Das beste Spielgerät

Das beste Spielgerät

Auf dem Spielplatz meiner Kindheit standen eine Rutsche, eine Schaukel und ein Drehkarussell. Eines Tages regnete es und keine Kinder kamen zum Spielen. Da unterhielten sich die Geräte des kleinen Spielplatzes, welches von ihnen das beste sei.
„Das beste Gerät bin eindeutig ich!“ sagte das Drehkarussell, „denn auf mir kann man ewig fahren, rund und rund.“
„Und trotzdem,“ sagte die Rutsche, „bist du ein schlechtes Spielzeug, denn wer zu lange auf dir drauf sitzt, muss kotzen. Das habe ich selbst gesehen!“
Doch darauf antwortete das Karussell: „Auch – und gerade- von zu viel Gutem muss man kosten; ich bleibe dabei, ich bin das Beste.“
„Nein!“ schaltete sich die Schaukel ein: Das beste Gerät bin ich; ich bringe den Kindern bei, dass man mal zurückfallen muss, um hoch zu kommen.“
Da lachte die Rutsche: „Nach der Logik müsste ich den Kindern ja beibringen, dass man lange hochklettern muss, um dann schnell herunterzuschliddern. Wenn ich so eine negative Botschaft hätte, hätten die Menschen mich dann gebaut?“
„Vielleicht“, nun sprach wieder das Karussell, „vielleicht haben die Menschen ja eingesehen, dass es nicht darum geht, was sie ihren Kindern beibringen wollen, sondern was sie ihnen beibringen müssen.“
„Das würde ja bedeuten, dass die Menschen lernfähig wären,“ die Schaukel schüttelte sich, „und das glaube ich niemals. Das sieht man schon an dir, meinem lieben Karussell, wie sich schon die kleinen Kinder nur im Kreis bewegen!“
„Und du bist so viel besser?“ fragte das Karussell, „Du bist schrecklich, denn du gibst ihnen Hoffnung, die Illusion, dass sie fliegen können. Wie viele haben dich schon vergessen und gedacht, sie könnten wirklich zu den Wolken?“
Und so ging es immer weiter.
Welches Gerät mir als Kind am besten gefallen hat, mag ich nicht sagen. Aber ich weiß, dass ich gestern wieder auf dem Spielplatz vorbeigekommen bin. Dort spielen jetzt neue Kinder und zu den drei Geräten sind viele neue hinzugekommen. Und ich mag sagen, welches davon das beste ist:
Es ist die Seilrutsche. Man kann von einem Ende zum anderen fahren, schneller als man denkt, aber, wenn man am anderen Ende angekommen ist, ist der Spaß vorbei. Dann muss man sich anstrengen, will man nochmal mit der Seilrutsche fahren.
 

petrasmiles

Mitglied
Die Idee ist sehr hübsch und so lange die Spielgeräte miteinander wetteifern, geht es auch gut, aber dann in die magische Ebene mit Eigenbetrachtungen reinzugrätschen, das passt irgendwie nicht, vor allem nicht, wenn keine Pointe dabei ist.
Ich würde dem Schluss mehr Aufmerksamkeit schenken.

Liebe Grüße
Petra

P.S. Mein Lieblingsgerät war die Schaukel - und es hat mich gar nicht gestört, dass ich nicht fliegen konnte. Man flirtet ja nur mit dem Gedanken, wenn man wirklich 'fliegt' im Sinne von Abspringen, dann zeigen einem die physikalischen Gegebenheiten schnell, wie fliegen nicht geht :)
 

Wipfel

Mitglied
Hi,

mir gefällt die Geschichte nicht. Sie wirkt auf mich selbstgefällig. Das Gespräch der Spielgeräte wirkt belehrend und bemüht. Und die Erzähler-Ergüsse - puh.
Welches Gerät mir als Kind am besten gefallen hat, mag ich nicht sagen.
Er mag nicht. Gut so. Fast so spannend wie deine Lieblingsfarbe. Gelb? Nein Rot. Egal.

Weniger an sich, mehr an den Leser denken. Und an neue Kinder.

Grüße von wipfel
 



 
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