Das kleine Glück der Frau Bettenmacher

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E

Epiklord

Gast
Frau Sauerbier: „Mein Mann verdient bei uns die Brötchen; ja, so könnte man sagen.“

Frau Bettenmacher: „Meiner faulenzt nur ‚rum, lümmelt sich bis Mittags im Bett. Ich kann nicht Arbeiten gehen, muss unsere sechs Kinder versorgen, und das Siebte ist unterwegs.“

Frau Sauerbier: „Aber Ihr Mann säuft nicht.“

Frau Bettenmacher: „Na, Ihrer doch wohl auch nicht, muss er doch verdienen; und kein Arbeitgeber duldet so etwas. Und verheimlichen ginge nicht lange gut.“

Frau Sauerbier: „Wir haben keine Kinder und ich gehe Arbeiten.“

Frau Bettenmacher: „Sie gehen auch Arbeiten!? Na, dann kommen sie ja beide gut aus.“

Frau Sauerbier: „Nee, wir bekommen auch Hartz 4 dazu.“

Frau Bettenmacher: „Ach, die Politiker sollten endlich Mindestlöhne einführen. Es ist eine Schande, zum Amt gehen zu müssen, wo sie beide arbeiten.“

Frau Sauerbier: „Mein Mann ist ein Trinker.“

Frau Bettenmacher: „Ja, Alkohol ist auch so teuer geworden und verschlingt viel Geld. Aber wenigstens verdient Ihr Mann sich noch seine Brötchen und lümmelt sich nicht faul im Bett herum wie meiner.“

Frau Sauerbier: „Die Brötchen kaufe ich vom Pfandgeld seiner Tags zuvor ausgesoffenen Flaschen.“

Frau Bettenmacher: „Na, da habe ich mit meinem Faulenzer ja noch Glück.“

Frau Sauerbier: „Ja, und nehmen sie sich zwischendurch immer wieder Zeit für ihn, um ihn zu verwöhnen. So kommt er nicht auf dumme Gedanken.“

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Epiklord

Gast
Frau Sauerbier: „Mein Mann verdient bei uns die Brötchen; ja, so könnte man sagen.“

Frau Bettenmacher: „Meiner faulenzt nur 'rum, lümmelt sich bis Mittags im Bett. Ich kann nicht Arbeiten gehen, muss unsere sechs Kinder versorgen, und das Siebte ist unterwegs.“

Frau Sauerbier: „Aber Ihr Mann säuft nicht.“

Frau Bettenmacher: „Na, Ihrer doch wohl auch nicht, muss er doch Verdienen; und kein Arbeitgeber duldet so etwas. Und verheimlichen ginge nicht lange gut.“

Frau Sauerbier: „Wir haben keine Kinder und ich gehe Arbeiten.“

Frau Bettenmacher: „Sie gehen auch Arbeiten!? Na, dann kommen sie ja beide gut aus.“

Frau Sauerbier: „Nee, wir bekommen auch Hartz 4 dazu.“

Frau Bettenmacher: „Ach, die Politiker sollten endlich Mindestlöhne einführen. Es ist eine Schande, zum Amt gehen zu müssen, wo sie beide arbeiten.“

Frau Sauerbier: „Mein Mann ist ein Trinker.“

Frau Bettenmacher: „Ja, Alkohol ist auch so teuer geworden und verschlingt viel Geld. Aber wenigstens verdient Ihr Mann sich noch seine Brötchen und lümmelt sich nicht faul im Bett herum wie meiner.“

Frau Sauerbier: „Die Brötchen kaufe ich vom Pfandgeld seiner Tags zuvor ausgesoffenen Flaschen.“

Frau Bettenmacher: „Na, da habe ich mit meinem Faulenzer ja noch Glück.“

Frau Sauerbier: „Ja, und nehmen Sie sich zwischendurch immer wieder Zeit für ihn, um ihn zu verwöhnen. So kommt er nicht auf dumme Gedanken.“

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Wipfel

Mitglied
Servus,

zwei Frauen im Geschwätz.

Was nicht funktioniert ist, dass Frau Sauerbier so offen über den Alkoholismus ihres Mannes redet. Denn da sie mit ihm zusammenlebt, wird sie eine Co-Abhängige sein, die sich zunächst mal (wie der Alki auch) nur schämt.

Das Schlimme ist, dass Alkohol so billig wie nie zuvor ist. Was kostet eine Pulle Schnaps bei Aldi? Schau das nächste mal nach...

Doch sonst ist es ein schöner "Aufs Maul geschaut"-Dialog.

Grüße von wipfel
 

wirena

Mitglied
Im Gegensatz zu Wipfel kann ich mir sehr wohl vorstellen, dass dieses „Geschwätz“ real stattfinden könnte. Frau Sauerbier ist möglicherweise bei einer Alkoholberatungsstelle und nicht „nur“ eine verschämte Co-Abhängige und möglicherweise ist Herr Sauerbier noch kein chronischer Trinker etc. etc.

Anmerkung an Adresse Wipf: ...hin und wieder ist das Leben nicht so einfach gestrickt, wie ich vermute, dass Du zu glauben meinst – entschuldige, irgendwie kam Dein Kommentar bei mir nicht so gut an: – möglicherweise, ist es Deine unreflektierte, klare Aussage, dass der Schreiber etwas schreibt, was nicht funktioniert, obwohl es durchaus funktionieren könnte und m.E. absolut nicht nur „Geschwätz“ sein könnte...
lg wirena
 

Wipfel

Mitglied
hi wirena,

merci zunächst für deine Anmerkung an mich. Mein Kommentar ist unreflektiert? Nö, den Schuh ziehe ich mir nicht an.

Zunächst ist für mich Geschwätz genau das, was in diesem Dialog statt findet. Nichts Negatives, eben Tratsch, Kommunikation (direkte), Austausch von Lebenserfahrung - wie auch immer. Und meine Anerkennung zum "Auf's Maul schauen" findet sich auch.

Zur Problematik Alki: Trägt sie seine Flaschen täglich weg, um das Pfandgeld einzulösen, ist sie weder bei den Anonymen (wo das gleich zum Anfang "gelehrt" wird: Alles was mit Alkohol in Eurem Umfeld zu tun hat - schmeißt es raus! Und unterstützt nicht noch den Alki im Trinken), noch ist der Alki kein Alkoholiker. So schaut's aus - und alle, die ein Alkoholproblem haben, wissen dass sie eins haben. Und schweigen darüber - es sei denn, sie wollen trocken werden.

Was ich mir sehr gut vorstellen kann: Co-Abhängige reden nach einer Trennung über den Alkohlismus des dann ehemaligen Partners, zum Beispiel mit der Nachbarin.

Grüße von wipfel
 



 
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