Das Leben

Eine Fantasiegeschichte

Jeden Morgen brachte mich mein Bruder Rudolf zu einem großen Sandkasten.
Dort sollte ich mit immer den gleichen Kindern spielen und das vier Stunden lang.
Oh….. waren das komische Kinder, der eine ging ja noch gerade mal soeben.
Manni, hieß er. Er hatte kein Interesse mehr am Kuchen backen und Burgen bauen.
Er spielte gerne mit seinem silbernen, ferngesteuerten Auto und mit kleinen Mädchen, so wie mit mir.
Ich war begeistert. Warum konnte mir meine Mama nicht auch endlich einmal ein grünes ferngesteuertes Auto schenken, oder wenigstens Legosteine.
Dann hätte ich mir selbst mal eins bauen können.
Aber ich war ja nur ein Mädchen und bekam von allen immer nur Kleider. Noch dazu…….. was für ein albernes Zeug, damit musste man sich ja schämen, wenn man auf die Straße ging.
Wir hatten eben kein Geld für den ganzen Pomp. Aber es war gut so.
Oder aber Puppen, die ich umhegte und umpflegte, wie Mama und meine große Schwester das auch ganz gerne hatten. So eine Cinderella im Haus ist doch nicht verkehrt….oder?
Aber ein süßer Fratz war ich mit meinen hellblonden Locken und meinen himmelblauen Augen.
Manni hatte mein technisches Verständnis sofort erkannt und führte mir sein neues Auto täglich vor.
Bis ich keine Lust mehr auf Manni und sein Auto hatte.

Nun setzte ich mich am Rand des Sandkastens nieder und beäugte all die anderen Kinder.
Da saß Moni, so ein fett gefressenes verwöhntes Pans. Sie schrie dauernd in der Gegend herum und kommandierte die anderen Kinder. Nur ich schaltete meine Ohren auf Durchzug
Und stellte mich total doof. Mit dieser dicken Kuh wollte ich einfach nichts zu tun haben.
Manni genoss es, wenn die blöde Moni ihm die Arbeit abnahm und alles zu ihm hintrug.
Er spielte meistens von hinten, wie ein falscher fünfziger. Aber ich spielte frontal, was mir nicht immer gut bekam. Kalle so ein Junge aus der Provinz stand mir doch ständig in der Quere. Er war mit Moni befreundet und hielt zu ihr wie Pech und Schwefel.
Die einzige, die mir gefiel war Doris, sie war so aufgeschlossen, hilfsbereit und natürlich, solsche Kinder mochte ich gerne.
Und dann gab es noch Christiana, die mich zwar nicht gerne mochte, aber tolerierte.
Schließlich war ich keine Konkurrenz für sie, weil sie mich manchmal für klein und dumm hielt. Aber sie war stets ehrlich zu mir und verhielt sich meistens kollegial.
Das schlimmste Ungeheuer war Dorothea, so ein falsches Kind konnte man doch wohl trocken in der Pfeife rauchen. Sie war gestraft für ihr Leben mit ihrem falschen Charakter.

Ich hockte da und backte einen Kuchen nach dem anderen, natürlich mussten die Formen perfekt aussehen und ich hatte mir mein Gießkännchen mit Wasser mitgebracht.
Dann schaute ich in den Himmel, da wohnte einer der mich gerne hatte.
Ich breitete, im Geiste, meine Flügel aus und schwebte davon.
 



 
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