Das Genie

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K

Klopfstock

Gast
gut....

Hallo, Intonia,
hier kann ich mich Lisa1 nur voll anschließen -
gut gemacht, aber die Neugier brennt;)

Liebe Grüße:)
 

aboreas

Mitglied
Super!

Fürwahr, das zu lesen ist wirklich ein Vergnügen.

Ganz viel Lebenswirklichkeit, auch über den Tellerrand der Leselupe hinaus.
 

Intonia

Mitglied
nicht nur Lesegenuss, sondern ernstes Problem

Hallo Lisa1, Klopfstock und aboreas!

Ob ich mein Gedicht konkret jemand gewidmet habe und wenn ja, wem, das verrate ich natürlich nicht. Aber ganz bestimmt ist es aus gegebenem Anlass entstanden.

Sein primärer Zweck ist, zur Selbstkritik anzuregen, bevor man ein Werk der Öffentlichkeit vorstellt. Es ist ja nicht so, dass die Welt nur darauf gewartet hat, die Ergüsse jedes x-beliebigen Möchtegerndichters zu genießen.

Gemeint sind solche, die aus schlechten Kritiken und Bewertungen keine Lehren ziehen und uns weiter mit Banalitäten, Obzönitäten, faschistoidem oder gewaltverherrlichendem Gedankengut oder anderen unausgegorenen Geistesblitzen erfreuen möchten. Ein Ausrutscher kann schon mal passieren, und da schließe ich mich nicht aus, aber als Massenproduktion ist es verwerflich.

Die neue Regelung, pro user nur 15 Werke in 30 Tagen zu veröffentlichen, ist begrüßenswert, aber meiner Meinung nach unzureichend. Selbst Profi-Dichter hätten es schwer, 15 gute Werke im Monat zu schreiben. Deshalb sollte man weiter nach anderen Lösungen suchen.

Ein Vorschlag wäre, solche Werke, die keine positive Resonanz erzielen, automatisch in die Schreibwerkstatt zu verschieben oder zu annullieren. Wer mehrere solcher Maßnahmen auf sich zieht, sollte mit einem zeitlich begrenzten Veröffentlichkeitsverbot belegt werden. Das würde die Qualität bestimmt anheben.

Ich weiß z.B. dass gute Dichter der Leselupe den Rücken gekehrt haben, weil sie in der Masse untergehen.

Ich hoffe, sowohl mit meinem Gedicht als auch mit diesen Ausführungen, etwas zur Qualitätssteigerung der Leselupe beizutragen. Weitere Meinungen sind willkommen.

Liebe Grüße
Intonia
 
B

Bruno Bansen

Gast
Toll!

... Du triffst den Nagel auf den Kopf!

Moin, lieber Intonia,

grade wieder zurück von diversen LL-Freunden in Dormagen, Köln und Gütersloh finde ich einiges bedenkenswerte in der Mailbox vor und unterschreibe hundertpro, was Du ausgeführt hast und bin darüber hinaus natürlich sehr erfreut über Dein Gedicht - höchstklassig wie immer.

Viele Grüße!

von Bruno
 
K

Klopfstock

Gast
Lieber Intonia,
im Prinzip stimme ich Dir voll zu, 15 Werke pro Monat sind noch viel zu viel, meiner Meinung nach, jedenfalls für den, der auf Qualität Wert legt. Man könnte die Anzahl durchaus noch beschränken. Nur was die Qualität angeht,
da bin ich mir nicht so sicher. Ich denke, der Leser möchte nicht "nur" qualitative Bestwerke lesen, sondern er mag es durchaus gemischt und der Leser mag es, wie ich beobachten konnte, wenn irgendwo was los ist, da brauchen wir uns keinen Illusionen hinzugeben. Man merkt, daß immer dort zuerst angeklickt wird, wo viele Zuschriften sind.
Man sollte den Wert dieser Zuschriften nicht unterschätzen.
Wer liest, will oft auch unterhalten werden und ich sehe nichts Verwerfliches darin, so lange es gute Unterhaltung ist. Ich denke, daß immer nur Fachsimpelei, den Leser auch langweilen könnte, nicht unbedingt jeden, aber doch einige.
Stundenlanges diskutieren übers Metrum, Reime und diese ganze Fachidiotie kann ganz schön schulmäßig nerven.
Deswegen wäre ich persönlich für eine gut gemischte Kost:
Hoher Geist, Mittelmäßigkeit und auch ab und an Banalität.
Zu Schlechtes oder Beleidigendes oder Gewaltverherrlichendes könnte aussortiert werden - dafür hat man ja Moderatoren. Sie werfen ja schließlich auch ein Auge auf die Sachen. So hätte man für jeden Geschmack der Lesenden etwas, ohne total "abzuheben" und nur noch trockene Fachdiskussionen zu führen, über den oder jenen
"geistigen Pubs" - dieses könnte auf Dauer nämlich auch total trocken und "gähnend-interressant" sein.
Aber im Prinzip hast Du schon recht. Nicht alles und jedes muß gleich unters Publikum gebracht werden.

Wünsche Dir was Gutes
und sende liebe Grüße:)
 
B

Bruno Bansen

Gast
Literatur

Hi alle,

Vorschlag an die Leselupe: Wer ambitioniert schreibt, was zu sagen hat, dies auch tut, unter der selbstgewählten Überschrift "Literatur", welche Selbst- und Fremdkritik beinhaltet, veröffentlicht hier. Für die "Unterhalter" gibt es ja die Plauderecke, in die ja auch die meisten "Kritiken" gehören, die hier veröffentlicht werden.

So würde jedem die Möglichkeit gegeben, ernsthaft zu arbeiten und zur Diskussion zu stellen oder ein Unterhaltungsforum zu bedienen.

Ich bin ja nun schon einige Tage dabei und weiß, dass das, was Klopfstock schreibt, nämlich, dass Kommentare Anreiz zum Kommentieren sind, stimmt. nur die Zahl der Kommentare wird ja in der Regel künstlich in die Höhe getrieben durch unverbindliche Danksagungen, die keinerlei Kritik enthalten aber wiederum neue, meist belanglose Kommentare initiieren...

So jedenfalls, wie bisher, muss man sich erst durch viele, viele Texte hindurch arbeiten, um zu dem einen oder anderen guten Text zu kommen. (Positiv-Beispiel: http://www.Lesebuch.net.) Im Sport gibt es ja auch die verschiedenen Ligen mit unterschiedlichen Leistungsklassen, ohne dass sich jemand beschweren würde - das gibt's nur hier.

Gruß

Bruno
 
K

Klopfstock

Gast
Lieber Bruno,
ich weiß nicht, was Du gegen so genannte "Danksagungen"
hast - wenn mir jemand schreibt, daß ihm mein Gedicht gefällt, gehört es sich meiner Meinung nach, dafür auch ein
Dankeschön zu sagen. Ich mag keine Ignoranten und möchte selber keiner sein. Das verbieten mir schon die Umgangsregeln, so viel Höflichkeit muß sein.
Übrigens arbeite ich, für meine Personen gesehen, an meinen Texten enorm lange und zu Hause, und liefere, meiner Meinung nach, nur gut überarbeitete Texte, so muß ich nicht noch hier, zusätzlich, große Fachdiskussionen führen. Manchmal soll es ja auch Texte geben, die nicht mehr überarbeitet werden müssen und anderen so gefallen wie sie sind. Soll man deswege schweigen und keine Kommentare bekommen, nur weil es nichts zu kritisieren gibt, vielleicht?
Mir gefallen viele Texte auch so wie sie sind - soll es ich deswegen nicht äußern? Soll ich nicht einfach sagen dürfen, daß mir etwas gefällt. Muß ich immer oberlehrerhaft
alles tief begründen. Ich meine, daß sollte jeder so machen wie es ihm persönlich liegt. Der eine sagt etwas kurz, für ander vielleicht belanglos, der ander schreibt Ellenlanges dazu, weil er sich oft auch gerne selber reden hört. Also, ich möchte es noch einmal betonen: Wenn mir jemand etwas positives zu meinem Text schreibt, und sei es nur zweil Zeilen, werde ich mich immer dafür bedanken, das lasse ich mir nicht nehmen, den soviel ist mir dieser Mensch mindestens wert, wert für seine Mühe mich zu lesen und für seine Mühe, es mir auch mitzuteilen.

Liebe Grüße
 
B

Bruno Bansen

Gast
Diskussion

Hi Klopfstock,

Es geht nicht um dich, nicht um Etikette oder so, es geht darum, dass ich ein Forum anklicken möchte und in diesem finde was ich suche: Literatur. Also Deine Texte, Aborea's, die vonn Lutz, B.Wahr, Intonia und vielen andren aber einige nicht, weil die niemals unter "Literatur" gehören! So viele sehr gute Schreiber sind schon verschwunden, genau aus diesem Grund und ich weiß definitiv, dass in Lektorenkreisen die LL kaum mehr Beachtung findet, genau aus diesem Grunde. Ich möchte Kritik, statt Smalltalk, ich möchte von den andern noch lernen - z.B. von dir oder den andern, was ich nicht will ist, dass dieses Monstrumm "Bewertungsmaschine" Werkzeug ist, wie grade demonstriert, nicht Qualität bewertet sondern benutzt wird, jemand persönlich zu treffen. Mir ist es doch egal, ob der, der was ganz tolles geschriebenn hat, mir nun sympathisch ist oder nicht - was der schreibt, das isses!

Auf jeden Fall ist mir am vergangenen Wochenende bei unserem Alt-Lupianer-Treffen wieder mal klar geworden,, welch meisterhafte Autoren der LL bereits verlustig gegengen sind - genau aus diesem Grunde. Zählt das nicht? Und rechtfertigen will ich mich nicht dauernd müssen, Kritik wird keiner mehr von mir hören - das werde ich mir mit Sicherheiit nicht mehr antun. Wenn die Höflichkeit gefordert ist, werde ich bei den Kommentaren im Vorwege einen Dank schreiben, sodaß echte Zahlen zustande kommen.

Ist das alles so utopisch oder gar verwerflich???

So, und jetzt konzentrier ichmich wieder auf's Schreiben - aber sicherlich keiner Kommentare oder Kritiken.

Gruß
Bruno
 

LuMen

Mitglied
Genie mit Mengenrabatt?

Hallo Intonia,

ich finde Deinen Beitrag in jeder Beziehung - sowohl inhaltlich als auch formal - sehr gelungen! Du hast, wie man an der Reaktion sieht, ein heißes Eisen angepackt. Da ich noch kein so alter "Lupianer" bin, kann ich zur Diskussion nicht so viel an Erfahrungswissen beitragen wie Klopfstock und Bruno Bansen. Ich meine aber auch, daß ganz allgemein in der LL zuviel Mittelmäßiges oder gar Schlechtes zu wohlwollend beurteilt wird, während manches Gute oder zumindest Diskussionswürdige schlecht oder bestenfalls gar nicht bewertet wird. Ob es überhaupt ein neutrales Bewertungssystem gibt, möchte ich dahingestellt sein lassen, das der LL scheint es mir jedenfalls nicht zu sein. Ich meine auch, daß dem "Formalen" - ich hoffe, Klopfstock schenkt mit jetzt ein Lächeln - zu wenig Bedeutung beigemessen wird. Eine gewisse Form sollte man bei Versmaß und Rhythmus, auch bei ungereimten Gedichten, schon einhalten, anderenfalls könnte man von vornherein gleich in der "Prosa-Ecke" veröffentlichen. Wo aber will man sonst darüber diskutieren, wenn nicht hier? Es hat auch nicht jeder so das "Gefühl" dafür (wie etwa Klopfstock, das ist als Kompliment gemeint)und merkt es oft gar nicht; es ist aber nach meiner Ansicht durchaus erlernbar.

Ein schönes und produktives Wochenende wünscht
LuMen
 

Nachtigall

Mitglied
Hallo Intonia,

ein Gedicht, das sich flüssig ließt. Es ist gut geschrieben.
Mit dem Inhalt kann ich mich allerdings nur auf der satirischen Ebene identifizieren (da ist es ja auch gepostet). Ein guter Autor geht in der Masse nicht unter und es gibt etliche hier.
Für mich wäre eine Auswahl auch immer mit Willkür verbunden und reduziert den künsterlichen Freiraum und Reichtum auf den Geschmack des Auswählers. Ist das ein Maßstab?

Viele Gedichte sehe ich hier auch abgewertet. Da spielen wohl andere Gründe als der Sachverstand eine Rolle.

Götter über Schubladen?
Eine gar zu "trockene" Vorgehensweise (wie in Kommentaren vorgeschlagen) macht wenig Freude und gerade die Kunst verdrängt das Triste des Alltages. Sie soll leben (daß sie dabei auch ein bißchen wuchert, was solls). Vielleicht gehört sie zu den "menschlichen Äußerungen" die dem Menschen auch Toleranz lehrt.
Eine Reduzierung der Anzahl verstehe ich allerdings sehr wohl. Die Flut muß auch bewältigt werden. So ergreift der Betreiber halt seine Maßnahmen. Das ist korrekt.

Liebe Grüße
Alma Marie
 



 
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