bei mir war es jedenfalls so ... :D;)
Hör zu:
Du kannst das Wort nicht halten,
entmündigt bin ich
frei.
Dir einen kreativen Tag
Heidrun
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo heidrun,
hervorragenden dank für die schläfen, die mir als
ort des noch nicht gesprochenen, aber gedachten
viel mehr gefallen.

du hast recht mit dem vorschlag für ein früheres ende.
allerdings gefällt mir
das "entmündigt" doch sehr.

ich hab die zeile ein wenig geändert.

kurze anmerkung:
ich schleiche schon etwas länger um
" die Gedankenfreiheit"
ein von mir lieb gehabter, aber verworfener teil
endete:

sprich nun:
Geh, danke du bist frei

vielen dank
ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
Das Gedankenlos

Lass mich ziehen,
jetzt, da ich Wort geworden,
soll dir die Stimme nicht versagen.
Gib mir diesen Atemzug
dich zu verlassen.
Zu lange war ich schon
unfassbar,
lag unsäglich
zwischen deinen Schläfen,
doch mit der Luft
befrei ich mich vom Fleisch
und werde - ausgesprochen -
was ich bin.

Hörst du,
du kannst das Wort nicht halten,
denn entmündigt bin ich
frei.
 
H

Heidrun D.

Gast
Ja, so isses schön.
Hör Zu meint schließlich auch eine Fernsehzeitung, wie der Name schon sagt. :D.
Grüßle
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Ralf,

ich verstehe schon, was Du mit dem "entmündigt" sagen möchtest, allerdings liegt die eigentlichlich Bedeutung, nämlich gerade die Unfreiheit, weil man einen Vormund hat, zu nahe, als dass man, aus meiner Sicht, das Wort gegenteilig als Freiwerden benutzen könnte.

Herberts Vorschlag gefällt mir. Vielleicht findest Du aber auch noch etwas Anderes für diesen überzeugenden Text.

Wie lange müssen wir daran arbeiten, bis wir ahnungsweise das "Erkenne Dich selbst" für uns erfüllen können! Von da an sind wir allerdings frei und niemand kann uns mehr seine Wünsche für unser Anderssein überstülpen.

Liebe Grüße
Vera-lena
 



 
Oben Unten