Das Kind im Brunnen

helmut ganze

Mitglied
Das Kind im Brunnen

Erschrecken geht um, laute Rufe erschallen,
das Kind, es ist jetzt in den Brunnen gefallen,
nicht abgedeckt war er, es wird gleich ertrinken
das Kind und in grausame Tiefe versinken.

Da nähern sich mutige Männer in Not
und retten das Kind vor dem sicheren Tod
in letzter Minute und ganz unbenommen
von dem, der den Deckel vom Brunnen genommen.

Doch andere sagen, das darf nicht passieren,
wir müssen erst prüfen und gut recherchieren,
den Schuldigen finden, dass nie mehr geschieht,
dass einer den Deckel vom Brunnen auch zieht.

Inzwischen versinkt unser Kind in den Fluten,
das macht uns nichts aus, denn wir sind doch die Guten,
man solle uns endlich Vertrauen doch schenken.
Warum muss ich hier nur an Libyen denken?

Heidenau, den 25. 03. 2011
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Helmut,

dir ist es gut gelungen, den Ernst der derzeitigen Lage sarkastisch-witzig auf den Punkt zu bringen. Ein paar Winz-Änderungen kann ich mir gut vorstellen:

Das Kind im Brunnen

Erschrecken geht um, harsche Rufe erschallen,
das Kind ist uns nun in den Brunnen gefallen!
Nicht abgedeckt war der; es wird gleich ertrinken,
dies Kind, und in grausamer Tiefe versinken.

Da nähern sich mutige Männer in Not
und retten das Kind vor dem sicheren Tod,
in letzter Minute und ganz unbenommen
[blue]vor[/blue] dem, der den Deckel vom Brunnen genommen.

[blue]Die[/blue] anderen sagen, das darf nicht passieren,
wir müssen erst prüfen und gut recherchieren,
den Schuldigen finden, dass nie mehr geschieht,
dass einer den Deckel vom Brunnen uns zieht.

Inzwischen versinkt jenes Kind in den Fluten
(das macht uns nichts aus, denn wir sind ja die Guten!),
man solle jetzt endlich Vertrauen uns schenken ...
warum muss ich dauernd an Libyen nur denken?
Vielleicht kannst du was brauchen,
Heidrun
 

helmut ganze

Mitglied
Das Kind im Brunnen

Erschrecken geht um, barsche Rufe erschallen,
das Kind ist uns nun in den Brunnen gefallen,
nicht abgedeckt war er, es wird gleich ertrinken
das Kind und in grausamer Tiefe versinken.

Da nähern sich mutige Männer in Not
und retten das Kind vor dem sicheren Tod
in letzter Minute und ganz unbenommen
von dem, der den Deckel vom Brunnen genommen.

Doch andere sagen, das darf nicht passieren,
wir müssen erst prüfen und gut recherchieren,
den Schuldigen finden, dass nie mehr geschieht,
dass einer den Deckel vom Brunnen auch zieht.

Inzwischen versinkt jenes Kind in den Fluten,
(das macht uns nichts aus, denn wir sind ja die Guten!)
man solle uns endlich Vertrauen doch schenken,
warum muss dauernd an Libyen nur denken?

Heidenau, den 27. 03. 2011
 

helmut ganze

Mitglied
Liebe Heidrun,

vielen Dank für deine benannten Verbesserungen meines Textes.
Ich habe diese gern eingearbeitet.
Ich freue mich auch über deine Zustimmung zum Thema.

Ganz liebe Grüße

Helmut
 



 
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