Das erbarmungslose Herz

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wirbel

Mitglied
Tönet milde auf, ihr Saiten,
milde Klage, Liedchen Du,
meines Herzens Traurigkeiten,
trag der Mitleidlosen zu:

Wie die Wange welkt vor Sehnen,
wie es stirbt der Augen Licht,
wie aus ihrem Grund in Träumen,
aller Schmerz der Liebe bricht.

Wie in Seufzern voll Verlangen,
sich das Herz nach ihr verzehrt,
wie die Freude ihm vergangen,
wie ihm jedes Glücke verwehrt.

Wie nach allen ihren Wegen
immer mich ihr Anlitz zieht,
wie es blühend mir entgegen
aus dem eignen Herzen sieht.

Und wie ihr, die ihr so gerne
noch ihr Lob´ verkünden wollt,
wenn sie nicht Erbarmen lerne,
ewiglich verstummen sollt.

Saiten tragt mit solchen gleichen,
Klagen hin zu ihr dem Schmerz,
wenn ihr könnt einen erweichen,
das erbarmungslose Herz!​
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Moin wirbel,

da sind für meinen Geschmack zu viele Wiederholungen und Nebensatzkonstruktionen drin.
Was willst Du mit den ganzen "Wie" - man verliert recht schnell den Ansatz des Vergleichs und man fragt sich, ja wie denn nun und wozu?

Zudem der Inhalt durch die Reimform schwer verständlich ist. Ein Beispiel:
Und wie ihr, die ihr so gerne
noch ihr [red]Lob´[/red] verkünden wollt,
wenn sie nicht Erbarmen lerne,
ewiglich verstummen sollt.
Dröseln wir den Satz auf:

Der Mitleidlosen soll verkündet werden:

Ihr (Mehrzahl) sollt verstummen
wenn
ihr (Mehrzahl) sie (Einzahl) nicht loben könnt
falls
sie (Einzahl) kein Erbarmen lernt
obwohl
ihr (Mehrzahl) es gern tätet.

Der wilde Mix der Personalpronomen ohne echten Bezug zu einem Namen und auch fern der einführenden Strophe macht es sehr schwer, Dir zu folgen.
Was aber willst Du wirklich sagen?
Lern erst Erbarmen, dann gibts wieder Lob von uns!

Wer aber ist "uns"?

Dazu kann man nur die erste Strophe befragen:
Tönet milde auf, ihr Saiten,
milde Klage, Liedchen Du,
meines Herzens Traurigkeiten,
trag der Mitleidlosen zu:
Dort gibt es zwei Subjekte in der Mehrzahl, Traurigkeiten und Saiten. Aber der Mitleidlosen etwas mitteilen soll nur einer -> "trag" ist ja Einzahl. Und nun hat man gleich drei Subjekte zur Auswahl, Klage, Liedchen, Herz.
Somit passt das alles nicht zusammen und der Leser weiß nicht so recht wer nun wem was zutragen soll und warum.

cu
lap
 
P

Pelikan

Gast
Hallo, Wirbel, mir gefällt dieses Gedicht/Lied, bis aus zwei Kleingkeiten und zwar erstens das zweimalige "milde" in der ersten und zweiten Zeile. In der zweiten Zeile könnte man das "milde" durch ein "sanfte" ersetzen:

Tönet milde auf, ihr Saiten,
sanfte Klage, Liedchen Du,



...und zweitens, die letzte Strophe betreffend :

Saiten tragt mit solchen gleichen,
Klagen hin zu ihr dem Schmerz =(den)
wenn ihr könnt einen erweichen,
das erbarmungslose Herz!

Ich würde diese letzte Strophe ein wenig umstellen in:

Saiten, tragt mit solchen gleichen
Klagen hin zu ihr den Schmerz,
wenn ihr eines könnt erweichen,
das erbarmungslose Herz!



mit herzlichen Grüßen, Pelikan :)
 

wirbel

Mitglied
Tönet milde auf, ihr Saiten,
sanfte Klage, Liedchen Du,
meines Herzens Traurigkeiten,
trägt der Mitleidlosen zu:

Wie die Wange welkt vor Sehnen,
wie es stirbt der Augen Licht,
wie aus ihrem Grund in Träumen,
aller Schmerz der Liebe bricht.

Wie in Seufzern voll Verlangen,
sich das Herz nach ihr verzehrt,
wie die Freude ihm vergangen,
wie ihm jedes Glücke verwehrt.

Wie nach allen ihren Wegen
immer mich ihr Anlitz zieht,
wie es blühend mir entgegen
aus dem eignen Herzen sieht.

Und wie ihr, die ihr so gerne
noch ihr Lob´ verkünden wollt,
wenn ihr nicht Erbarmen lerne,
ewiglich verstummen sollt.

Saiten, tragt mit solchen gleichen
Klagen hin zu ihr den Schmerz,
wenn ihr könnt einen erweichen,
das erbarmungslose Herz!​
 

wirbel

Mitglied
Hallo ihr lieben,

ich danke euch für eure Hinweise und Verbesserungsvorschläge, die ich jetzt verbessert habe.

LG wirbel
 



 
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