Das vorsichtige Auto

Das vorsichtige Auto

Ein Auto spricht zu seinem Herrn:
''Heut' fahr ich dich so gar nicht gern.
Denn sieh', es ist so glatt da drauß'
und wenn ich rutsche, ist es aus.''

Der Herr sagt: ''Willst du's nicht begreifen,
du hast vier neue Winterreifen.''
Das Auto setzt sich nun zur Wehr:
''Das Fahren fällt mir trotzdem schwer.

Auch Winterreifen, wie man weiß,
sind nicht so gut bei glattem Eis.
Bei Schnee und Matsch, da sind sie gut,
doch nicht bei Eis, ich krieg die Wut.''

Der Herr lässt sich so gar nichts sagen
und steigt in seinen neuen Wagen.
Er fährt zwar langsam an, doch dann,
fängt er auch schon zu rutschen an.

Das Bremsen hilft jetzt gar nicht viel.
Der nächste Baum ist nun sein Ziel.
Ganz unfreiwillig ist das zwar,
weil er so uneinsichtig war.

Es ist nun wirklich nicht zum Lachen,
er muss an diesen Baum jetzt krachen.
Der Airbag ihn vorm Schlimmsten schützt,
dem Auto hat er nichts genützt.

Der Motor liegt in letzten Zügen.
Leis’ tut er seinen Herrn nun rügen:
''Hättest du auf mich gehört,
wär’ ich, dein Auto, nicht zerstört.''

Die Worte, die sein Herr jetzt spricht,
hört schon das arme Auto nicht.
Und die Moral von der Geschicht
Hör zu, wenn mal dein Auto spricht.

Liebe Marie-Luise,

Der Stil erinnert an Wilhelm Busch, aber da kann man noch was verbessern.

er muss an diesen Baum jetzt krachen.

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Gibt es da eine Alternative? Klingt sehr dem Reim geschuldet.

Hättest du auf mich gehört,

Zum Vergrößern anklicken....

Ist der einzige Trochäus in einem ansonsten jambischen Gedicht. Ein Ach könnte helfen: "Ach, hättest Du auf mich gehört."

Späte Grüße

Jürgen

Das vorsichtige Auto

Ein Auto spricht zu seinem Herrn:
''Heut' fahr ich dich so gar nicht gern.
Denn sieh', es ist so glatt da drauß'
und wenn ich rutsche, ist es aus.''

Der Herr sagt: ''Willst du's nicht begreifen,
du hast vier neue Winterreifen.''
Das Auto setzt sich nun zur Wehr:
''Das Fahren fällt mir trotzdem schwer.

Auch Winterreifen, wie man weiß,
sind nicht so gut bei glattem Eis.
Bei Schnee und Matsch, da sind sie gut,
doch nicht bei Eis, ich krieg die Wut.''

Der Herr lässt sich so gar nichts sagen
und steigt in seinen neuen Wagen.
Er fährt zwar langsam an, doch dann,
fängt er auch schon zu rutschen an.

Das Bremsen hilft jetzt gar nicht viel.
Der nächste Baum ist nun sein Ziel.
Ganz unfreiwillig ist das zwar,
weil er so uneinsichtig war.

Es ist nun wirklich nicht zum Lachen,
er muss an diesen Baum jetzt krachen.
Der Airbag ihn vorm Schlimmsten schützt,
dem Auto hat er nichts genützt.

Der Motor liegt in letzten Zügen.
Leis’ tut er seinen Herrn nun rügen:
''Ach,hättest du auf mich gehört,
wär’ ich, dein Auto, nicht zerstört.''

Die Worte, die sein Herr jetzt spricht,
hört schon das arme Auto nicht.
Und die Moral von der Geschicht
Hör zu, wenn mal dein Auto spricht.

Hallo Gurke,
ich danke dir für deinen Kommentar.
Das ''Ach'' habe ich sofort hinzugefügt. Für die Zeile ''er muss an diesen Baum jetzt krachen'' ist mir keine Alternative eingefallen. Ich überlege noch.
Dass du Wilhelm Busch erwähnst, hat mich gefreut, denn einige Leute aus meinem Bekanntenkreis haben mich schon öfters mit ihm verglichen.
Viele Grüße,
Marie-Luise

Das Auto sprach zum Herrn: "Ojeh,
ich habe zwar ein ESP
auch habe ich ein ASR
doch lass mich besser stehen, Herr!"

"Das Wetter ist heut dergestalt
verdriesslich, feucht und eisekalt,
drum höre jetzt auf meinen Tipp:
zum Fahren mangelt's heut' an Grip!"

Der Herr sprach: "Ach, hör auf zu spinnen,
ich fahre Ralley wie die Finnen,
dein Fahrer ist nicht irgendwer,
der fährt, falls nötig, auch mal quer!"

So kam dann das, was kommen muss:
Das Unglück folgte auf den Fuss.
Ein Drift, ein wahrer Ralley-Traum,
am Kurvenausgang steht ein Baum....

Das Auto seinem Herren winkt,
"Alarm!" schreit es, ein Lämpchen blinkt,
doch da ist nichts mehr was sie hält:
Die Fuhre an dem Baum zerschellt!

Kein ESP und auch kein Trick
ist listiger als die Physik
drum lasse der Vernunft doch Raum.
Dies schreibt Dir hier ein kranker Baum!

Hallo Marie-Luise,
Das ist aber eine witzige Idee, den Dialog zwischen Fahrer und Auto in ein Gedicht zu packen. Große Teile deines Gedichtes gefallen mir auch sehr gut, die sind witzig bzw. amüsant geschrieben. Die ersten 4 Strophen sind dir, meiner Meinung nach, sehr gut gelungen. In den Strophen 5 und 6 verliert das Gedicht an Schwung, sprachlich, reimtechnisch und auch was den Fortgang der Geschichte betrifft. Hier würde ich lieber einkürzen und die Story auf das Wesentliche beschränken. Von den Strophen 7 und 8 würde ich unbedingt die Sache mit dem Motor in den letzten Zügen und dass das Auto die Worte des Herrn nicht mehr hört behalten. Dies finde ich wiederum sehr amüsant. Vielleicht könntest du den Fakt, dass das Auto schon gestorben ist, als der Herr noch was sagt, auch als Pointe benutzen, denn die jetzige Pointe ist nicht so knackig und die Moral der Geschicht kommt auch unausgesprochen rüber, denke ich.

VG
Steffen

Hallo Steffen,
danke für deinen Kommentar.
Wenn mir etwas Besseres einfällt, ändere ich die Strophen 5 und 6.
Viele Grüße,
Marie-Luise

Das vorsichtige Augo

@ Jotes,
eine seltsame Angewohnheit von dir, auf Gedichte mit einem Gedicht gleichen Inhalts zu antworten.
Es erinnert mich sehr an das Musical ''Annie get your gun'' : [blue]Alles, was du kannst, das kann ich viel besser!
[/blue]Gruß
Marie-Luise

Liebe Marie-Luise,

schöne Idee von Dir, das sprechende Auto! Ich habe schon so viele Eskapaden hinter mir bei Glatteis, wenn ich beruflich das Auto dann doch nehmen musste (es ist immer alles gut gegangen, aber da müssen viele starke beschützende Mächte mit im Spiel gewesen sein), dass ich froh bin, wenn ich mein Töfftöff bei Wintereinbruch jetzt immer in der Garage lassen kann.

Netter Text!

Liebe Grüße von Vera-Lena

Hallo Marie-Luise

Das siehst Du viel zu negativ. Deine Gedichte finde ich zwar immer noch etwas "hölzern", das machst Du mit sehr viel Phantasie jedoch mehr als wett. Du hast immer wieder sehr ungwöhnliche und dennoch sehr sehr gute Ideen und das schätze ich sehr an Dir.

Wenn ich in Gedichtform "meinen Senf dazugebe", dann nicht um mich aufzublasen und Dir zu demonstrieren, dass ich das ja vieeel besser kann. Nein, ich schreibe manchmal ein Gedicht drunter, weil mich Deines derart inspiriert, dass mir spontan ein paar Zeilen einfallen, die dann einfach raus müssen.

Super finde ich, wenn's wie bei Stat.ors "ungerührt" ein richtiger Gedichtreigen wird.....

Also: Wenn Du partout keine Antwortgedichte mehr haben willst, dann teile mir das bitte mit. Ich werde das dann respektieren, auch wenn ich es schade fände.

LG

Jürgen

Hallo Vera Lena,
danke für deinen Kommentar.
Nachdem ich das Gedicht ''Gingganz'' von Christian Morgenstern gelesen habe, in dem sich ein Mensch mit einem Stiefel unterhält, überlegte ich, mit wem der Mensch heute wohl sprechen würde. Es fiel mir eben das Auto ein.
Viele Grüße,
Marie-Luise

Hallo Jotes,
der Tag ist gerettet!
So einen netten Kommentar habe ich ja noch nie von dir erhalten. Kein bisschen zynisch. Sollte ich dich doch falsch eingeschätzt haben?
Eigentlich ist es ja ein Lob, wenn meine Gedichte deine Phantasie anregen und du ein eigenes darunter schreibst, doch, wie gesagt,
ich musste dann immer an das schon erwähnte Musikal denken. So kam es eben bei mir an.
Vielen Dank für deine Worte.
Es grüßt dich
Marie-Luise.

Darf ich als unbeteiligter Dritter in der Konversation zwischen Jürgen und Marie-Luise noch meinen Senf dazu geben?
Ich konnte Marie-Luises Reaktion nachvollziehen und habe das, was Jürgen bzgl. der Inspiration erläuternd schrieb, dabei gedacht, ehrlich. Ich denke das eigentliche Problem war, dass NUR das Gedicht darunter stand. Hätte Jürgen im ersten Komm. die Erläuterung aus dem zweiten voran gestellt, die Inspiration erwähnt und dann das Gedicht drunter gestzt, wäre Marie-Luises Komm. sicher auch nicht so gereizt ausgefallen, sondern sie hätte sich über den Komm. und das Antwortgedicht gefreut, denke ich.

VG an euch beide
Steffen

Hallo Steffen,
Jotes hat schon öfter seine Gedichte unter mein Gedicht gestellt. Der Inhalt war der gleiche. Ich musste ja auf die Idee kommen, dass er mir zeigen wollte, dass er es besser kann.
Ich muss ehrlich sagen, dieser Kommentar war bisher der netteste, den ich von ihm erhalten habe. Er kann manchmal sehr hart urteilen. Jotes hat mich oft ins Forum lupanum gequatscht, weil ich mich heftig gewehrt habe.
Ich danke dir für die verständnisvollen Worte und grüße dich
Marie-Luise.