Das Leben als solches (gelöscht)

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aligaga

Gast
Was soll man anderes dazu sagen, o @annagrata, als sich zu wiederholen?

Geschichten ohne Geschichte sind keine. Hier wird nichts erzählt, sondern umständlich beschrieben, wie langweilig es scheinbar ist, Rentner zu sein. Dabei werden die Zeiten munter durcheinander geschmissen; vom Konjunktiv der indirekten Rede haben wir offenbar immer noch keinen blassen Schimmer.

Was möchtest du einem Leser mit diesem Text denn mitteilen? Dass die auf dem Tableau angegebenen Wetterdaten mit den geschilderten Umständen in etwa übereinstimmen? Dass Rentnern die Knochen wehtun, ihnen mitunter die Frau davonläuft und dass sie gern Wohnmobil fahren, am liebsten mit Betthäschen auf dem Beifahrersitz ...*ächts*...?

TTip: Schreib doch mal was Spannenderes! Wo der Rentner keinen Hund hat, nicht Wohnmobil fährt und nicht billig wohnt. Wo er kein Schnarchzapfen ist wie der von dir geschilderte, sondern der goldene Flügel gefaltet unter der Jacke trägt, bereit, damit abzuheben. Oder der dem genauso langweiligen Lührich auf die Zehen tritt und dieses bei näherem Hinsehen festellen muss, dass der Kerl einen Bockshuf hat ...

Mut, o @annagreta. Mut! Zum Schriftstellern bräuchz Mut! Und den Konjuntiv eins oder zwo der indirekten Rede, natürlich. Trau dich und lass deine Hunderln endlich von der Kette!

Heiter immer weiter

aligaga
 
E

eisblume

Gast
Und den Konjunktiv eins oder zwo der indirekten Rede, natürlich.
... den man sehr geschickt umgehen könnte, wenn man denn mal einen richtigen Dialog schreiben würde, was sich im Übrigen mehr als anbieten und aufdrängen würde, wenn man schon von zwei Personen schreibt, die sich treffen und unterhalten. Und wenn man zudem aus der Ich-Perspektive heraus schreibt, würde ich als Leser auch gern etwas über das Ich erfahren. Wenn sich der ganze Text überwiegend um Lothars Leben dreht, könnte das Ich doch zumindest ein paar eigene Gedanken dazu einfließen lassen; ansonsten wäre es vielleicht spannender und interessanter, Lothar seine Geschichte selbst erzählen zu lassen.

freundlichen Gruß
eisblume
 

annagreta

Mitglied
Ich habe aus dem normalen Leben geschrieben, aligaga, und das spielt sich mitunter gar nicht extrem oder spektakulär ab. Wahrhaftiges habe ich festgehalten, leise über die Farblosigkeit eines einsamen Rentners geschrieben.
Gib auch in Erzählungen jedem Alter eine Chance, nicht jeder Alte kann im Alter verrückt spielen. Es gibt sie noch, die ganz normalen Leben mit Höhen und Tiefen, wenige davon effektvoll oder abgefahren, so wie Du es gerne lesen würdest.
Wohl aber lese ich hier mitunter reichlich Konfuses.
Beste Grüße
annagreta
 

annagreta

Mitglied
eisblume, Deine Anregungen versuche ich umzusetzen, werde daran arbeiten. Danke Dir, die Idee gefällt.
Beste Grüße
annagreta
 
A

aligaga

Gast
Ich habe aus dem normalen Leben geschrieben, aligaga, und das spielt sich mitunter gar nicht extrem oder spektakulär ab. Wahrhaftiges habe ich festgehalten, leise über die Farblosigkeit eines einsamen Rentners geschrieben.
Niemand hat etwas dagegen, o @annagreta, dass du tags und nachts davon schreibst, wie beige Dispersionsfarbe an einer Garagenwand trocknet.

Nur publizieren solltest du's nicht, wenn dir an Zuspruch gelegen ist. Das Publikum möchte die Spieler spielen sehen - nicht zugucken müssen, wie jemand ihre Trikots plättet. Glaub dem böhsen @ali: Dafür zahlt keiner Eintritt!

Natürlich könnte man auch über das Bügeln interessant schreiben - wenn man ein paar gute Ideen, Fantasie und, vor allem, den Sprachwitz hätte, den's bräuchte, um eine Muse wachzuküssen.

Zusammen mit so einer könnten aus einem Bügelbrett glatt die wüste Gabi, aus der Bluse das goldene Vlies und aus dem Plätteisen der weiße Hai werden. Könnte ...

Ttip: Komm raus aus der Wäschekammer! Fang endlich an mit Schreiben.

Quietschend vor Vergnügen

aligaga
 
E

eisblume

Gast
hallo annagreta,

ich beziehe mich auch auf diese Stelle
Ich habe aus dem normalen Leben geschrieben, aligaga, und das spielt sich mitunter gar nicht extrem oder spektakulär ab. Wahrhaftiges habe ich festgehalten, leise über die Farblosigkeit eines einsamen Rentners geschrieben.
Wenn ich es richtig sehe (und ich meine, ich habe das schon mal erwähnt), schreibst du deine Geschichten sämtlich aus dem "normalen Leben". Das ist natürlich legitim. Nur musst du dabei unbedingt!! bedenken, dass der Leser bei solchen Erlebnissen nicht mit dabei war. Er kann also unmöglich wissen, was für dich das Besondere dabei war, das es wert gewesen ist, darüber zu schreiben. Deine Erlebnisse einfach 1:1 wiederzugeben, reicht einfach nicht.
Und ja, jetzt kommt wieder, dass das halt eben genauso gewesen ist,
du hast schließlich etwas Wahrhaftiges festgehalten - schön und gut. Nur schaffst du es mMn leider nicht, mit deiner Art des Schreibens die dazu notwendigen Emotionen und eine entsprechende Stimmung zu kreieren und zu transportieren. Deine Texte plätschern einfach so dahin, ohne Höhen und Tiefen.
Ich meine damit jetzt nicht, dass du "reißerisch" schreiben sollst, aber halt so, dass ich als Leser irgendetwas an die Hand bekomme, das mich mit deinen Protas mitfühlen/mitbangen/mithoffen/mitleiden/mitlachen/mitlieben - was auch immer - lässt, dass ich mich in deine Protas einfühlen kann. Und das ist halt leider nicht der Fall.

freundlichen Gruß
eisblume
 

annagreta

Mitglied
Guten Morgen eisblume und aligaga.
"Sie war stets und immer bemüht", werde umdenken und den Text überarbeiten. Danke Euch.
Beste Grüße
annagreta
 
E

eisblume

Gast
Hallo annagreta,

habe erst jetzt gesehen, dass du eine Überarbeitung eingestellt hast. Schade und auch sehr ungut, dass so etwas hier nicht angezeigt wird und man das nur so zufällig mitbekommt. Aber gut.

Insgesamt stimmt es mit dem Konjunktiv und auch mit der Zeit stellenweise zwar immer noch nicht, auch könnte man einiges ein wenig kürzen, aber insgesamt finde ich, dass sich deine Geschichte jetzt schon viel besser liest. Die Dialoge machen das Ganze gleich deutlich lebendiger.
Was du weiter überdenken solltest, sind so einige sprachliche Wendungen. Ich habe dabei das Gefühl, dass du da nach einem besonderen Ausdruck suchst, der dann aber nicht wirklich passt, wodurch es dann gekünstelt, aber auch schief wirkt. Da müsstest du sprachlich noch sorgfältiger arbeiten.
Ein paar Beispiele:

Meine Sinne öffnen sich.
Diesen Satz könntest du getrost streichen. Du schreibst ja im Folgenden, wie die Sinne reagieren. Und das erzeugt dann auch ein entsprechendes Bild. Der erste Satz ist nur eine hohle Phrase.

Bei diesem ruppigen Wetter ist wenig los am Strand, hinzu kommt, dass die Saison noch nicht begonnen hat.
Dieses „hinzu kommt“ ist sehr unschön und auch völlig unnötig. Das kannst du bestimmt geschickter formulieren.

Der Blick scheint unendlich zu sein.
Hier hast du einen Perspektivfehler. Du schreibst aus der Ich-Perspektive und entweder empfindet das Ich in dem Moment die Unendlichkeit als solche oder eben nicht.

Als Nächstes erkenne ich von Weitem die Unermüdlichen, ...
Das „Als Nächstes“ ist überflüssig, einfach : Von Weitem erkenne ich …

Wir begegnen uns mit sogenannter Regelmäßigkeit, ...
Was bedeutet eine „sogenannte“ Regelmäßigkeit?

«Moin haben Sie das Schietwetter bestellt»? Die Anrede zog er herausfordernd in die Länge.
Die Anrede wäre doch das „Sie“, oder? Dann würde ich das auch so schreiben, wobei sich mir das Herausfordernde dabei nicht erschließt.

Ab hier
Sein letztes Geld investierte ...
stimmt es dann ein Stück weit wieder nicht so ganz mit dem Konjunktiv. Da könntest du aber auch noch mit ein paar eigenen Gedanken des Ich etwas auflockern.

Das hier
Ein Bauer erlaubte, seitlich am Bauernhof mit dem Reisemobil zu parken. Am darauf folgenden Morgen zeigte der Landwirt seine Stallungen. Ein schwarzes Wollknäuel krabbelte aus dem Stroh, kam angelaufen, schnüffelte, suchte körperliche Nähe. Schwarzes Fell vom Labradorrüden aus der Nachbarschaft, ebenso erkennbare Proportionen der Deutsch-Drahthaar Hofhündin sind grundlegende Erkennungsmerkmale. Die bernsteinfarbenen Augen und der weiße Bruststreifen berührten auf ungewöhnliche Weise Lothars Herz. Er nahm den kernigen Mischlingswelpen hoch, wobei er ihn etwas zu lange im Arm hielt, etwas zu lange streichelte.
könntest du dabei etwas kürzen.

Jedweder Denkansatz in diesem Zusammenhang ähnelt einem Glücksspiel, endet wie eine Fahrt ins Blaue.
Dieser Schlusssatz wirkt dann wieder recht konstruiert und gekünstelt und ist mMn zumindest in der Form auch überflüssig.

Wie gesagt, alles in allem liest es sich schon besser als der erste Entwurf, aber „fertig“ ist die Geschichte immer noch nicht.

herzlichst
eisblume
 
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