Das Leben ist ein einziger Kampf gegen die Langeweile.

Anonym

Gast
Das Rädchen, das ich sein will im Getriebe: es hakt an allen Zähnen. Der Möglichkeiten viele vernebeln mir den Weg, zu funktionieren. Verirrt im Lichterwald des Tunnels; stets lockt mir sein Ende. Bis ich es satt haben werde zu glauben, was ich längst weiß - nämlich daß ich längst nicht mehr glauben kann zu wissen. Schon bei dem Gedanken an Flucht hole ich mich selbst zurück. Schon bei dem Gedanken an Wahrheit lulle ich mich selbst in Schweigen. Und jeder Punkt der Welt verspricht Halt - ohne wirklich zu halten, was er verspricht. Und jeder Boden unter den Füßen ist ein Sumpf, aus dem ich mich nunmehr selbst zu ziehen vermag, ohne jemals wieder festen Boden unter den Füßen zu erlangen (was ich natürlich nur erahnen kann).
Dies ist die Lage, weder hoffnungsvoll noch aussichtslos. Eingeschlossen im endlos ausgedehnten Punkt meiner Selbst warte ich auf Erlösung, warte ich auf dich, dessen Namen ich überall zugleich vernehme, ohne ihn zu erkennen. Wenn das das Leben ist, so macht es wirklich keinen Sinn. Worin also sonst noch besteht das Leben selbst, der vielbeschworene Sinn? Tätigsein, um nicht der Suche nach dem Sinn zu verfallen. Auch das Tätigsein ist Suche nach dem Sinn, vermag ihn bisweilen zu offenbaren: Suche ist Sinn, ist Negation des Nichttätigseins, ist Negation des Nichtseins. Das Leben ist ein einziger Kampf gegen die Langeweile.
 



 
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