Das Muschelhorn

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Vera-Lena

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Das Muschelhorn

Seine Schaumkronen schenkt mir das Meer
flüchtig, leuchtend, lärmend,
eine Dauerleihgabe
und der übermütige Wind
hat es auf mich abgesehen.
Der Himmel blau und weiß gestreift heute
zum Spiel: Er liebt mich, er liebt mich nicht.

Durch die Jahrhunderte trompetet sich
das Muschelhorn, von Menschenlippen angeblasen.
Lass mich der Liebe gewiss sein,
widerhallt es.

Und ich schicke meinen Blick
in das Ungewisse, die diffuse Weite,
das heraufziehende Schwarz,
hoffend auf ein Lichtzeichen,
das Regenbogenband vielleicht,
das mich festzuhalten weiß,
wenn die Stürme das Meer aufkochen,
die Erde zu Asche wird.
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

mein erster Eindruck von diesen Zeilen war, das sie
sehr sinnlich sind. Dann blieb ich einen Moment an
der Asche hängen. Zu der wir auch zeitlebens immer
wieder verbrennen. Aber dann schloß sich mir im Mo-
ment des Verweilens der Kreis:

Es ist dieser Blick "Hoffnung" oder auch das was wir
so unbeholfen Liebe nennen, was uns die "Abgründe"
immer wieder nicht nur ertragen, sondern mit allen
Sinnen wahrnehmen läßt. Und gar das Leben zu einem
Stück Freude übermütig genießen hilft.

Ein schöner Text, der bewegt!

Dir von Herzen

Liebe Grüße
Sonnenkreis;))
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Sonnenkreis,

schön, dass Du diesen Text auf diese Weise lesen kannst! Ja, der Jubel über das Lebendigsein und die Furcht vor Verlust können nahe beieinander liegen. Diese Kluft immer wieder zu überbrücken, ist vielleicht wirklich nur möglich, wenn man sich geliebt weiß innerhalb der Schöpfung und sich selbst als ein "Setzling des Anvertrauens" in diese Schöpfung hineinpflanzen möchte.

Danke für Deine Antwort, über die ich mich sehr freue.

Dir noch einen schönen Abend! :)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 



 
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