Das Grab

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Uve Eichler

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Das Grab

Damals hielt ich dir auch die andere Wange hin,
auch dort verspürte ich den Schmerz
deiner schlagenden Hand.
Später erkannte ich dann die Wichtigkeit dieser Tat.
Als du den letzten Stein auf mein Grab legtest,
gabst du der blühenden Rose einen Kuss und deponiertest
sie behutsam neben den kleinen Steinhaufen.
Du warst eine wichtige Lebenserfahrung für mich.
Nun kann ich wieder leben.
 

george

Mitglied
Hallo Uve,

dein Text "hat wirklich etwas". Deswegen habe ich 6 Punkte vergeben. Aus den Bildern und Metaphern in deinem Text lässt sich etwas machen. Mir fehlt die Verkürzung. So, wie der Text da steht, ist er reine Prosa. Durch die vollständigen Sätze wirkt er nicht lyrisch.

Um zu zeigen, was ich meine, spiele ich mit mit deinen Worten und gebe dem Text eine ganz anderen Titel ...

Auferstanden

Der Schmerz des Schlages damals
noch an meiner Wange,
die andere noch angeboten
dir.

Der letzte Stein von dir
auf meinem Grabe damals
und dein Kuss
an meinen Rosen.

Vorbei,
doch nicht vergessen,
vernarbt,
doch ohne Schmerzen.


Zugegeben, ich habe möglicherweise etwas ganz anders ausgedrückt als du wolltest. Der Text lebt von der Verkürzung, vom "damals", von der ähnlichen Struktur der "Strophen" eins und zwei und vom Stabreim (die Wiederholung der "v" in Strophe drei).

Grüße
Jürgen
 



 
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