Das alte Blatt

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NewDawnK

Mitglied
Aus allen Wolken fiel ein Blatt,
das seinen Halt verloren hat.

Im Frühjahr lief noch alles prima,
der Saft war TOP und auch das Klima.
Im Sommer stahlen ihm die Früchte
die Show, zudem gab es Gerüchte

Dass jeden Herbst von Ast zu Aste
die Scheidungslust den Baum erfasste.
NEIN! Niemand sollte ihm den Glauben
an Baum und Blatt und Borke rauben!

Das Blatt schwor beiden ew’ge Treue
zur Sicherheit noch mal auf’s Neue.
Doch waren die zwei Saftgenossen
in junge Blätter schon verschossen.

Zuletzt sah man das Unrecht walten:
Der Baum ließ fallen seine alten.
 
A

Architheutis

Gast
Hallo NewDawnK,

Höhen und Tiefen gehen Hand in Hand:
Aus allen Wolken fiel ein Blatt,
das seinen Halt verloren hat.
Großartig!

Im Frühjahr lief noch alles prima,
der Saft war TOP und auch das Klima.
Klingt gekünstelt, finde ich.

Ich weiß nicht so recht, wie ich es bewerten soll. Es hat tolle Verse, leider aber auch schwache. Es wäre demnach eine "6", aber dafür ist mir hier zuviel Potential drin. Ich würde gerne mehr Punkte geben. Vielleicht wird es ja noch.

Mach was draus.

Gruß,
Archi
 

NewDawnK

Mitglied
- Version 1 -


Aus allen Wolken fiel ein Blatt,
das seinen Halt verloren hat.

Im Frühjahr lief noch alles prima,
der Saft war TOP und auch das Klima.
Im Sommer stahlen ihm die Früchte
die Show, zudem gab es Gerüchte

Dass jeden Herbst von Ast zu Aste
die Scheidungslust den Baum erfasste.
NEIN! Niemand sollte ihm den Glauben
an Baum und Blatt und Borke rauben!

Das Blatt schwor beiden ew’ge Treue
zur Sicherheit noch mal auf’s Neue.
Doch waren die zwei Saftgenossen
in junge Blätter schon verschossen.

Zuletzt sah man das Unrecht walten:
Der Baum ließ fallen seine alten.


- Version 2 -


Aus allen Wolken fiel ein Blatt,
das seinen Halt verloren hat.

Im Frühjahr zart in Grün gekleidet,
ward seine Pracht rundum beneidet.
Im Sommer stahlen ihm die Früchte
den Ruhm, schon zogen die Gerüchte

zur Herbsteszeit von Ast zu Aste,
dass Scheidungslust den Baum erfasste.
Ach! Niemand durfte ihm den Glauben
an Baum und Blatt und Borke rauben!

Das Blatt beschwor die ew’ge Treue
zur Sicherheit mehrfach auf’s Neue.
Doch waren seine Saftgenossen
in junge Knospen längst verschossen.

Es ließ sie die Beschwörung kalt.
Das Blatt entflog. Es war zu alt.
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Architheutis,

ich danke Dir für Deine Diagnose.

Da ich nicht weiß, wo Du weitere Schwächen entdeckt hast, habe ich in einer zweiten Version einigen Versen versuchsweise ein paar Löckchen mehr gedreht.

Viele Grüße

NDK
 
A

Architheutis

Gast
Klingt doch gleich ganz anders - besser. :)

Einige Ausdrücke waren mir zu salopp (zB Top, Prima). Das passte irgendwie nicht recht zur schönen Sprache, die du mit den ersten beiden Versen fulminant eingeläutet hast. An Rhythmus und Metrik hast du auch gebastelt - klingt auch direkt fluffiger. Sieht ganz danach aus, als ob du etwas vorschnell das Gedicht hochgeladen hättest; sonst wäre dir auf Anhieb wohl nicht so viel aufgefallen, gell? :)

Nun sieht es nach "einem Guß" aus. Gefällt mir persönlich wesentlich besser. Allein die "Saftgenossen" wollen mir nicht schmecken (Borke ist doch f**ztrocken, oder?), aber das ist nur meine bescheidene Einzelmeinung. Jedenfalls ne interessante Wortneuschöpfung.

Gruß,
Archi
 



 
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