Das (Selbst)Urteil

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wondering

Mitglied
Das (Selbst)Urteil

In letzter Nacht, es war im Traum
befand ich mich in einem Raum
mit J.W.Goethe und sprach vor.
Er lieh mir aufmerksam sein Ohr.
Und als ich meine Werke las,
schaut er ganz still ins Weißweinglas.

Ich hatte alles vorgelesen,
bin dann ganz aufgeregt gewesen,
ob er wohl angemessen reagiere,
doch es kam wenig, ich zitiere:
ein „hm“ und „fff“ das war’s auch schon,
ansonsten kam von ihm kein Ton.

Ich nahm mir Mut und fragte nach:
„Sie sagen nichts, sind wie verwandelt...“
Worauf er sehr bedächtig sprach:
„Ich hab’ noch nie in erster Wut gehandelt.“
 
K

kaffeehausintellektuelle

Gast
das gefällt mir sehr gut.
obwohl ich z.b. nicht weiß, warum er verwandelt ist? oder wie die vorleserin merkt, dass er verwandelt ist. ists nur wegen des reims?

auch die zeile "ich hatte dann nichts mehr zu lesen" würde ich ändern in "ich war dann fertig mit dem lesen".

aber das sind kleinigkeiten. ich finds witzig und selbstironisch.

die k.
 

wondering

Mitglied
verwandelt

Hallo, öhm, KHI (darf ich)
verwandelt, weil es ein bißchen die Hoffnung ausdrückt, Herrn Goethe sprachlos gemacht zu haben...(hihi)
und diese andere Zeile... könnte man auch SO machen, ja, ist vielleicht runder.
Diese gereimten Werke kann man endlos befeilen...sie werden nie wirklich "fertig".... aber ich werde beide Varianten ein paar mal im Traum Herrn Goethe präsentieren...vielleicht kommt ja auch mal Gottfried Keller vorbei...;)
danke für das Lob und Grüße
wondering
 

Herr Müller

Mitglied
Hallo wondering

was für ein toller Traum. Gut gemacht.
Aber: "mein Schädel ist noch jetzt ganz hohl," finde ich irgendwie, ich weiß auch nicht, aber irgendwie ... könnte man da nicht.... was anderes?

Herr Müller
 

wondering

Mitglied
Lieber Herr Müller,
irgendwie hast du Recht. Es reimt sich zwar, das "hohle", und es sollte ausdrücken, wie benommen ich war, Herrn Goethe begegnet zu sein... aber es wird irgendwie besser gehen. ich werde mich auf die Suche machen.
Lieben Dank für das Lob
wondering
 

george

Mitglied
Nicht Gauthee (wie manche Amis Goethe nennen), sondern Dschordsch (george) meckert. Der olle Gausee ist ja dood.

Mir gefällt der Text bis einen einen einzichen (!) Reim:

"wie er wohl reagieren mag,
doch seine Worte blieben karg."

"mag" und "karg" reimen sich nu mal nich.

Wie wär's mit:
Sein Zögern ging durch Bein und Mark,
doch/und seine Worte blieben karg?

Oder:
blabla .............arg
doch seine Worte blieben karg.

Gruss
 

Herr Müller

Mitglied
Hallo wondering:

dann solltest Du nach zitiere auch schreiben:

doch es kam wenig, ich zitiere:
„hm .....fff“ das war’s auch schon,
ansonsten kam von ihm kein Ton.

Herr Müller
 



 
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