Das Gesicht

Mich wundert oft ein Wohlbekanntes:
dein Wahrhaftes, ins Weltliche Verbanntes
des Gesichts.

Es ist ein häutlich Überspanntes,
mir bisweilen Zugewandtes,
aber sonderbar beseeltes Nichts.

Hallo Fabien,

>aber sonderbar beseeltes Nichts.

das "sonderbar" kommt bei mir 'aussagelos' an. Ich persönlich hätte mir statt dessen einen ganz deutlichen Akzent gewünscht.

Ist aber nur meine Meinung, Zeder

Hallo

Ich mag Substantivierungen nicht. Hier sind sie allerdings sehr geschickt und sinnvoll eingesetzt und das Gedicht gefiele mir sogar gut, wenn es nicht in der zweiten Zeile so arg aus dem Takt geriete und ausgerechnet auch dort eine Substantivierung zu viel enthielte.

Gruss

Jürgen

@ Zeder

Findest du wirklich? Hmm...
Leider ist dieser Begriff genau der, der meiner Empfindung entspricht. Aber man könnte vielleicht auch "wundersam" sagen.

@ Jote S

Als bekennender Rilke-Fan komme ich um Substantivierungen oft einfach nicht herum! Ich finde, sie verleihen Charakter.

Hallo Fabien,

diesen Text halte ich für gelungen, ist er doch klar in seiner Aussage. Ich denke Du drehst einfach um, was man so landläufig zu diesem Thema liest, nämlich dass die Seele durch das Antlitz hindurchschimmert. Du gehst von der entgegengesetzen Seite an das Thema. Da ist das Gesicht, das der Welt gänzlich zugewandt ist. Nur wenn dieses Gesicht sich mit der Person des Lyri befasst, tritt plötzlich etwas Beseeltes zutage, dass dem Lyri nicht greifbar wird.

Auch ich finde "sonderbar" hier zu oberflächlich. Ich schlage Dir "unbegreiflich" vor.

Liebe Grüße von Vera-Lena

Doch durchaus eine treffende Analyse, dass muss ich sagen!
Wie schön, dass du dich darauf einlässt.

Liebe Grüße,
Fabien

An und für sich okay, aber hier

dein Wahrhaftes, ins Weltliche Verbanntes
des Gesichts.

Zum Vergrößern anklicken....

hinkt die Grammatik.
Falls es beabsichtigt sein sollte verstehe ich den Zweck nicht.

Hallo dissidentin,

über neue Mitteilungen unter einem Text wird ja jeder vorangegangene Diskussionsteilnehmer auch unterrichtet.

Und so möchte ich zu Deiner Äußerung Stellung nehmen:
Ich sehe hier keine grammatikalische Unstimmigkeit.
Das Ganze klingt ungewohnt, aber grammatikalisch ist es richtig, würde ich sagen.

Liebe Grüße von Vera-Lena

Wenn der Doppelpunkt nicht wäre, ja...
So bezieht man "des" aber auf das "Du" statt auf das "ein"

Falls es genauso gewollt ist, verstehe ich den Sinn, auch nach dem Kommentar, noch nicht...