Das Mädchen mit dem Kätzchen (kurzes Märchen)

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PaulIrini

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Es war einmal ein König, der hatte ein großes Reich und war von herrlichem Ansehen. Und eines Tages wurde dem König eine Tochter geschenkt, die war so schön, dass jeder sie sehen wollte. Doch der König hatte Angst, dass die Tochter nichts weiter als schön sein würde, ließ sie in einen Kerker sperren und ihr Unterricht erteilen. Und da war die Tochter nun gezwungen Tag und Nacht zu lernen, und nichts als zu lernen. Und so saß sie da, seitdem sie vier Jahre zählte. Sie lernte fleißig und nicht ohne Ehrgeiz, besonders viel Freude machten ihr Bücher. Und so las sie den Rest ihrer Zeit. Und irgendwann dachte sie, sie hätte alles gelernt.
Doch heimlich spürte die Tochter eine Sehnsucht. Sie las in den Büchern von Helden, doch sah sie von ihrem Fenster aus nur den Mond, und kannte niemand, außer ihre Lehrer. Da traf es sich einmal, dass sie nachts wieder aus dem Fenster schaute und eine Katze zu ihr schlich. Die Katze aber sprach:
„Willst du die Welt nur seh'n,
so musst du mit mir geh'n“
und miaute. Das Mädchen wollte nichts lieber und sprach: „Zeig mir bitte die Welt.“. Da miaute das Kätzchen zweimal und die Mauern des Kerkers waren verschwunden. Das Mädchen lief hinaus und dem Kätzchen nach. Das Kätzlein aber lief in einen großen Wald. Dort war es finster und dunkel und das Mädchen hatte Angst. Da sagte die Katze:
„Sieh nicht die Dunkelheit, sondern die Sterne über dir. Es sind nur wenige, und doch leuchten sie hell.“
Da hatte das Mädchen keine Angst mehr. Und sie wanderten weiter, bis dass das Schloss mit dem Kerker hinter dem Horizont verschwunden war. Da kamen sie in einen kleinen Ort, da lebten aber nur Handwerker und Bauern. Und als das Mädchen fragte, was es hier sollte, da sagte das Kätzchen: „Du wolltest doch die Welt sehen“.
Da sagte das Mädchen, es würde doch schon alles können, es hätte schon alles gelernt, ob man diesen Ort nicht umgehen könnte? Da lachte das Kätzchen nur und gab zur Antwort ein paar zerlumpte Kleider, zeigte den Weg zum Schmied und ließ es allein. Als der Schmied aber fragte, was das Mädchen wolle, so sagte es: „Bei dir arbeiten“. Und als sie arbeiten wollte, merkte sie, dass sie's nicht konnte. Da ging es zu einem Bauern und als dieser fragte, was es wollte, da sagte es: „Bei dir arbeiten“. Und als sie's wollte, merkte sie, dass sie's nicht konnte.
Da fing das Mädchen bitterlich an zu weinen und lief zurück in den Wald. Da wartete das Kätzlein schon und sagte:
„Bis du die Welt gesehen hast, ist es weit hin. Du hast die Wahl. Gehst du zurück ins Schloss, so siehst du sie nimmermehr. Gehst du ins Dorf, lernst du sie kennen. Dann vergiss aber nicht: Die Menschen dort sind wie Sterne: Es sind nur wenige, und doch leuchten sie hell...“
 

steyrer

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Hallo PaulIrini.

Ich hätte zwei Fragen: zu welcher Zeit genau wandert das Mädchen mit der Katze durch den Wald? Am späten Abend, um Mitternacht oder am frühen Morgen? Scheint der Mond?

Schöne Grüße
steyrer
 

PaulIrini

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Hallo steyrer,
die Wanderung findet ungefähr zwischen 23:00-4:00 Uhr statt. Bis sie in den besagten Ort kommen, ist schon wieder Morgen, die Menschen sind ja an der Arbeit.
Der Mond scheint natürlich immer...
Lg,
PaulIrini
 

steyrer

Mitglied
Ich frage deshalb, weil eine gewisse Helligkeit notwendig ist, damit man nur wenige, aber dafür sehr helle Sterne sieht (die Venus als Morgenstern etwa).

Das Kätzlein aber lief in einen großen Wald. Dort war es finster und dunkel und das Mädchen hatte Angst. Da sagte die Katze:
„Sieh nicht die Dunkelheit, sondern die Sterne über dir. Es sind nur wenige, und doch leuchten sie hell.“
Dafür passt 4 Uhr morgens mit Mondschein recht gut, speziell in der warmen Jahreszeit. Alternative: Es kann natürlich auch sein, dass das Blätterdach einfach die Sicht auf den Sternenhimmel einschränkt.

Am Ende wiederholt die Katze ihren Spruch von den Sternen und macht so die Moral daraus:

„Bis du die Welt gesehen hast, ist es weit hin. Du hast die Wahl. Gehst du zurück ins Schloss, so siehst du sie nimmermehr. Gehst du ins Dorf, lernst du sie kennen. Dann vergiss aber nicht: Die Menschen dort sind wie Sterne: Es sind nur wenige, und doch leuchten sie hell...“
Die Moral hängt also an den nur wenigen, aber sehr hellen Sternen, deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig, dass die dafür verantwortlichen Umstände deutlich gemacht werden. Die allgemeine Erwartung ist ja, dass es unzählbar viele gibt. Ich erinnere nur an das bekannte Kinderlied „Weißt du, wie viel Sternlein stehen?“

Schöne Grüße
steyrer
 

PaulIrini

Mitglied
Es war einmal ein König, der hatte ein großes Reich und war von herrlichem Ansehen. Und eines Tages wurde dem König eine Tochter geschenkt, die war so schön, dass jeder sie sehen wollte. Doch der König hatte Angst, dass die Tochter nichts weiter als schön sein würde, ließ sie in einen Kerker sperren und ihr Unterricht erteilen. Und da war die Tochter nun gezwungen Tag und Nacht zu lernen, und nichts als zu lernen. Und so saß sie da, seitdem sie vier Jahre zählte. Sie lernte fleißig und nicht ohne Ehrgeiz, besonders viel Freude machten ihr Bücher. Und so las sie den Rest ihrer Zeit. Und irgendwann dachte sie, sie hätte alles gelernt.
Doch heimlich spürte die Tochter eine Sehnsucht. Sie las in den Büchern von Helden, doch sah sie von ihrem Fenster aus nur den Mond, und kannte niemand, außer ihre Lehrer. Da traf es sich einmal, dass sie nachts wieder aus dem Fenster schaute und eine Katze zu ihr schlich. Die Katze aber sprach:
„Willst du die Welt nur seh'n,
so musst du mit mir geh'n“
und miaute. Das Mädchen wollte nichts lieber und sprach: „Zeig mir bitte die Welt.“. Da miaute das Kätzchen zweimal und die Mauern des Kerkers waren verschwunden. Das Mädchen lief hinaus und dem Kätzchen nach. Das Kätzlein aber lief in einen großen Wald. Dort war es finster und dunkel und das Mädchen hatte Angst. Der Mond schien hell, aber er war nicht zu sehen, das Laub über ihnen nahm die Sicht. Da sagte die Katze:
„Sieh nicht die Dunkelheit, sondern die Sterne über dir. Es sind nur wenige, und doch leuchten sie hell!“
Da hatte das Mädchen keine Angst mehr. Und sie wanderten weiter, bis dass das Schloss mit dem Kerker hinter dem Horizont verschwunden war. Da kamen sie in einen kleinen Ort, da lebten aber nur Handwerker und Bauern. Und als das Mädchen fragte, was es hier sollte, da sagte das Kätzchen: „Du wolltest doch die Welt sehen“.
Da sagte das Mädchen, es würde doch schon alles können, es hätte schon alles gelernt, ob man diesen Ort nicht umgehen könnte? Da lachte das Kätzchen nur und gab zur Antwort ein paar zerlumpte Kleider, zeigte den Weg zum Schmied und ließ es allein. Als der Schmied aber fragte, was das Mädchen wolle, so sagte es: „Bei dir arbeiten“. Und als sie arbeiten wollte, merkte sie, dass sie's nicht konnte. Da ging es zu einem Bauern und als dieser fragte, was es wollte, da sagte es: „Bei dir arbeiten“. Und als sie's wollte, merkte sie, dass sie's nicht konnte.
Da fing das Mädchen bitterlich an zu weinen und lief zurück in den Wald. Da wartete das Kätzlein schon und sagte:
„Bis du die Welt gesehen hast, ist es weit hin. Du hast die Wahl. Gehst du zurück ins Schloss, so siehst du sie nimmermehr. Gehst du ins Dorf, lernst du sie kennen. Dann vergiss aber nicht: Die Menschen dort sind wie Sterne: Es sind nur wenige, und doch leuchten sie hell...“
 

steyrer

Mitglied
Hallo PaulIrini.

Deine Ergänzung verbessert den Text deutlich. Ich hätte jetzt nur noch ein paar kleine Anmerkungen: Die Schlusspunkte gehören hinter die schließenden Anführungszeichen und die Absätze sollten reduziert werden. Ist der letzte Satz unvollständig? Wenn nicht, sollten die drei Punkte entfernt werden.

Der Mond schien hell, aber er war nicht zu sehen, das Laub über ihnen nahm die Sicht.
Vorschlag: Der Mond schien hell, aber er war nicht zu sehen, [blue]denn[/blue] das Laub über ihnen nahm die Sicht.

Schöne Grüße
steyrer
 

PaulIrini

Mitglied
Es war einmal ein König, der hatte ein großes Reich und war von herrlichem Ansehen. Und eines Tages wurde dem König eine Tochter geschenkt, die war so schön, dass jeder sie sehen wollte. Doch der König hatte Angst, dass die Tochter nichts weiter als schön sein würde, ließ sie in einen Kerker sperren und ihr Unterricht erteilen. Und da war die Tochter nun gezwungen Tag und Nacht zu lernen, und nichts als zu lernen. Und so saß sie da, seitdem sie vier Jahre zählte. Sie lernte fleißig und nicht ohne Ehrgeiz, besonders viel Freude machten ihr Bücher. Und so las sie den Rest ihrer Zeit. Und irgendwann dachte sie, sie hätte alles gelernt.
Doch heimlich spürte die Tochter eine Sehnsucht. Sie las in den Büchern von Helden, doch sah sie von ihrem Fenster aus nur den Mond, und kannte niemand, außer ihre Lehrer. Da traf es sich einmal, dass sie nachts wieder aus dem Fenster schaute und eine Katze zu ihr schlich. Die Katze aber sprach:„Willst du die Welt nur seh'n, so musst du mit mir geh'n“
und miaute. Das Mädchen wollte nichts lieber und sprach: „Zeig mir bitte die Welt.“. Da miaute das Kätzchen zweimal und die Mauern des Kerkers waren verschwunden. Das Mädchen lief hinaus und dem Kätzchen nach. Das Kätzlein aber lief in einen großen Wald. Dort war es finster und dunkel und das Mädchen hatte Angst. Der Mond schien hell, aber er war nicht zu sehen, denn das Laub über ihnen nahm die Sicht. Da sagte die Katze: „Sieh nicht die Dunkelheit, sondern die Sterne über dir. Es sind nur wenige, und doch leuchten sie hell!“
Da hatte das Mädchen keine Angst mehr. Und sie wanderten weiter, bis dass das Schloss mit dem Kerker hinter dem Horizont verschwunden war. Da kamen sie in einen kleinen Ort, da lebten aber nur Handwerker und Bauern. Und als das Mädchen fragte, was es hier sollte, da sagte das Kätzchen: „Du wolltest doch die Welt sehen“.
Da sagte das Mädchen, es würde doch schon alles können, es hätte schon alles gelernt, ob man diesen Ort nicht umgehen könnte? Da lachte das Kätzchen nur und gab zur Antwort ein paar zerlumpte Kleider, zeigte den Weg zum Schmied und ließ es allein. Als der Schmied aber fragte, was das Mädchen wolle, so sagte es: „Bei dir arbeiten“. Und als sie arbeiten wollte, merkte sie, dass sie's nicht konnte. Da ging es zu einem Bauern und als dieser fragte, was es wollte, da sagte es: „Bei dir arbeiten“. Und als sie's wollte, merkte sie, dass sie's nicht konnte.
Da fing das Mädchen bitterlich an zu weinen und lief zurück in den Wald. Da wartete das Kätzlein schon und sagte: „Bis du die Welt gesehen hast, ist es weit hin. Du hast die Wahl. Gehst du zurück ins Schloss, so siehst du sie nimmermehr. Gehst du ins Dorf, lernst du sie kennen. Dann vergiss aber nicht: Die Menschen dort sind wie Sterne: Es sind nur wenige, und doch leuchten sie hell...“.
 

PaulIrini

Mitglied
Es war einmal ein König, der hatte ein großes Reich und war von herrlichem Ansehen. Und eines Tages wurde dem König eine Tochter geschenkt, die war so schön, dass jeder sie sehen wollte. Doch der König hatte Angst, dass die Tochter nichts weiter als schön sein würde, ließ sie in einen Kerker sperren und ihr Unterricht erteilen. Und da war die Tochter nun gezwungen Tag und Nacht zu lernen, und nichts als zu lernen. Und so saß sie da, seitdem sie vier Jahre zählte. Sie lernte fleißig und nicht ohne Ehrgeiz, besonders viel Freude machten ihr Bücher. Und so las sie den Rest ihrer Zeit. Und irgendwann dachte sie, sie hätte alles gelernt.
Doch heimlich spürte die Tochter eine Sehnsucht. Sie las in den Büchern von Helden, doch sah sie von ihrem Fenster aus nur den Mond, und kannte niemand, außer ihre Lehrer. Da traf es sich einmal, dass sie nachts wieder aus dem Fenster schaute und eine Katze zu ihr schlich. Die Katze aber sprach: „Willst du die Welt nur seh'n, so musst du mit mir geh'n“
und miaute. Das Mädchen wollte nichts lieber und sprach: „Zeig mir bitte die Welt.“. Da miaute das Kätzchen zweimal und die Mauern des Kerkers waren verschwunden. Das Mädchen lief hinaus und dem Kätzchen nach. Das Kätzlein aber lief in einen großen Wald. Dort war es finster und dunkel und das Mädchen hatte Angst. Der Mond schien hell, aber er war nicht zu sehen, denn das Laub über ihnen nahm die Sicht. Da sagte die Katze: „Sieh nicht die Dunkelheit, sondern die Sterne über dir. Es sind nur wenige, und doch leuchten sie hell!“
Da hatte das Mädchen keine Angst mehr. Und sie wanderten weiter, bis dass das Schloss mit dem Kerker hinter dem Horizont verschwunden war. Da kamen sie in einen kleinen Ort, da lebten aber nur Handwerker und Bauern. Und als das Mädchen fragte, was es hier sollte, da sagte das Kätzchen: „Du wolltest doch die Welt sehen“.
Da sagte das Mädchen, es würde doch schon alles können, es hätte schon alles gelernt, ob man diesen Ort nicht umgehen könnte? Da lachte das Kätzchen nur und gab zur Antwort ein paar zerlumpte Kleider, zeigte den Weg zum Schmied und ließ es allein. Als der Schmied aber fragte, was das Mädchen wolle, so sagte es: „Bei dir arbeiten“. Und als sie arbeiten wollte, merkte sie, dass sie's nicht konnte. Da ging es zu einem Bauern und als dieser fragte, was es wollte, da sagte es: „Bei dir arbeiten“. Und als sie's wollte, merkte sie, dass sie's nicht konnte.
Da fing das Mädchen bitterlich an zu weinen und lief zurück in den Wald. Da wartete das Kätzlein schon und sagte: „Bis du die Welt gesehen hast, ist es weit hin. Du hast die Wahl. Gehst du zurück ins Schloss, so siehst du sie nimmermehr. Gehst du ins Dorf, lernst du sie kennen. Dann vergiss aber nicht: Die Menschen dort sind wie Sterne: Es sind nur wenige, und doch leuchten sie hell...“.
 



 
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