Das Handy

2,00 Stern(e) 2 Bewertungen
L

Lutz Menard

Gast
Das Handy (1996)

Daß ich noch nicht ein Handy hab´,
erscheint mir nicht als Handycap.
Versteht es auch mein Nachbar nicht,
hier übe ich Konsumverzicht.

Man preist es an für wenig Geld,
verschweigt jedoch, was es nicht hält.
Gebühren türmen sich zu Berg!
Zum Riesen wird der Handyzwerg,

greift er uns laufend in die Tasche
nach altbewährter Zockermasche.
Auch langt mir in der Medienwelt
der Krach, der vielen so gefällt.

Es plärrt doch schon aus allen Winkeln!
Man kann nicht mal in Ruhe pinkeln,
piept es nun noch aus Jack´ und Hose,
und selbst in der intimsten Pose!

So überlaß´ ich gern das Handy
zum Beispiel Fußballkicker Andy.
Pro Tor, per Funk und Vorauskasse
verkauft er hautnah seine Klasse!
 
W

willow

Gast
Hallo Lutz,

also ich kann mich der Bewertung (überarbeitungsbedürftig) gar nicht anschließen. Ich finde dein Gedicht lustig und amüsant, doch irgendwie nicht mehr ganz zeitgemäß. Mittlerweile sind ja schon die stärksten Handygegner von damals im Besitz eines solchen, dann mit einem bedauernden Achselzucken und den Worten: "Ich hasse das Teil, aber was soll ich machen, ich brauche es eben!"

Einen lieben Gruß,

willow
 

GabiSils

Mitglied
Schon, aber der Widerwille setzt sich durch ... ich hab zwar eins, aber habe es entweder nicht dabei oder es ist gerade nicht aufgeladen <g>

Gruß,
Gabi
 
L

Lutz Menard

Gast
Hallo willow, hallo Gabi,

ich freue mich über Eure freundlichen Zuschriften! Natürlich sind die Verse vielleicht nicht mehr ganz so aktuell wie 1996 (dies Datum habe ich auch angegeben). Ich muß zugeben, daß ich unterdessen selbst ein Handy - ein abgelegtes von meinem Sohn - habe. Ich gebrauche es aber selten und habe immer noch wie Gabi einen gewissen Widerwillen dagegen. Vielleicht hat der anonyme Bewerter, von dem ich natürlich gern gewußt hätte, wo ich nachbessern sollte, Anstoß daran genommen, daß auch "Andy" (trotz seiner manchmal noch recht guten Leistungen bei Schalke)unterdessen etwas außer Mode gekommen ist.

Beste Grüße
LuMen
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, LuMen,

an diesem Gedicht gibt es nichts nachzubessern,
weil es sehr gut gemacht ist.
Ich habe nur das Gefühl, daß manche Leute -
wenn sie jemanden nicht leiden können, oder
einfach nur neidisch sind, daß jemand ein gutes
Gedicht abgeliefert hat - einfach schlecht
bewerten. So unter dem Moto "jetzt hau ich dem
eine rein". Sehr oft habe ich manche hervorragenden
Gedichte mit einer Höchstnote bewertet und in Null-
Komma-Nichts wurden sie heruntergedrückt.
Bein anonymen Bewertungen kann man eben seinen Frust,
Neid oder Wut auf jemanden abreagieren.
Damit werden wir wohl leben müssen.
Übrigens, auch wenn wir alle ein Handy haben,
kann dieses zuweilen doch nerven, oder auch manchmal
Widerwillen erzeugen. Insofern ist dieses Gedicht
doch aktuell.

Sende Dir liebe Grüße
und wünsche einen schönen Sonntag
 

bosbach46

Mitglied
Lebensnah

hallo Lutz,
das Handy als brauchbares Hilfsmittel würde ich nicht verteufeln, wohl aber den unreflektierten Gebrauch. Manchmal wünsche ich, dass so ein Handy in der Hand des Nutzers zum stinkenden Kackhaufen wird, den er angewidert weg wirft. Zum Beispiel während eines Vortrages. Folgende Situation:
Vortrag über Kästner: Ein Teilnehmer nimmt sein Handy, welches störend "klingelt":
Hallo Susi,....ja ich sitze hier... ja der Kästner-Vortrag ist interessant....irgendwie guckt mich der Vortragende die ganze Zeit mürrisch an....wo bist Du nachher?.....ich rufe später wieder an, der Vortrag ist wirklich spannend... der Typ redet nicht mehr....usw.
Gruß J.B.
 
L

Lutz Menard

Gast
Hallo Klopstock und J.B.,

ich danke für Eure Kommentare, aus denen ich ersehe, daß mein Gedicht doch noch etwas an Aktualität bewahrt hat.

Herzliche Grüße
LuMen
 



 
Oben Unten