Das Ritual

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helmut ganze

Mitglied
Das Ritual

Ein Ritual aus alten Zeiten
geht wieder um in unsern Breiten.
Die einen sind`s, die stets versuchen,
mehr zu bekommen von dem Kuchen,
den sie gebacken, sind empört,
weil ihnen dieser nicht gehört.

Die anderen dagegen mauern,
man wird nicht fertig zu bedauern,
dass wenig bleibt, um zu verteilen,
sie müssten selber sich beeilen,
da nötig erst, dass für den Kuchen
sie auf dem Markt die Käufer suchen.

Seit Jahren nun das gleiche Spiel,
es wird den beiden nicht zu viel,
man einigt sich, was jeder kennt,
nach hartem Streit auf drei Prozent,
nachdem man mehr gefordert hatte,
da lag bei sechs Prozent die Latte.

Doch kaum ist erst ein Jahr vorbei,
gibt es schon wieder ein Geschrei,
es reicht nicht mehr, die Preise stiegen,
man wird bald auf der Nase liegen.
Was ist das nur für eine Welt,
wo mehr an Lohn nicht länger hält.

So geht das nun schon Jahr um Jahr,
die Inflation zieht ihre Runden,
die Währung selbst kommt in Gefahr,
>Gewogen und zu leicht befunden>.

Dies Zeichen stand von Geisterhand
im Zweistromland schon an der Wand.

Heidenau, den 04. 04. 2012
 
K

koollook

Gast
Ich bin ganz deiner Meinung, dieses ganze System ist nicht effizient, aber ein anderes gibt es nicht. Mir kommt es so vor, als ob dauernd jemand streiken würde. Das hast du in deinem Gedicht gut festgehalten. Nur bietest du keine Lösung - das als einziger Kritikpunkt.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Der Grund der dauerndern Streiks ist die Inflation, also die permanente Entwertung der Kaufkraft unserer Währung, hervorgerufen durch das System der Zinszahlungen für Kredite.
Da aber im Kapitalismus fast alles durch Kredite vorfinanziert wird, muss man das Zinsregime verantwortlich machen für den fast gesetzmäßig eintretenden Kaufkraftverlust unserer Währung. Die ganze Sache ist ein Kampf gegen Windmühlenflügel ohne Aussicht auf einen dauerhaften Erfolg.
Es gibt nur eine Lösung, staatliche Kredite ohne Zinszahlungen verhindern die Inflation und machen die Arbeitskämpfe unnötig.
 



 
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