Das Meer trägt viele Namen (Terzanelle)

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Veil

Mitglied
Sie schütteln die Mähnen, die Meereslöwen
und rütteln an Booten, Kähnen und Schiffen.
Den Sturmwind durchschneiden schreiende Möwen.

Der Wind heult, die Gischt tobt an Felsenriffen,
peitscht ohrenbetäubend auf Stein, auf Klippen
und rüttelt an Booten, Kähnen und Schiffen.

Dies Heben und Fallen - beständiges Wippen
auf wälzenden Wogen! Sie überschäumen
die lautlosen Schreie, splittern an Klippen.

Was nützt, gegen Stürme sich aufzubäumen?
Denn jedem Begehr folgen neue Brecher,
die berstenden Splitter zu überschäumen.

Dein Bett ist zerwühlt, Kindlein, immer schwächer
die Ärmchen; und dieses Meer muss rumoren.
Und jedem Begehr folgen neue Brecher.

Am Strand liegt ein Rettungsring, liegt verloren.
Sie schütteln die Mähnen, die Meereslöwen.
Dein Ärmchen erschlafft. Das Meer muss rumoren.
Den Sturmwind durchschneiden schreiende Möwen.



für M. 2013-2016
 
T

Trainee

Gast
Welch ein Glück,
solch ein formidables Gedicht vorzufinden!
In S2/V1 ließe sich der Klang durch Umstellung vielleicht (!) noch verbessern: Ein kurzes I ist ja viel schwächer als ein eu oder o.

Ich lese von einem Todeskampf, mag es ein innerer oder ein äußerer sein. - Ganz wunderbar das Wippen (S3). Hier wird noch Hoffnung ausgedrückt, die aber in Kürze zerbersten wird.
Am Ende die Unausweichlichkeit: Das Meer muss rumoren.

Sehr schön auch das Bild der Meereslöwen.

Liebe Grüße
Trainee
 

Veil

Mitglied
Danke für die Rückmeldung.
Diese Terzanelle hat in der Tat einen traurigen Hintergrund.
Sie ist einem kleinen Syrer gewidmet, den ich 2015/16 begleiten durfte. Er hatte alles überstanden, die schwierige Flucht mit Eltern und Geschwistern und starb in Deutschland.
Deinen Vorschlag werde ich überdenken.

Veil
 

Veil

Mitglied
@Trainee,

was hieltest du von folgender Umstellung:

Die tobende Gischt an den Felsenklippen
peitscht ohrenbetäubend ...

?

Ich finde es i.d.R. schöner, so knapp wie möglich zu schreiben. Was mich an obiger Formulierung stört, ist das "an den". Darin liegt soviel Leerlauf (Präposition + Artikel). Aber für die Melodie, die passende Phonetik, mag ich gern mal eine Ausnahme gestatten.
Ich bin ein Korinthenkacker, wa?

:)))

Veil, ohne chen
 
T

Trainee

Gast
Hallo Veil,
ich mag Korinthen, wenn sie einen lyrische Arbeit bereichern. :)

Zu deiner Frage: So ähnlich habe ich mir die Umstellung gedacht. - Das Gedicht gewinnt an Klang.

Um "an den" zu vermeiden, gäbe es die Möglichkeit, die Meeressedimente näher zu benennen ... hier böte sich der Säulenbasalt an, der gleichzeitig als Metapher für Hoffnung durch ginge.

Schöne Grüße
Trainee
 

Veil

Mitglied
Sie schütteln die Mähnen, die Meereslöwen
und rütteln an Booten, Kähnen und Schiffen.
Den Sturmwind durchschneiden schreiende Möwen.

Die tobende Gischt an den Felsenriffen
peitscht ohrenbetäubend auf Stein, auf Klippen
und rüttelt an Booten, Kähnen und Schiffen.

Dies Heben und Fallen - beständiges Wippen
auf wälzenden Wogen! Sie überschäumen
die lautlosen Schreie, splittern an Klippen.

Was nützt, gegen Stürme sich aufzubäumen?
Denn jedem Begehr folgen neue Brecher,
die berstenden Splitter zu überschäumen.

Dein Bett ist zerwühlt, Kindlein, immer schwächer
die Ärmchen; und dieses Meer muss rumoren.
Und jedem Begehr folgen neue Brecher.

Am Strand liegt ein Rettungsring, liegt verloren.
Sie schütteln die Mähnen, die Meereslöwen.
Dein Ärmchen erschlafft. Das Meer muss rumoren.
Den Sturmwind durchschneiden schreiende Möwen.



für M. 2013-2016
 

Veil

Mitglied
Sie schütteln die Mähnen, die Meereslöwen
und rütteln an Booten, Kähnen und Schiffen.
Den Sturmwind durchschneiden schreiende Möwen.

Das Toben der Gischt an den Felsenriffen
peitscht ohrenbetäubend auf Stein, auf Klippen
und rüttelt an Booten, Kähnen und Schiffen.

Dies Heben und Fallen - beständiges Wippen
auf wälzenden Wogen! Sie überschäumen
die lautlosen Schreie, splittern an Klippen.

Was nützt, gegen Stürme sich aufzubäumen?
Denn jedem Begehr folgen neue Brecher,
die berstenden Splitter zu überschäumen.

Dein Bett ist zerwühlt, Kindlein, immer schwächer
die Ärmchen; und dieses Meer muss rumoren.
Und jedem Begehr folgen neue Brecher.

Am Strand liegt ein Rettungsring, liegt verloren.
Sie schütteln die Mähnen, die Meereslöwen.
Dein Ärmchen erschlafft. Das Meer muss rumoren.
Den Sturmwind durchschneiden schreiende Möwen.



für M. 2013-2016
 

Veil

Mitglied
Sie schütteln die Mähnen, die Meereslöwen
und rütteln an Booten, Kähnen und Schiffen.
Den Sturmwind durchschneiden schreiende Möwen.

Die tobende Gischt an den Felsenriffen
peitscht ohrenbetäubend auf Stein, auf Klippen
und rüttelt an Booten, Kähnen und Schiffen.

Dies Heben und Fallen - beständiges Wippen
auf wälzenden Wogen! Sie überschäumen
die lautlosen Schreie, splittern an Klippen.

Was nützt, gegen Stürme sich aufzubäumen?
Denn jedem Begehr folgen neue Brecher,
die berstenden Splitter zu überschäumen.

Dein Bett ist zerwühlt, Kindlein, immer schwächer
die Ärmchen; und dieses Meer muss rumoren.
Und jedem Begehr folgen neue Brecher.

Am Strand liegt ein Rettungsring, liegt verloren.
Sie schütteln die Mähnen, die Meereslöwen.
Dein Ärmchen erschlafft. Das Meer muss rumoren.
Den Sturmwind durchschneiden schreiende Möwen.



für M. 2013-2016
 



 
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