Das Unmögliche

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vrai ment

Mitglied
Ein junger Apfelbaum ohne Stütze, spärlich, seine Blätter liegen ihm zu Füßen.
Im weitem Gras, gestutzt, erhebt er sich, trotzt dem ungebremsten Wind, der ihn sehr wohl kräftig schüttelt. Früchte trägt er keine. Wieder fliegt zu seinem Haupte der blaue Himmel in stillen Wogen. Immer kürzer darf er fliegen. Wolken trägt er keine. So strebt der schmale Stamm, besetzt von dünner Rinde und den Malen der ersten Beschneidungen, immer, immer nach allen Kräften in den Himmel. Könnt er ihn nur je erreichen. Zerstritten ist man untereinander. Wo sei wohl das schönste Stückchen Himmel zu erreichen? Einigen wird man sich nicht können, zu groß der Anzahl treibender Äste. Im roten Lichte des Unterganges sollen die Äpfel reifen. Die Blätter möcht man doch am liebsten von den ersten Sonnenstrahlen gekitzelt sehen. So ergibt es sich, denn Zeit vergeht, dass eine große breite Krone entsteht, und jeder sein Glück gefunden haben mag. Im Himmel ist man nicht. Man klagt. Die Maden klettern an den Stielen der Durchlöcherten wieder hinauf. Die reifen Früchte biegen die einzelnen Äste gen Boden, dass nicht mehr an Aufstieg zu denken sei. Vögel landen. Spatzen zanken und Raben krächzen. Alleine stehe man immer noch da. Ist er doch zum Greifen nahe.
Der Himmel zieht über seinem Haupte.

(optionales Ende eines Myspace-Kommentator)

und dann, im roten Lichte eines Untergangs, schreitet zart, unschuldig eine Frau heran an den von den vielen reifen Äpfeln beladenen Baum. Begleitet von einem Wesen mit gespaltener Zunge, spricht sie: und du strebtest dein Leben lang gen Himmel, wusstest du doch nicht, dass ich dein Schicksal sein würde, nicht er. Aufmunternd lächelt sie der pflanze zu, pflückt eine Frucht und isst - seine Hoffnung
 

HansSchnier

Mitglied
Hallo vraiment,

da dies dein erster Text hier ist, heiße ich dich erstmal willkommen.

Obwohl dein Text Poesie ausstrahlt und klar ist, was er sagen will, habe ich keinen rechten Zugang zu ihm gefunden (liegt eher an mir als an dem Text). Deshlab möchte ich mich auch gar nicht inhaltlich zu ihm äußern, sondern dich nur auf ein paar Unstimmigkeiten in der Sprachrichtigkeit hinweisen.

Im weite[red]m[/red]/n Gras
Einigen wird man sich nicht können, zu groß [red]der[/red]/die Anzahl treibender Äste
Die Maden klettern an den Stielen der [red]durchlöcherten[/red] (durchlöcherten was?)wieder hinauf.
Ist er doch zum [red]greifen[/red]/Greifen nahe.


Viel Spaß noch im Forum

Grüße

HansSchnier
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo vrai ment,

erst einmal auch von mir ein herzliches Willkommen auf der LL.
Wir hatten ja schon per Mail über diesen Text diskutiert. Ich hatte meine Bedenken angemeldet.
Nun habe ich ein wenig mit deinem Text experimentiert, so als Anregung, Hinweis zum Überdenken, Bearbeiten. Ich hoffe, dass du es mir nicht Übel nimmst, aber nach meiner Meinung ist er nun geschmeidiger, aussagekräftiger und er folgt zielstrebiger einem "roten Faden".

Ein junger, einer unter vielen Äpfelbäumen. Ohne Stütze. Seine spärlichen Blätter zu seinen Füßen.
Gestutzt erhebt er sich, trotzt dem ungebremsten Wind, der ihn kräftig schüttelt

Über seinem Haupte der blaue Himmel. Zu ihm strebt der schmale Stamm, bedeckt mit dünner Rinde und den Malen der ersten Beschneidungen. Er strebt hinauf. Mit allen Kräften in den Himmel. Könnt er ihn nur erreichen.
Zerstritten ist man untereinander. Wo wohl das schönste Stückchen Himmel sei. Einigen wird man sich nicht können, zu groß die Anzahl treibender Bäume.

Im roten Lichte des Unterganges sollen die Äpfel reifen. Die Blätter möchte man doch am liebsten von den ersten Sonnenstrahlen gekitzelt sehen. So ergibt es sich, denn Zeit vergeht, dass eine große breite Krone entsteht.

Im Himmel ist man immer noch nicht. Man klagt: Maden klettern aus den Durchlöcherten wieder hinauf. Die reifen Früchte biegen die Äste zu Boden, Vögel landen. Die kommen von dort, wo er hin möchte. Ist er also doch zum Greifen nahe.

Der Himmel hoch. Zu hoch. Über seinem Haupte.


Liebe Grüße
Franka
 

vrai ment

Mitglied
danke

Vielen Dank für die Anregung, allerdings muss ich die Verbesserungen zurückweisen. Dieser Text darf nicht durch Absätze getrennt werden, mann soll sich ein bisschen eng in ihm fühle zwischen den auffälligen Formulierungen ( Wolken trägt er keine, zu groß DER anzahl treibender Äste ( das ist ganz bewusst so gewählt, Goethe zum BEispiel: Wahlverwandschaften benutzt viele dieser Formulierungen) Außerdem verfehlt die überarbeite VErsion komplett den eigentlichen Punkt. Es gibt 3 Arten von Himmel: einen religiösen, einen Physikalischen und einen ich nenne ihn transzendentalen der mit dem Begriff Freiheit belegt ist. Den religiösen versucht der Baum nicht bewusst zu erreichen vielleicht wird er es vielleicht nicht darüber kann man selber entscheiden. Dieser Baum möchte in die anderen. ISt der Baum im physikalischen Himmel? Luftschicht über der Erde! ja.
ISt er in dem dritten? ist ein Baum frei?
Ich möchte in einem interessierten Leser Fragen aufwerfen.
Besitze ich dass was ich eigentlich möchte? bin ich dazu geschaffen das zu erreichen was ich möchte? wie kann das ganz außerhalb von mir wahrgenommen werden? Womit bin ich unzufrieden? ISt es gerechtfertigt? Bin ich in jenem freiem Himmel? ....
trotzdem vielen dank. Ich hoffe das ich mehr Anregungen bekomme, mich zu erklären, mehr so zu schreiben wie ich wollte.
danke
 
P

Pete

Gast
Hallo wahr-haftiger vrai-ment!

Wie ich feststelle, werde ich nicht in der Lage sein, Dir mögliche Verbesserungen Deines Werkes glaubhaft zu machen.

Ich beschränke mich daher auf eine förmliche Anerkennung Deines Hierseins und wünsche viel Spass.

Ich werde - von Zeit zu Zeit - Deine Fortschritte hier beobachten und mich gegebenenfalls noch einmal zu Wort melden.

Salve!
 
P

Pete

Gast
Wenn Du schon fragst ...

... na dann versuche ich, zu antworten.

was möchtest du sagen mit :"nicht in der lage mir verbesserungen glaubhaft zu machen?"
Franka, eine erfahrene Forenredakteurin und Leselupen-Begleiterin hat versucht, mit Dir einen kreativ spielerischen Dialog zu beginnen.

Als Autor wäre ich begeistert über diese Herausforderung, würde den Ball begierig auffangen, versuchen, einen draufzusetzen und ihn zurückzuspielen.

Dieses literarische Ballspiel ist, wenn es zustande kommt, eines der herausragendsten Erlebnisse hier. Franka war bereit, mit Dir in diesen Dialog zu treten. Du hast sie barsch "zurückgewiesen" (Dein Wort!) und dir damit, in meinen Augen, weitere Kritik verbeten. Indem Du Dein eigenes Werk deutest und verteidigst, nimmst Du wesentlich unerfahreneren Forumsteilnehmern wie mir (bin erst ca. 1 Monat dabei) den Wind aus den Segeln.

Ich habe nun nicht mehr die Courage, Dir etwas entgegen zu setzen!

Dein Name klingt, nach wie vor, verheißungsvoll. Ist es die Liebe zur Wahrhaftigkeit oder das Streben danach, möglichst echt und authentisch zu sein?

Hier hast Du die ehrliche Chance, das zu verwirklichen. Gerne beobachte ich Dein weiteres Wirken hier im Forum. Stellt sich nur eine Frage:

Nimmst Du diese Herausforderung an?
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo vrai ment,

für mich stimmt hier etwas nicht. Nicht etwa, dass du meine Anregungen nicht "benutzen" möchtest, sondern, dass dein Text nur zu verstehen ist, wenn du ihn erläuterst. Das, was dein Text sagen soll, sagt er für mich nicht.
Vielleicht doch noch einmal überdenken und dann bearbeiten.
Erwarte neugierig das Ergebnis.

Liebe Grüße
Franka
 

Milko

Mitglied
schade

dir geschenkte aufmerksamkeit
hast du nicht wahrgenommen
frage:
wie kannst du feststellen/legen das es "nur/od. drei arten von himmel gibt,
wenn es nur deine these beinhaltet
fehlt mir dein bewusstsein (warum ausgerechn.diese drei arten?) diesen Ansatz zu wählen
oder wenigstens
ball spielen"
so fehlt mir im ganzen text ein bezogener aussageinhalt
-mit deiner intention
ich sehe auch nichts unmögliche
gruss m
 

vrai ment

Mitglied
vielen dank für die vielen leser und Kommentare und entgegen dieser bin ich einzig und allein hier um Anregungen zu bekommen. Vielen Dank.
@ Milko Was für andere Arten von Himmel sind dir bewusst? Ganz einfach ich kenne nur diese drei.
@ Franka
Ich gebe dir vollkommen Recht, dass mein Text ohne weitere Erklärung nur sehr schwer verständlich ist, dennoch bibt es Arten sie zu verstehen. Ich möchte keine Texte schreiben die eindeutig zu verstehen ist für mich ist es das spannende das Zusammenhangslose in Verbindung zu setzen, vollkommen frei. Hierbei lassen solche relativ offenen Texte wie dieser eine ist den Gedanke des Lesers, so fern er am eigenen Denken interessiert ist, viel Raum. Ich möchte ermöglichen nicht speziell über die Thematik nachzudenken die ich mit der Überschrift vorgebe, sondern sich zu fragen, den Text zu reflektieren, hier durch sich zu reflektieren, und vielleicht vollkommen zufällig kleine Wahrheiten für sich zu finden.

Deswegen möchte ich den TExt nich überarbeiten da ich ihn im Vorraus schon mehr als 10x umkonzipiert habe.

als mögliche Anregung möchte ich dennoch eine Antwort hinzufügen die jemand mir auf diesen Text in myspace gab. sie schrieb ein optionales ende, welches ich sehr spannend fand, eine neue deutung zu ließ und zu wirklichem Diskurs führen konnte.

vielen dank
 
P

Pete

Gast
Jetzt kapiere ich den Text, mal abgesehen von den "Maden an den Stielen der Durchlöcherten". Als Maden stelle ich mir kleine, wurmartige Fleischfresser vor. Vielleicht ist dieses Bild von Dir gewünscht, analog der Formulierung

>>> Würmer an den Stielen der Durchlöcherten befallen, Maden gleich, das Fleisch der Baumkinder, so als ob eine düstere Macht die Pracht und Vollkommenheit der Früchte nicht ertragen konnte. <<<

Durch das neue Ende gewinnt Dein werk geradezu mystische Bedeutung.
 

vrai ment

Mitglied
also ich habe diesen Text mit der Intention geschrieben, zu überdenken welche unserer ziele und Vorstellungen sinnvoll sind, welches vielleicht unsere sehnlichsten wünsche sind und ob wir sie nicht schon längst erreicht hätten. das es doch oft so ist dass man vor lauter leben und streben das eigentliche leben, auch die benötigte objektivität ganz verliert. ich denke viele menschen leiden unter solchen simplen umständen. beginnen die welt so zu sehen wie der baum mit all seinen Ärgernissen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo,

mit dem Nachtrag erschließt sich der Text auf jeden Fall besser. Trotzdem bitte noch einmal bei den Empfehlungen von HansSchnier nachlesen und die kleinen Fehlerchen zum Teufel schicken.

Liebe Grüße
Franka
 



 
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