Sie schütteln die Mähnen, die Meereslöwen
und rütteln an Booten, Kähnen und Schiffen.
Den Sturmwind durchschneiden schreiende Möwen.
Die tobende Gischt an den Felsenriffen
peitscht ohrenbetäubend auf Stein, auf Klippen
und rüttelt an Booten, Kähnen und Schiffen.
Dies Heben und Fallen - beständiges Wippen
auf wälzenden Wogen! Sie überschäumen
die lautlosen Schreie, splittern an Klippen.
Was nützt, gegen Stürme sich aufzubäumen?
Denn jedem Begehr folgen neue Brecher,
die berstenden Splitter zu überschäumen.
Dein Bett ist zerwühlt, Kindlein, immer schwächer
die Ärmchen; und dieses Meer muss rumoren.
Und jedem Begehr folgen neue Brecher.
Am Strand liegt ein Rettungsring, liegt verloren.
Sie schütteln die Mähnen, die Meereslöwen.
Dein Ärmchen erschlafft. Das Meer muss rumoren.
Den Sturmwind durchschneiden schreiende Möwen.
für M. 2013-2016
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Es kommt der Tag, an dem der letzte Gedanke diesen Planeten verlassen wird.
Manchmal denke ich, gleich ist es soweit.
(Lotta Manguetti)
Welch ein Glück,
solch ein formidables Gedicht vorzufinden!
In S2/V1 ließe sich der Klang durch Umstellung vielleicht (!) noch verbessern: Ein kurzes I ist ja viel schwächer als ein eu oder o.
Ich lese von einem Todeskampf, mag es ein innerer oder ein äußerer sein. - Ganz wunderbar das Wippen (S3). Hier wird noch Hoffnung ausgedrückt, die aber in Kürze zerbersten wird.
Am Ende die Unausweichlichkeit: Das Meer muss rumoren.
Sehr schön auch das Bild der Meereslöwen.
Liebe Grüße
Trainee
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