Das Pausenbrot

3,30 Stern(e) 3 Bewertungen

Uklatsch

Mitglied
Tobias Cancellara verweigerte sein Pausenbrot, weil, wie er sagte, die Zeit reif sei und diesen Schritt erfordere. Seine Mutter hatte ihm, wie an jedem Morgen, am Frühstückstisch ein Brot geschmiert, eines mit Schinken, einer Tomate und einem Ei, doch er entschied, sich fortan ohne Pausenbrot den Herausforderungen des Lebens stellen, auf eigenen Beinen stehen zu wollen, jetzt, so kurz vor der Abiturprüfung.
Überhaupt konnte er sich keinen besseren Zeitpunkt vorstellen als jenen Morgen im April, um sich endlich der mütterlichen Fürsorge zu entziehen. Das Wetter ließ den nahenden Frühling erkennen, und die frische Luft jener Morgenstunden tat ihr Übriges, sodass er bester Laune vor die elterliche Wohnung trat, ohne weiter an die herzhaften Schnitten zu denken, die er auf dem Eck des Frühstückstisches zurückgelassen hatte, wo sie die Mutter in all den Jahren platziert hatte. Er habe sein Pausenbrot vergessen, hatte sie ihm noch nachgerufen, doch er hatte nur erwidert, ihm sei, als sei die Zeit über ihre Pausenbrote hinweggeschritten. Er stand auf dem Bürgersteig, bereit, seinen Weg anzutreten.

Schüchtern lief er die Straße entlang, vorbei an Vorgärten mit adrett frisierten Rosenhecken und an Einfahrten, in denen Geländewagen parkten. Er fühlte sich beobachtet, glaubte, man sehe seinem Rucksack an, dass er ohne Pausenbrot unterwegs sei.
Seine Unsicherheit ärgerte ihn. Als könne er ohne Mutters Brote nicht weit kommen! Pah, sagte er. Jetzt endlich, leichten Schrittes ohne Proviant, erkenne er, er sei auf seinem bisherigen Lebensweg, was seine persönliche Entwicklung anbelange, in Verzug geraten; doch damit sei nun Schluss.

Auf dem Bahnsteig angekommen, erfreute er sich des Privilegs, als Abiturient nicht mehr unbedingt als Schüler wahrgenommen zu werden. Denn mit ihm an der Haltestelle stand Herr Buchecker; und von seinem alten Freund Matthias wusste er, dass Herr Buchecker sich bisweilen berufen fühlte, sich in die Belange der Schüler des Ortes einzumischen und sich zu erkundigen, warum man eine solch späte Verbindung wähle, wo man doch wissen müsse, dass nur eine der früheren Verbindungen ein pünktliches Erscheinen im Klassenzimmer gewährleiste. So aber mochte Herr Buchecker ihn für einen späten Studenten halten; deren Stundenpläne, so mochte Herr Buchecker denken, lassen eine solch späte Bahnverbindung gewiss zu.
Tobias gefiel die Vorstellung, für einen Studenten gehalten zu werden.
Als die Straßenbahn vorfuhr, schwang er sich mit dem selbstsicheren Schritt des Erwachsenen aufs Trittbrett, noch bevor sich die Türen krachend zu den Rahmen hin zusammengefaltet hatten. Seine Klassenkameraden taten es immer so, und er wusste, dass die älteren Damen, die man vormittags in Straßenbahnen antrifft, verächtlich wegschauten, wenn Schüler seines Alters derart in die Straßenbahn sprangen, ohne sich zu vergewissern, ob nicht eine jener Damen auszusteigen gedenke.
Tobias Cancellara jedoch kam niemand entgegen, als er ins Abteil sprang, und so landete er mit einem langen Satz im Gang zwischen den beiden Sitzreihen, doch als er mit lässigem Blick nach einem angemessenen Sitzplatz Ausschau hielt – unbedingt am Fenster, nicht zu nah an der Steuerkabine des Schaffners, am liebsten eine der Sitze ganz hinten, von wo man das vor einem liegende Abteil im Auge behalten konnte, ohne selbst ins Visier neugieriger Passagiere geraten zu können –, rief ihm der Zugführer aus dem herabgelassenen Innenfenster der Fahrerkabine nach, wenn er noch einmal in solch ungestümer Manier zur Fahrzeugtür hereinplatze, könne er gleich wieder aussteigen. Aus den schadenfrohen Blicken der im vorderen Teil der Straßenbahn verteilten Passagiere, die sich allesamt nach ihm umdrehten, schloss Tobias, dass er aus den Reihen der Mitfahrerschaft nicht auf Unterstützung hoffen dürfe, wenn er dem Schaffner auf dessen unverfrorene, respektlose Zurechtweisung entgegenhielte, würde er, der Schaffner, vorne in seiner Kanzel, oder wie man seinen Ausguck dort vorne auch nennen mag, eine auch nur annähernd vergleichbare Dynamik an den Tag legen, so könnte man berechtigter Hoffnung sein, einmal, nur ein einziges Mal, ohne die für diese Linie schon sprichwörtliche Verspätung im hohen zweistelligen Minutenbereich sein Ziel zu erreichen. So aber enthielt er sich eines Kommentars und setzte sich auf einen der freien Einzelplätze am Ende des Abteils.
Er sprang mit demselben Schwung aus dem Waggon, mit dem er hineingesprungen war, als die Bahn nach kurzer Fahrt die nördliche Innenstadt erreichte. Die Chance, in diesem Teil der Stadt auf einen Schulkameraden zu treffen, stufte er als gering ein, vielmehr, so dachte er, laufe man in dieser Gegend Gefahr, von Jugendlichen angegangen zu werden, die Abiturienten oder auch Studenten nicht wohlgesonnen waren, und so wechselte er schnellen Schrittes den Bahnsteig und reihte sich in eine kleine Schlange Wartender ein, um eine einlaufende Bahn in die westlichen Stadtteile zu besteigen.
Er fand einen freien Doppelsitz, rutschte bis zum Fenster durch, doch noch ehe er seinen Rucksack bequem auf dem Boden abgelegt hatte, ließ sich ein älterer Herr auf dem freien Platz neben ihm nieder. Das Leben, befand Tobias mit einem Blick auf den Alten, müsse in einem prekären Zustand sein, wenn man noch im hohen Alter aufs Bahnfahren angewiesen sei.
Zu seiner Überraschung nahm dieser sogleich das Gespräch mit ihm auf. Er könne sich an Zeiten erinnern, als älteren Herren noch in die Bahn geholfen wurde, sagte der Mann.
Dies könne er weder bestätigen, noch widerlegen, antwortete Tobias ohne Zögern, denn er scheine einer gänzlich anderen Generation anzugehören.
Der alte Mann blickte ihn skeptisch aus den Augenwinkeln an. Manchmal frage er sich, wo dies alles enden solle, würde alten Menschen nicht einmal mehr in die Bahn und zu einem Sitzplatz geholfen. Das müssen ja schöne Zeiten werden.
Er vermute, antwortete Tobias mit ruhiger Stimme, dieser pessimistische Blick auf die Zukunft rühre daher, dass das nahende Ende unausweichlich erscheine und man so kurz vor dem Ableben mit derlei Fatalismus eine letzte Energiequelle anzuzapfen hoffe, die einem Kraft für die letzten Stunden verspreche.
Nach einer Sekunde der Stille war der alte Mann aufgestanden und hatte sich einen Sitzplatz weiter hinten gesucht, der ihm von einem nur unwesentlich jünger erscheinenden Herrn bereitwillig angeboten worden war.

Keine zehn Minuten später, die Bahn war bereits in die westliche Sphäre der Stadt eingedrungen, sprang Tobias Cancellara aus dem Abteil. Die große Kreuzung gleich neben dem Bahnsteig überquerte er, als noch das Rot der Fußgängerampel leuchtete, doch er hatte bereits mit umsichtigem Blick erkannt, dass die Fahrbahn frei war, und ein Warten vor einer roten Ampel in einer solchen Situation hätte er sich später als hündische Ergebenheit, als willenlosen Konformismus vorwerfen müssen.
Der Bürgersteig war schmal und von Passanten verstopft. Tobias reihte sich in einen Strom Fußgänger ein, denen ebenso wie ihm nicht daran gelegen zu sein schien, zu viel Zeit auf dem schmalen Fußweg zu vergeuden, doch musste er schon nach wenigen Metern erkennen, dass der Fluss der Gehenden, trotz bester Absichten, von einem Strom Entgegenkommender ins Zähflüssige gebremst wurde. Ein ums andere Mal ertappte sich Tobias dabei, wie er abzuschätzen versuchte, wie weit er zur Seite treten müsse, um einen Entgegenkommenden passieren zu lassen, unter der Voraussetzung, auch jener räume ihm ein wenig Platz ein. Nichts hasste Tobias mehr, als für einen Passanten zur Seite zu treten, nur um dann im Nachhinein feststellen zu müssen, dass ebendieser schnurstracks weitergegangen war, ohne seinerseits einen Schritt zur Seite getan zu haben. In solchen Fällen wünschte er sich einen vorausschauenden Blick, der ihn erkennen ließe, wann jemand ihm Platz einräume und wann nicht. Letztlich erkannte er, wann immer er dieser Wunschvorstellung verfiel, drohe er ins Paradoxe abzugleiten, und verwarf den Gedanken.
So folgte er dem viskosen Strom der Passanten, passierte Cafes und Kneipen, Buchhandlungen und Frisiersalons, Kioske mit südländischen Zeitungstiteln in den Auslagen und Imbissbuden mit südländischen Fleischgerichten im Angebot, bis er schließlich die grobklötzigen Gebäude der Universität erkannte.
Ein Mann trat ihm in den Weg, als er sich über eine Rasenfläche dem Hauptgebäude näherte.
«Entschuldigung, aber würden Sie mir Ihr Pausenbrot überlassen? Ich habe seit gestern Abend nichts mehr zu essen gehabt.»
Tobias taumelte einen Schritt zurück. Wie war das nur möglich? In all den Jahren, in denen er mit einem Pausenbrot der Mutter zur Schule gegangen war, ist er niemals um seine Brote angegangen worden; und ausgerechnet heute, wo er sich ohne Pausenbrot der Universität näherte, wo er den Schritt hinaus ins Leben tat, ohne dass Mutter seine Versorgung in die Hand genommen hätte, widerfuhr ihm dies.
«Wie kommen Sie nur auf die Idee, ich könnte ein Pausenbrot mit mir führen?»
Der Mann zögerte, als müsse er überlegen, ob Tobias ernstlich an einer Antwort gelegen sei.
«Sie wären nicht der Erste, den ich in dieser Gegend mit einem Pausenbrot im Gepäck anträfe.»
«Ich kann Ihnen versichern», empörte sich Tobias, «dass ich aus diesem Alter bereits heraus bin.»
«Nun, in diesem Fall würden es auch ein paar Euro tun…»
«Ich muss schon sagen, Sie kommen mir reichlich unverfroren daher.» Tobias spürte, wie ihm die Beherrschung zu entgleiten drohte. «Sie fangen mich auf dem Weg zur Universität ab, nur um mir zu unterstellen, ich gehörte zu jenen, die sich nicht ohne Pausenverpflegung der Mutter vor die Tür wagten.»
«So’n Quatsch!»
«Ich kann Ihnen jedenfalls versichern, auf eigenen Beinen zu stehen; und trüge ich dennoch einmal ein Butterbrot bei mir, so hätte ich es mit Sicherheit selbst geschmiert!»
«Steck‘ Dir doch Deine Brote in den Allerwertesten.»
«Ich gehe nun weiter, bevor ich vollends die Beherrschung verliere. Doch nur dass Sie’s wissen: Für Pausenbrote sind Sie mit mir an den Falschen geraten!»
Und mit einem seitlichen Schritt war Tobias Cancellara an dem Mann vorbeigetreten und hielt, ohne sich noch einmal umzuschauen, auf den rückwärtigen Eingang des Hauptgebäudes zu.

Im Inneren des großen Backsteinbaus ärgerte er sich noch immer über den Unbekannten auf dem Rasen. Sicheren Schrittes über die Wiese hinter der Universität konnte man ihn doch unmöglich für etwas anderes als einen späten Studenten halten, eilig auf dem Weg zum Hörsaal der Wahl, jedenfalls nicht für einen Wurstbrot schmatzenden Pennäler! Natürlich, er ging noch zur Schule, doch wer wollte noch ernsthaft einen Abiturienten von einem Studenten im ersten Semester unterscheiden?
Er schlich den menschenleeren Korridor entlang, der sich der Eingangstür im Erdgeschoss anschloss. Hinweisschilder wiesen verschiedene Sekretariate aus, doch Tobias wollte lieber gleich einen der Studenten nach dem Weg fragen, bevor er sich in den Gängen und Schluchten des Gebäudes verirrte. Doch weder in dem langen Schlauch im Hauptgebäude, noch im Foyer des Nebentraktes, in den er gelangte, traf er auch nur eine Menschenseele. Er blickte auf seine Armbanduhr und verglich die Zeit mit der großen Wanduhr am Ende der Halle. Selbst wenn der Lehrbetrieb in vollem Gange wäre, grübelte er, sollte man in einer solch großen Akademie auf Nachzügler oder Blaumacher, auf Lerngruppen oder Müßiggänger stoßen. Doch er sah niemanden.
An einem Ende des Saals nahm er ein Rumpeln wahr. Er erkannte einen Fahrstuhl, dessen Türen nun knirschend aufglitten, und dem ein Mann in blauem Overall entstieg. Tobias lief hinüber, mit einem Arm winkend, als wollte er verhindern, dass der Mann ihn übersähe.
«Jungchen, was hast Du hier verloren?», empfing ihn der Mann, noch bevor Tobias sein Anliegen vorbringen konnte.
Er blieb ein paar Meter vor dem Mann stehen, begriff, dass man den Eindruck gewinnen musste, er traue sich nicht näher heran, und machte einen weiteren, nun zögerlichen Schritt auf ihn zu.
«Entschuldigen Sie, ich suche das Studentensekretariat», stammelte er.
Der Mann, der einer Hausmeistertätigkeit nachzugehen schien, hielt einen Taschenkalender in der Hand, den er nun zuschlug und in die große Brusttasche seines Blaumanns steckte.
«Vielleicht hätte Mutti Dich warnen sollen…», begann er, doch Tobias, augenblicklich verärgert über den abfälligen Ton des Hausmeisters, fiel ihm ins Wort.
«Wenn Sie auf mein Pausenbrot anspielen», schnaubte er, «so kann ich Sie beruhigen: Es war meine freie Entscheidung, ganz ohne Proviant aus dem Haus zu gehen. Gut und gerne fünfzehn Jahre, wenn man die Zeit im Kindergarten hinzunimmt, wurde ich von den Butterbroten meiner Mutter ernährt. Schinkenbrote, Fleisch- und Leberwurstbrote, Schnitten mit Camembert, manchmal sogar mit Thunfisch, Salami und Dauerwurst, Streichkäse, das Ganze dann manchmal auf Brötchen, meist jedoch auf einfachem Weißbrot, an besonderen Tagen Pumpernickel. Zwar habe ich vor Jahren, es mag in der neunten Klasse gewesen sein oder in der achten, rebelliert und auf einer einfachen Handsalami bestanden, doch jetzt, so unmittelbar vor dem Abitur, fühle ich, es ist an der Zeit, den Schritt aus der Obhut der Mutter zu tun und mich ohne ihre Verpflegung über Wasser zu halten. Sollte Ihnen diese Erklärung nicht ausreichen…» – er breitete die Arme aus, als wolle er sein Gegenüber auf nahendes Ungemach vorbereiten – «… so kann ich Ihnen auch nicht helfen.»
Tobias erwartete, dem Hausmeister mit einer solchen Zurechtweisung zu denken gegeben zu haben. Umso überraschter war er, als dieser das Gespräch unvermittelt fortsetzte.
«Du findest das Studentensekretariat im dritten Stock, hier im Gebäude.» Er deutete mit dem Daumen über seine Schulter, wo die Türen des Fahrstuhls inzwischen wieder zugeglitten waren. «Nur hättest Du Mutti vielleicht noch einmal fragen sollen, denn das Sekretariat ist geschlossen: Es sind Semesterferien!»
Der Speichel war aus Tobias‘ Mund gewichen, und so verhinderte seine Zunge, die kraftlos an seinem Gaumen klebte, dass er irgendetwas anderes außer einem kapitulierenden Grunzen von sich gab. Seine Augen verweigerten den Dienst, blickten durch den Hausmeister hindurch, ohne jedoch an anderer Stelle Halt zu finden.
Dieser hatte sich bereits umgedreht und war zurück in Richtung Fahrstuhl aufgebrochen. Er drückte den Knopf, drehte sich dann aber noch einmal zu Tobias um.
«Fahr‘ zurück zu Mama, zurück nach Hause, Du Held.» Die Lifttüren knarrten auf, als hätten sie den Rost von tausend Jahren zu überwinden. «Und falls Dir nach einem Butterbrot zumute ist: Die Mensa nebenan hat auch in den Ferien geöffnet.»
 
K

KaGeb

Gast
Zuerst einmal „Hallo“ hier auf der LeLu und möge dich die Muse küssen =)

Deine Geschichte ist vergnüglich und unterhaltsam, doch (für mich) für die letztendliche Aussage einfach zu lang.
Manche Ausuferungen bräuchte es m.M.n. nicht und auch nicht solche Schachtelsätze (ohne Ergebnis) wie:

Aus den schadenfrohen Blicken der im vorderen Teil der Straßenbahn verteilten Passagiere, die sich allesamt nach ihm umdrehten, schloss Tobias, dass er aus den Reihen der Mitfahrerschaft nicht auf Unterstützung hoffen dürfe, wenn er dem Schaffner auf dessen unverfrorene, respektlose Zurechtweisung entgegenhielte, würde er, der Schaffner, vorne in seiner Kanzel, oder wie man seinen Ausguck dort vorne auch nennen mag, eine auch nur annähernd vergleichbare Dynamik an den Tag legen, so könnte man berechtigter Hoffnung sein, einmal, nur ein einziges Mal, ohne die für diese Linie schon sprichwörtliche Verspätung im hohen zweistelligen Minutenbereich sein Ziel zu erreichen. So aber enthielt er sich eines Kommentars und setzte sich auf einen der freien Einzelplätze am Ende des Abteils.
Auch später in der Geschichte, die Auseinandersetzung mit dem älteren Herrn, wird es (mir) zu weitschweifig. Sowas passt sicher gut in eine längere Erzählung oder einen Roman, aber (für mich) besteht die Kunst einer Kurzgeschichte in reduktiver Handlungsstringenz, d.h. das Besinnen auf das absolut Wesentliche (und Erforderliche).
Ist natürlich (Lese-)Geschmackssache.

Er vermute, antwortete Tobias mit ruhiger Stimme, dieser pessimistische Blick auf die Zukunft rühre daher, dass das nahende Ende unausweichlich erscheine und man so kurz vor dem Ableben mit derlei Fatalismus eine letzte Energiequelle anzuzapfen hoffe, die einem Kraft für die letzten Stunden verspreche.
Das fand ich lustig und gut formuliert.

Überhaupt sind von dir witzige Momente verarbeitet, deinen Ausdruck finde ich gut – und ich hab das Lesen nicht bereut.
Die Pointe finde ich allerdings zu schwach.

LG KaGeb
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
und

ich schließe mich den worten meines vorredners an mit einer hinzufügung: die anrede du wird nur in briefen groß geschrieben, aber nicht in geschichten, es sei denn, man meint gott.
lg und herzlich willkommen auf der lelu.
 

Lakritze

Mitglied
Klasse (Roman-)Anfang!

Für diesen Stil bin ich ja sehr zu haben, zumal wenn er sicher und flüssig angewandt wird. An Feinheiten wie Wortwiederholungen und einzelnen etwas scheppen Formulierungen würde ich noch arbeiten (wenn's meine Zeit wieder zuläßt, stürze ich mich vielleicht noch mal drauf).

Schöne Grüße!
L.
 



 
Oben Unten